zurück

Gegner zollen Aue-Torwart Männel Anerkennung: „Da möchte ich fast applaudieren“

Aue – Hätte man ein Drehbuch für das 550. Punktspiel von Martin Männel (37) verfasst, wäre eine gehaltene Elfmeter-Szene wohl ein fester Bestandteil gewesen. Dass ausgerechnet beim Duell gegen die U23 des VfB Stuttgart (0:0) genau dieser Moment eintrat, ist eine jener Geschichten, die nur der Fußball schreiben kann. Der 37-jährige Schlussmann des FC Erzgebirge Aue avancierte mit seinen Paraden zum entscheidenden Spieler und bewies allen Kritikern, dass er alles andere als überholt ist – vielmehr ist er im Abstiegskampf eine echte Stütze.

Ohne seine Leistung hätte Aue sowohl gegen die jungen Stuttgarter als auch zuvor in Verl verloren. Dadurch stehen den Veilchen nun zwei weitere Punkte zu Buche, die am letzten Spieltag womöglich den Ausschlag geben könnten.

Sein Ansehen auch über die Grenzen des Erzgebirges hinaus verdeutlichte die sehr wertschätzende Einschätzung von VfB-Trainer Nico Willig (44) anlässlich von Männels Jubiläumsspiel.

„Es ist beeindruckend, wenn jemand in seinem 550. Spiel einen Elfmeter derart hält. Mein Kompliment und herzlichen Glückwunsch an diesen außergewöhnlichen Athleten. Wenn er das für denselben Verein leistet, stehe ich als Trainer manchmal fast applaudierend daneben, weil ich nur den Hut vor ihm ziehen kann – nicht nur als Sportler, sondern auch als Mensch.“

„Wer 550 Partien für denselben Klub bestreitet, zeigt eine enorme Charakterstärke“, lobte der 44-Jährige weiter.

Auch der neue Sportvorstand Jens Haustein fand warme Worte und richtete sich im Namen der Vereinsgremien an Männel: „Wir danken dir für deine langjährige Treue und wünschen dir von Herzen, dass du uns – so wie heute – noch viele wichtige Punkte sicherst.“ Als Zeichen der Wertschätzung überreichte man ihm einen Blumenstrauß sowie ein spezielles Jubiläumstrikot.

Für Männel hatte es Priorität, zunächst über das Spiel zu sprechen, bevor er sich zu seinem besonderen Einsatz äußerte.

„Am Ende des Tages entsprach das Ergebnis nicht unseren Vorstellungen. Wir wollten gewinnen, doch wenn man das Spiel betrachtet, können und müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein“, erklärte der erfahrene Torwart.

3. Liga Tabelle

Die Tabelle der 3. Liga ist von folgender Bedeutung: Der Tabellenführer am Ende der Saison wird Meister der Drittklassigkeit und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss in einer Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga antreten, um den Verbleib oder Aufstieg zu klären.