Italienischer Nationalspieler (†31) verstirbt im Schlaf – Sieben Jahre später wird sein Arzt verurteilt

Florenz (Italien) – Der plötzliche Tod von Fußball-Nationalspieler Davide Astori (†31) schockierte ganz Italien: Im Jahr 2018 wurde er leblos in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Exakt sieben Jahre später steht nun fest, dass der damalige Mannschaftsarzt Giorgio Galanti wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr Haft verurteilt wurde – und zusätzlich eine hohe Entschädigungszahlung leisten muss.

Es dauerte ganze sieben Jahre, bis ein rechtskräftiges Urteil ergangen war: Der Kassationsgerichtshof in Rom bestätigte die in den Vorjahren verhängte Haftstrafe von einem Jahr gegen Galanti, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Innerhalb des medizinischen Teams seines damaligen Clubs, AC Florenz, hatte Galanti den 14-fachen Nationalspieler Italiens bei mehrfachen Untersuchungen als uneingeschränkt spielbereit beurteilt.

Dabei wurde übersehen, dass Astori an einer bislang unentdeckten Herzerkrankung litt – eine Diagnose, die auch von Galanti nicht gestellt wurde.

Auf einer Auswärtsreise nach Udine nahm das Ganze seinen tragischen Lauf: Der Kapitän der Fiorentina verstarb mutmaßlich im Schlaf infolge einer Bradykardie, einer extremen Verlangsamung des Herzschlags.

Hätte man den Tod von Davide Astori verhindern können?

Bereits im Mai 2021 war Galanti wegen seines Fehlverhaltens zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden, legte jedoch Berufung ein. Der Kassationsgerichtshof entschied nun, die Berufung zurückzuweisen.

Neben der Freiheitsstrafe wurde auch eine Entschädigungszahlung von etwas über einer Million Euro bestätigt, die der Mediziner leisten muss. Laut Angaben des Corriere della Sera erhalten die Lebensgefährtin und Tochter von Astori 490.000 Euro, während 600.000 Euro an die Eltern des Verstorbenen gehen.

"Einerseits empfinden wir diesen Ausgang als gerecht, andererseits schmerzt die Erkenntnis, dass Davide noch am Leben hätte sein können, wenn [Galanti] anders gehandelt hätte", erklärte der Anwalt von Francesca Fioretti, der damaligen Partnerin Astoris und Mutter seines Kindes.