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Bobic siegt im Millionenstreit gegen Hertha BSC: Klub steht vor hoher Zahlung

Von David Langenbein

Berlin – Der ehemalige Geschäftsführer Fredi Bobic (53) konnte im Rechtsstreit mit dem Fußball-Zweitligisten Hertha BSC einen gerichtlichen Erfolg verbuchen.

Das Landgericht Berlin entschied im Urkundenprozess zugunsten des 53-Jährigen und erließ einen vorläufigen Vollstreckungstitel.

Hertha ist nun verpflichtet, sofern Bobic diesen Titel vollstreckt, eine Bruttosumme von 3,35 Millionen Euro zu begleichen. Hinzu kommen Zinsen, die die Gesamtsumme voraussichtlich auf über vier Millionen Euro erhöhen werden.

Ebenso trägt der Verein die Kosten des Verfahrens. Allerdings bleibt ein weiteres gerichtliches Nachverfahren möglich.

„Ich freue mich sehr, dass nun klar Recht gesprochen wurde“, erklärte Bobic nach der Urteilsverkündung. „Ich wünsche mir, dass der Fall damit abgeschlossen ist. Ob das tatsächlich der Fall sein wird, liegt bei Hertha.“

Sobald Bobic den Vollstreckungstitel durchsetzt, müssen die Berliner als Sicherheitsleistung 110 Prozent der geforderten Summe beim Gericht hinterlegen. Im Falle einer weiteren juristischen Niederlage könnte Hertha zudem entscheiden, auf ein Nachverfahren zu verzichten und die Forderung direkt zu begleichen. Dieses Nachverfahren würde im Rahmen eines regulären Zivilprozesses abgewickelt, bei dem sämtliche Beweismittel zugelassen sind.

Bobic, der im Januar 2023 beim damals noch in der Bundesliga spielenden Klub entlassen wurde, hatte Anspruch auf Gehaltszahlungen von Februar bis April 2023 sowie auf eine vertraglich vereinbarte Abfindung geltend gemacht. Sein Ziel war es, möglichst rasch den Vollstreckungstitel zu erlangen, um die finanziell angeschlagene Hertha zur Zahlung zu zwingen.

Das Verfahren zog sich jedoch über zweieinhalb Jahre hin. Unter anderem führten Befangenheitsanträge seitens Hertha immer wieder zu Verzögerungen.

Im Mai dieses Jahres schlug das Gericht auf Wunsch beider Parteien eine Einigung in Höhe von 3,2 Millionen Euro vor. Dieses Angebot lehnte Hertha nach Angaben von Bobic jedoch ab.

Der 53-Jährige hatte nach seiner ordentlichen und außerordentlichen Kündigung zwei Klagen eingereicht. Im zweiten Verfahren gab das Landgericht seiner Klage gegen die außerordentliche Kündigung statt. Hertha legte dagegen Berufung ein, ein neuer Termin steht noch aus. Inzwischen ist Bobic als Sportdirektor beim polnischen Spitzenverein Legia Warschau tätig.