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Verdienstmöglichkeiten von Spielerinnen bei der Frauen-EM 2025 im Vergleich zu den Männern

Die Women's EURO 2025 findet vom 2. bis 27. Juli 2025 in der Schweiz statt. Dort treten absolute Spitzenmannschaften gegeneinander an und zeigen eindrucksvoll, dass Frauenfußball keineswegs langweilig ist. Neben dem Titel als Europameisterinnen stellen die gestiegenen Preisgelder einen zusätzlichen Anreiz für die Frauen-Nationalmannschaften dar.

Weiterführende Informationen zum Turnier sind verfügbar unter: Frauen-Fußball-EM 2025.

Obwohl Frauenfußball längst kein Nischensport mehr ist, gibt es im Vergleich zum Männerfußball weiterhin erhebliche organisatorische Unterschiede. In Deutschland trug dazu bei, dass Frauen zwischen dem 30. Juni 1955 und dem 31. Oktober 1970 durch ein Verbot des DFB keinen Fußball ausüben durften.

Diese ungleiche Ausgangslage im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich führt dazu, dass Frauen im Fußball deutlich weniger Beachtung, Sponsoren, Karrierechancen, Gehälter und Prämien erhalten als ihre männlichen Kollegen.

Inzwischen setzt jedoch ein Umdenken ein. So engagieren sich Organisationen wie die UEFA verstärkt für das Wachstum des Frauenfußballs.

Für die UEFA Women's EURO 2025 wurden die Preisgelder neu festgelegt.

Im Vergleich zum Wettbewerb von 2022 hat die UEFA für die Women's EURO 2025 eine deutliche Erhöhung der Preisgelder beschlossen.

UEFA-Regelungen für 2025 im Überblick

Erstmals erhalten Spielerinnen 2025 einen garantierten Anteil an den Prämien. Die UEFA schreibt vor, dass jeder teilnehmende Verband mindestens 30 bis 40 Prozent der Gesamtsumme seiner Ausschüttung an die Spielerinnen auszahlen muss. Bei Erreichen der K.-o.-Runde empfiehlt die UEFA eine Auszahlung von 35 bis 40 Prozent.

Die verbleibenden Mittel kann der Verband dafür verwenden, um die Kosten der Endrunde zu decken oder Maßnahmen zur Förderung des Frauenfußballs zu finanzieren.

Preisgelder bei der UEFA Women's EURO 2025

Die Prämien für Nationalmannschaften und Spielerinnen bei der UEFA Women's EURO 2025 setzen sich aus einer festen Startzahlung von 1,8 Millionen Euro sowie zusätzlichen leistungsabhängigen Boni zusammen.

Die Preisgelder im Überblick:

Qualifikation

Fixe Startprämie: 1.800.000 Euro

Gruppenphase

Prämie für Sieg: 100.000 Euro

Prämie für Unentschieden: 50.000 Euro

K.-o.-Phase

Viertelfinale: 550.000 Euro

Halbfinale: 700.000 Euro

Vizeeuropameister: 850.000 Euro

Europameister: 1.750.000 Euro

Zum Vergleich: Bei der UEFA Women's EURO 2022 lag die Startprämie noch bei 600.000 Euro, und der Sieger erhielt etwas mehr als zwei Millionen Euro. Die Steigerung für 2025 entspricht einer Erhöhung von 156 Prozent. Die UEFA plant, ihre Unterstützung für den Frauenfußball in Europa weiter auszubauen.

Obwohl die Prämien 2025 deutlich größer ausfallen, verdienen Fußballspielerinnen weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Pendants.

Lesetipp: Welche deutschen Spielerinnen besonders zu beobachten sind, erfahren Sie unter: Geheimtipps und Talente der Frauen-EM 2025.

Prämienregelung für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft 2025

Für das deutsche Frauenteam stellen die neuen Prämienregelungen einen zusätzlichen Motivationsfaktor dar. Dank der erhöhten Preisgelder kann der DFB eine höhere Erfolgsprämie ausschütten.

