"Unfassbare Zeiten": Kritik von Vereinen an NOFV und Fernsehpartnern nach Ultra-Protesten
Den Sommer über haben die Ultras Kritik geübt, nun schließen sich die Vereine an: In einem gemeinsamen Papier kritisieren zwölf Fußballclubs den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) für dessen Spielplanung und die starke Einflussnahme von Medien. Unmut herrscht bei den Clubs und deren Anhängern. Die Ausrichtung der Spielzeiten folge derzeit den falschen Leitlinien, so die Meinung beim Chemnitzer FC, FSV Zwickau, VFC Plauen, Carl Zeiss Jena, FC Eilenburg, Lokomotive Leipzig, Chemie Leipzig, Rot-Weiß Erfurt, Greifswalder FC, Hallescher FC, Hertha BSC II und SV Babelsberg 03.
In einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier bemängeln die Vereine, dass die wachsende Beeinflussung der Anstoßzeiten durch den Fernsehpartner erhebliche Nachteile für die Clubs mit sich bringe. "Häufig finden Spiele zu Zeiten statt, die lediglich die Interessen der Fernsehübertragungen berücksichtigen, während die Bedürfnisse der Clubs und Fans ignoriert werden", kritisieren die Verfasser. Insbesondere der MDR dürfte sich von der Protestnote der Regionalligisten angesprochen fühlen, wobei der FSV Zwickau mit einem symbolischen Bild inklusive MDR-Mikrofon in seiner Vereinsmitteilung nachlegte.
Regionalliga Nordost: Vereine fordern neue Anstoßzeiten
Bereits im August hatten die Fans auf die Problematik aufmerksam gemacht. Für Aufregung sorgte damals die Neuansetzung des Thüringen-Derbys zwischen Jena und Erfurt auf einen Mittwoch um 17 Uhr, nach Protesten wurde es auf 19 Uhr verschoben. Das Thema ist also keineswegs neu. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Viertligisten jährlich mit gerade mal etwas mehr als 10.000 Euro aus TV-Geldern auskommen müssen.
Die Vereine setzen sich nun für Anstoßzeiten um 14 Uhr am Wochenende ein. Derzeit werden die Spiele oft eine Stunde früher oder, wie kürzlich zwischen HFC und CFC, auch um 16 Uhr angesetzt. Wochentags sollten Spiele nicht vor 19 Uhr beginnen, um Spielern, Offiziellen und Fans nach der Arbeit genügend Zeit zur Teilnahme zu geben.
Dies könnte auch die Fans besser einbinden, deren Arbeitszeiten oft mit den Spielterminen kollidieren, ganz zu schweigen von den Anfahrtswegen. Wenn Zuschauer fernbleiben, entgehen den Vereinen wichtige Einnahmen. Deswegen fordern die Vereine und Fans die Einführung einer "200km-Regel" als Maximalentfernung für Spiele unter der Woche, um beiden Seiten entgegenzukommen.
Tabelle Regionalliga Nordost
Am Ende der Saison 2025 steigt der Meister in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord auf. Der Sieger wird in die 3. Liga befördert. Es steigen maximal vier Teams ab, abhängig von den Absteigern aus der 3. Liga.