Nach Kritik von Reul: So reagiert der 1. FC Köln auf den Banner-Skandal
Von Jana Glose
Köln – Die kontroverse Messer-Aufführung während des Derbys gegen Fortuna Düsseldorf sorgt weiterhin für Aufsehen beim 1. FC Köln. Der Vorfall soll nun intensiv untersucht werden.
Nachdem sich bereits am Mittwoch der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (72, CDU) in Form eines kritischen Schreibens an den Verein wandte, erklärte der FC, dass er einem Dialog offen gegenüberstehe.
Den Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge ist der Brief des Ministers an den FC-Geschäftsführer Christian Keller (46) mittlerweile beim Verein eingetroffen und soll zeitnah beantwortet werden.
Der Zweitligist signalisiert damit auch Bereitschaft, sich mit Reul auszutauschen. Unabhängig von dem Schreiben nahm FC-Präsident Werner Wolf (68) schon am Dienstag telefonisch Kontakt mit dem Innenminister NRW auf.
Auf Anfrage lehnte Keller jedoch eine offizielle Stellungnahme zum Schreiben ab.
NRW-Innenminister Herbert Reul zeigt sich entrüstet über das Banner – DFB leitet Ermittlungen ein
In seinem Brief an den Geschäftsführer äußerte Reul seinen Unmut über das überdimensionale Banner. Dieses zeigte einen Mann, der in einer FC-designten Krawatte gekleidet war und der Glücksgöttin Fortuna ein großes Messer an den Hals drückte. Begleitet wurde die Darstellung von den Worten „Glück ist kein Geschenk der Götter“ und einem spöttischen Gelächter, das über Lautsprecher ertönte.
Reul machte deutlich, dass er es nicht nachvollziehen könne, dass die Verantwortlichen des FC die Darstellung im Vorfeld genehmigt hätten – wie er in seinem Schreiben, das der dpa vorliegt, formulierte.
Er fügte hinzu: „Um es unmissverständlich zu sagen: Als Verantwortliche eines professionellen Fußballvereins haben Sie auch die Pflicht, im Stadion für Sicherheit zu sorgen und im Rahmen der Fanarbeit Deeskalationsmaßnahmen zu fördern. Es ist mir schleierhaft, wie diese Aufgabe mit der in diesem Fall getroffenen Entscheidung vereinbar sein soll.“
Des Weiteren hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen den Verein eingeleitet. Der FC bestätigte gegenüber der dpa, dass der Klub über die DFB-Untersuchungen informiert sei und zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wurde. Dies werde man zeitnah nachreichen.