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Eine wahre Achterbahnfahrt für den deutschen Profi: Nach Herz-Operation nun Pokalsieger!

Rotterdam/Deventer (Niederlande) – Diese Geschichte berührt zutiefst! Im Juli des vergangenen Jahres stand die Karriere des deutschen Fußballprofis Gerrit Nauber (33) auf Messers Schneide – nun, neun Monate später, triumphiert der Kämpferherzträger als sensationeller Pokalsieger.

Gegen 21 Uhr hielt Gerrit Nauber die Trophäe hoch in den nächtlichen Himmel Rotterdams. Für den Verteidiger und seinen Club war dies ein historischer Moment.

Erst zum zweiten Mal seit 1965 erreichten die Go Ahead Eagles überhaupt das Finale des KNVB Beker.

Am Montagabend gelang dem kleinen Club aus Deventer, einer Stadt mit rund 100.000 Einwohnern etwa eine Stunde Autofahrt westlich der deutschen Grenze, im zweiten Anlauf der große Triumph. Mit 5:3 nach Elfmeterschießen bezwangen die Außenseiter den Favoriten Alkmaar.

Bereits vor dem Spiel hatte Nauber im kicker-Interview erklärt: „Das ist das Größte für mich.“

Zu Beginn der Saison war noch ungewiss, ob der erfahrene Spieler (119 Einsätze in der 2. Bundesliga für Duisburg und Sandhausen) seine Profikarriere überhaupt fortsetzen kann. Wie der 33-Jährige selbst berichtete, wurden während der Vorbereitung bei einem Belastungs-EKG Herzrhythmusstörungen festgestellt.

Nauber kommentierte: „Ich dachte schon: Bin ich etwa alt oder was passiert hier?“

Daraufhin folgte eine Operation, die zum Glück erfolgreich verlief. Nauber kämpfte sich zurück und stand bereits zum Saisonauftakt wieder auf dem Spielfeld. Und mit 33 Jahren sollte er die beste Spielzeit seiner Laufbahn erleben!

In seinen vier Jahren bei Deventer spielte der robuste Innenverteidiger nie so viele Minuten wie in dieser Saison. Sein Umfeld nannte ihn liebevoll „die Mauer von Nauber“.

Der zweifache Familienvater, der täglich die 135 Kilometer von seinem Heimatort Lotte in Westfalen nach Holland pendelt, verlängerte Ende November seinen Vertrag – ohne zu ahnen, dass ihm noch der größte Erfolg seiner Karriere bevorstand.

Im Halbfinale warf das Team der Eagles den Champions-League-Teilnehmer Eindhoven nach einem Kopfballtreffer von Nauber aus dem Pokal. Als leichter Außenseiter gingen sie ins Finale gegen AZ Alkmaar – und ließen über 120 Minuten nur einen Gegentreffer per Strafstoß zu.

Auch im anschließenden Elfmeterschießen bewahrte der Außenseiter die Nerven: Für Nauber war dieser Moment der emotionale und sportliche Höhepunkt seiner Laufbahn.