Der Mannschaftsrat und der DFB haben sich auf eine leistungsabhängige Prämienverteilung geeinigt, bei der jede Spielerin ab dem Viertelfinale eine Prämie erhält.

Prämien für einzelne Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der UEFA Women's EURO 2025:

Viertelfinale: 45.000 Euro

Halbfinale: 65.000 Euro

Vizeeuropameister: 90.000 Euro

Europameister: 120.000 Euro

Ein Gewinn der EM würde somit für jede Spielerin eine Gesamtprämie von etwa 320.000 Euro bedeuten.

Zum Vergleich: Die Männer-Nationalmannschaft erhielt für den EM-Titel 2024 rund acht Millionen Euro. Das Siegerteam der Frauen-EM 2025 muss sich mit knapp 1,75 Millionen Euro begnügen, was nicht einmal ein Viertel der Männerprämie entspricht.

Im direkten Vergleich zeigen sich somit deutliche Unterschiede bei den Prämien.

Prämien für die deutsche Männer-Nationalmannschaft 2024

Auch bei der EM 2024 wurden die Prämien für die deutschen Männer erfolgsabhängig ausgezahlt.

Prämien im Überblick:

Gruppenphase

Gruppensieg: 50.000 Euro

K.-o.-Phase

Viertelfinale: 100.000 Euro

Halbfinale: 150.000 Euro

Vizeeuropameister: 250.000 Euro

Europameister: 400.000 Euro

Wäre das Männerteam Europameister geworden, hätte jeder Spieler eine Prämie von 950.000 Euro erhalten – fast das Dreifache des maximalen Betrags für Frauen bei der EM 2025.

Die Spielerinnen finanzieren sich nicht nur über Prämien, sondern auch durch Vereinsgehälter, Sponsoringverträge und gelegentliche Nebenjobs. Exakte Gehaltszahlen sind häufig nicht öffentlich, doch es existieren Schätzungen und Durchschnittswerte.

Verdienst in Deutschland

In der Frauen-Bundesliga variieren die Einkommen stark. Top-Spielerinnen bei Vereinen wie dem FC Bayern München oder VfL Wolfsburg verdienen Schätzungen zufolge bis zu 300.000 Euro brutto jährlich, während Spielerinnen kleinerer Clubs oft weniger als 2.000 Euro monatlich erhalten.

Im Vergleich dazu liegen die Durchschnittsgehälter männlicher Bundesligaprofis zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro jährlich, Stars wie Harry Kane verdienen sogar bis zu 25 Millionen Euro pro Jahr.

Internationaler Gehaltsvergleich

International gehört die deutsche Frauen-Bundesliga im Gehaltsranking ins Mittelfeld. In Englands Women's Super League können Spitzenfußballerinnen bis zu 600.000 Euro jährlich verdienen. Auch in Frankreich und in der National Women's Soccer League (USA) erzielen viele Spielerinnen höhere Durchschnittsgehälter als in Deutschland.

Die spanische Fußballerin Alexia Putellas zählt zu den besten weltweit. Ihr Jahresgehalt beim FC Barcelona wird auf rund 650.000 Euro geschätzt, dazu kommen Einnahmen aus Sponsoring und Werbepartnerschaften.

Topverdienerinnen der Welt

Ebenfalls beim FC Barcelona unter Vertrag steht Aitana Bonmatí, deren Vertragsverlängerung sie zur bestbezahlten Spielerin der Welt machte. Ihr Jahresgehalt wird auf 750.000 bis eine Million Euro geschätzt.

Nach Angaben des US-Magazins "Forbes" ist Cristiano Ronaldo der bestbezahlte Sportler weltweit. Im Jahr 2024 lag sein geschätztes Einkommen bei 225 Millionen US-Dollar (rund 195 Millionen Euro) jährlich, mit Gesamteinnahmen von rund 260 Millionen US-Dollar (ca. 226 Millionen Euro).

Weltweit bestehen deutliche Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfußball hinsichtlich Gehältern und Prämien – was zunehmend auf Kritik stößt.

