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Regionalliga-Spieler überwinden Zaun: "Ultras würden zu Krankenhauseinweisungen führen"

Nach dem Spiel in der Regionalliga zwischen Chemie Leipzig und Greifswalder FC (1:2) kam es zu Handgreiflichkeiten auf den Rängen. Offenbar gab es zuvor Beleidigungen durch Leipziger Fans gegen die Familien der Greifswalder Spieler im Heimbereich Alfred-Kunze-Sportpark. "Man sollte überdenken, ob man Familien dort platzieren sollte", merkt GFC-Coach Lars Fuchs (42) im MDR an. "Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht, letztes Jahr wurde Jakub [Jakubov] ebenso beleidigt", so Fuchs. Torwart Jakubov (35) bestätigt: "Es ist schlimm, dass dies wiederholt passiert. Das ist absolut nicht akzeptabel!" Der Slowake fügte hinzu, er habe gedacht, es seien nur verbale Sticheleien zwischen Spielern und Fans, aber einige Greifswalder wurden auch körperlich bedrängt. "Meine Teamkollegen waren bereit, den Zaun zu überwinden. Doch das würde die Ultras auf den Plan rufen, die uns krankenhausreif schlagen würden", erklärt der Keeper.

Greifswald-Trainer Lars Fuchs: "Sie behaupten, es wäre ihr Stadion. Nein, dies ist ein freies Land!"

Ali Abu-Alfa (25) hatte den Zaun überwunden und wurde auf der Tribüne von BSG-Anhängern angegriffen. Fuchs versteht solche Ausfälle nicht: "Sie sagen, es ist ihr Stadion. Aber dies ist ein freies Land!" Er betont, dass die Spieler und nicht stets die Zuschauer im Vordergrund stehen sollten und schließt: "Niemand soll sagen, wir dürfen nicht den Zaun übersteigen. Ich unterstütze meine Spieler beim Schutz ihrer Familien." Miroslav Jagatic (48), der Trainer der Gegenseite, möchte das Geschehene erst aufarbeiten, meint aber grundsätzlich: "Gewalt hat im Stadion keinen Platz."

Regionalliga Nordost