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Geldgier als Wechselzwang? Ex-Bundesliga-Stürmer am Rande des Abgrunds

Frankfurt am Main/Mailand – Luka Jovic (27) zählte einst zu den aufstrebendsten Torjägern der Bundesliga. Mit der Eintracht führte er die Mannschaft unter anderem ins Halbfinale der Europa League und verfügte über ein nahezu unfehlbares Gespür für Tore. Eine Entscheidung, die sich letztlich als keineswegs freiwillig herausstellte, brachte jedoch den Karriereknick.

Im Interview mit der serbischen Zeitung MozzartSport berichtete der ehemals gefeierte Spieler von einem weinenden Abschied aus Frankfurt in Richtung Real Madrid – ein Schritt, den er vor allem auf den Druck seines damaligen Beraters Fali Ramadani (62) zurückführte.

Wenig überraschend flossen dabei der Lösegeldsumme von rund 68 Millionen Euro große Börse größtenteils in seine und die Kassen seines vorherigen Arbeitgebers, Benfica Lissabon. Der damals gerade einmal 21-Jährige, der laut Frankfurter Angaben keinesfalls vorzeitig seinen Verein hätte verlassen wollen, hätte offenbar einen weniger einschneidenden Karriereschritt bevorzugt.

Auf Nachfrage nannte Jovic sogar Borussia Dortmund als vielversprechende Alternative. Als sich der Wechsel zu den Königlichen schließlich als fix erwies, flossen ihm jedoch bittere Tränen: "Ich wollte in Frankfurt bleiben und habe auch geweint, als ich merkte, dass ich gehen muss", erklärte der serbische Nationalspieler.

Zu jener Zeit bildete er gemeinsam mit Sébastien Haller (30) und Ante Rebic (31) das viel beachtete Trio, das im Sommer 2019 vollständig aus der Mainmetropole abgezogen wurde. Für Jovic entwickelte sich der Pariser Traum allerdings prompt zum reinen Albtraum. An Karim Benzema (37) kam der junge Angreifer nicht vorbei, und auch ein weiterer Leihhausseinsatz bei der SGE konnte nicht den erhofften Aufschwung erzielen.

Auch die darauffolgenden Stationen beim AC Florenz sowie aktuell beim AC Mailand verliefen ähnlich enttäuschend. Im Rahmen eines Länderspiels für Serbien soll er seiner Verzweiflung Ausdruck verliehen haben mit den Worten: "Ich spiele seit sechs Jahren nicht! Wie denkt ihr, wie es mir geht?"

Sein langerausbleibendes Engagement auf dem Spielfeld ließ nicht nur den einstigen Marktwert des einst 60-Millionen-Euro-Goldkindes auf derzeit mageren 2,5 Millionen Euro schrumpfen, sondern bringt Jovic auch ab dem kommenden Sommer die Gefahr der Vertragslosigkeit – bei den Rossoneri ist eine Vertragsverlängerung eher unwahrscheinlich.

Für die Eintracht hingegen bedeutete Jovics Abgang einen Impuls in Richtung der Spitzengruppe der Bundesliga-Clubs, zu der in den folgenden Jahren zahlreiche weitere Top-Stürmer hinzutaten.

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle zeigt: Der Mannschaft, die am Ende der Saison den ersten Platz belegt, gehört der Titel des Deutschen Meisters. Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte – Platz 16 – kann in der sogenannten Relegation um den Verbleib in der Liga kämpfen, wobei der Kontrahent der Drittplatzierte der 2. Bundesliga ist.