Ein Vorreiter ist die US-amerikanische Spielergewerkschaft der National Women's Soccer League (NWSLPA), die einen Tarifvertrag durchgesetzt hat, der gleiche Bezahlung und Prämien für Spielerinnen garantiert sowie Schutz vor unfreiwilligen Vereinswechseln bietet. In Deutschland sind viele Spielerinnen hingegen noch darauf angewiesen, sich mit einem Nebenjob abzusichern.

Die Diskussion um gleiche Bezahlung im Fußball lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen geschlechtsspezifischen Ungleichheiten, die sich beispielsweise im Gender Pay Gap widerspiegeln.

So verdienten Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten im Jahr 2024 durchschnittlich sechs Prozent weniger pro Stunde als Männer (bereinigter Gender Pay Gap).

Eine gleiche Bezahlung im Fußball könnte ein bedeutendes Zeichen gegen das geschlechtsspezifische Lohngefälle setzen.

Die Forderungen nach Equal Pay werden weltweit immer lauter. Länder wie Norwegen, Neuseeland, Australien, England, USA und Spanien haben bereits Regelungen eingeführt, die Männer- und Frauen-Nationalteams komplett oder zumindest teilweise gleichstellen. Diese Vereinbarungen gelten allerdings meist nicht für Vereinsmannschaften.

Der DFB plant, die Situation im Frauenfußball mit der Strategie "Frauen im Fußball FF27>>" bis zum Jahr 2027 zu verbessern. Dabei verfolgt er folgende vier Ziele:

Auch die UEFA will die Entwicklung des Frauenfußballs vorantreiben und hat für den Zeitraum 2025 bis 2030 ein Budget von einer Milliarde Euro für dessen Förderung reserviert.

Die FIFA hat ihre Programme zur Frauenförderung im Dezember 2024 bis 2027 verlängert. Ein Ziel ist es, bis 2027 weltweit 60 Millionen Frauen und Mädchen als aktive Spielerinnen zu erreichen.

Bei den Investitionen und Forderungen im Frauenfußball geht es nicht nur darum, gleiche Bezahlung sicherzustellen.

Vielmehr sollen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert, mehr Zuschauer begeistert und somit das Sponsoring attraktiver gestaltet werden. Werden Spielerinnen finanziell und strukturell besser unterstützt, können sie sich voll auf den Sport konzentrieren und ihre beste Leistung zeigen.

Das große Ziel bleibt, den Frauenfußball in allen Bereichen auf ein ähnliches Niveau wie den Männerfußball zu heben.

Wie hoch sind die Einnahmen einer Spielerin bei der Frauen-EM 2025?

Die UEFA zahlt Prämien an die teilnehmenden Teams, die sich nach Turnierphasen staffeln. Dabei ist vorgeschrieben, dass zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtausschüttung vom Nationalverband an die Spielerinnen fließen müssen. Wie viel individuell bei jeder Spielerin ankommt, entscheidet der jeweilige Verband.

Gibt es im Frauenfußball gleiche Bezahlung wie bei den Männern?

In einigen Ländern erhalten Frauen-Nationalmannschaften inzwischen die gleiche Vergütung wie die Männer. Dazu zählen unter anderem Norwegen, Neuseeland, Australien, England, USA und Spanien.

Wie groß ist der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Fußball?

Frauen im Fußball verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Während Top-Spielerinnen bis zu eine Million Euro pro Jahr erzielen, erreichen männliche Fußballstars Gehälter von bis zu 200 Millionen Euro.

Erhalten Spielerinnen auch Werbeverträge?

Fußballerinnen profitieren ebenfalls von Sponsoring- und Werbeverträgen. Besonders lukrative Deals entstehen bei öffentlichkeitswirksamen Turnieren wie EM oder WM. Auch eine hohe Reichweite auf Social-Media-Plattformen kann dabei entscheidend sein.

Fazit

Frauen verdienen im Fußball weiterhin deutlich weniger als Männer. Dennoch zeigen UEFA, FIFA, DFB und weitere Verbände großes Interesse an der Weiterentwicklung des Frauenfußballs, erhöhen die Prämien und tätigen strategische Investitionen.