Schroffe Vorwürfe: Ehemaliger Trainer Friedhelm Funkel fordert Konsequenzen bei der Führung des 1. FC Köln!
Von Kaspar Kamp
Köln – Der langjährige Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel (71) übt scharfe Kritik an der Führungsetage seines früheren Vereins, dem 1. FC Köln.
Obwohl der Vorstand um Präsident Werner Wolf (68) als „äußerst zuvorkommend“ gelte, bemängelte Funkel im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass es an der nötigen sportlichen Expertise fehle. Besonders ins Visier nahm er Sportgeschäftsführer Christian Keller (46).
"Ich bin überzeugt, dass seine Stärken hauptsächlich in anderen Bereichen liegen", erklärte der 71-Jährige und bezog sich dabei auf Keller, der seit April 2022 das Amt des FC-Sportgeschäftsführers innehat.
Funkel führte an, dass der Abstieg in der Vorsaison auf zahlreiche Sparmaßnahmen zurückzuführen und "völlig vermeidbar gewesen" sei. Dies kommentierte er drei Tage vor dem wichtigen Duell der Kölner am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen den SC Paderborn.
Mit einer Trainerkarriere von über 900 Partien im professionellen Fußball verfügt Funkel über immense Erfahrung – und genau diese Kompetenz schreibt er Keller ab.
"Wie könnte man erwarten, dass Christian Keller über das nötige Wissen und die Erfahrung verfügt, um in einem großen Klub wie dem FC die richtigen sportlichen Entscheidungen zu treffen?", fragte Funkel in Bezug auf den vor drei Jahren von Zweitligist Jahn Regensburg verpflichteteten Keller.
"Der FC stellt nämlich eine ganz andere Herausforderung dar. Hier kommt es wesentlich stärker auf Teamarbeit an", fügte Funkel hinzu.
"Heutzutage gibt es im Fußball Persönlichkeiten, die meinen, alles zu können und alles zu wissen. Solche Menschen habe ich in meinen fünf Jahrzehnten im Profifußball jedoch nur allzu selten erlebt", so der Veteran.
Funkel selbst erreichte mit Köln 2003 den Aufstieg in die Bundesliga und verhinderte während seiner zweiten Amtszeit 2021 erfolgreich einen erneuten Abstieg.
Tabelle 2. Bundesliga
Die aktuelle Tabelle der 2. Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird zum Zweitliga-Meister gekürt und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das Gleiche gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss sich zusammen mit dem drittletzten Klub der Bundesliga in einem Relegationsspiel um den Verbleib in der höchsten Spielklasse des deutschen Fußballs behaupten.