Kein Stadion, keine Lizenz? Zwei Regionalliga-Nordost-Clubs erhalten Fristverlängerung
Berlin – in weniger als sieben Wochen beginnt die neue Saison in der Regionalliga Nordost. Dennoch ist bei zwei der teilnehmenden Vereine die Frage der Spielstätte weiterhin ungeklärt!
Wo sollen sie künftig ihre Heimspiele austragen? Die VSG Altglienicke und der Aufsteiger BFC Preussen müssen diese Frage bis spätestens 15. Juni klären.
Dieses Datum ist eine vom NOFV eingeräumte verlängerte Frist im Rahmen des Zulassungsverfahrens für die sogenannte „Champions League des Ostens“.
Den gesonderten Ablauf bestätigte NOFV-Geschäftsführer Till Dahlitz auf Nachfrage bei TAG24.
Ursprünglich waren alle Vereine verpflichtet, bis zum 2. Juni eine geeignete Heimspielstätte anzugeben, um die Zulassung zu erhalten. Doch in Altglienicke und Lankwitz ist die Situation nach wie vor kompliziert.
Generell lässt sich sagen, dass beide Klubs sportlich schneller gewachsen sind, als es ihre Infrastruktur und Spielstätten zuließen. Hinzu kommen die erschwerten Genehmigungsverfahren bei den Behörden, wenn es um Baugenehmigungen geht.
Deshalb zieht die VSG Altglienicke seit vielen Jahren wie Nomaden durch die Hauptstadt. In der vergangenen Saison war die Mannschaft beim SV Lichtenberg in der HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ zu Gast.
Diese Möglichkeit entfällt künftig, sodass Altglienicke einen Umzug nach Fürstenwalde/Spree ins Auge fasst. Allerdings gibt es auch dort Probleme hinsichtlich der Absicherung und Finanzierung von Polizeikräften bei sicherheitsrelevanten Spielen:
„Die Polizei Brandenburg ist über eine mögliche Ausübung des Heimspielrechts der VSG Altglienicke in Fürstenwalde/Spree informiert und bewertet die Situation derzeit fachlich [...]. Die Polizei begleitet diesen Prozess ausschließlich in Abstimmung mit der Stadt, wobei noch weitere Gespräche ausstehen“, teilte die Pressestelle auf unsere Anfrage hin mit.
Die Stadt Fürstenwalde erklärte bereits Mitte Mai: „Verwaltungsseitig konzentrieren wir uns darauf, alles zu tun, damit die VSG Altglienicke die Spree-Arena nutzen kann, und arbeiten mit Hochdruck daran, zeitnah eine Lösung zu finden.“
Das Ergebnis bleibt vorerst offen.
Der Fall des BFC Preussen gestaltet sich nicht weniger kompliziert. Noch vor einem Jahr spielte der Klub in der sechstklassigen Berlin-Liga.
Im Preussen-Stadion lag der Zuschauerschnitt dieser Saison bei lediglich 139 Fans – ausgenommen das mitreißende Finale gegen Eintracht Mahlsdorf.
Doch in der Regionalliga Nordost warten starke Gegner wie der Hallesche FC, Lok Leipzig oder Rot-Weiß Erfurt, die auch bei Auswärtsspielen regelmäßig dreistellige Besucherzahlen mitbringen, bei besonderen Partien sogar vierstellige.
Deshalb ist ein abgetrennter Gästebereich unverzichtbar, den das Preussen-Stadion ebenso wenig bietet wie eine überdachte Tribüne oder Flutlicht. Dennoch verfolgt der Verein das Ziel, in der eigenen Arena Viertliga-Fußball zu spielen.
Immerhin liegt das Schicksal bei Preussen zumindest in den eigenen Händen – das Stadion in Lankwitz gehört dem Verein selbst.