„Mit mir selbst nicht ganz zufrieden“: Elfmeter-Heldin Berger überrascht nach DFB-Sieg
Basel (Schweiz) – Ein echtes Wunder ereignete sich in Basel! Dank einer beeindruckenden Energieleistung setzte sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Elfmeterschießen mit 6:5 (1:1, 1:1) gegen ein dezimiertes Frankreich durch und zieht damit ins EM-Halbfinale ein. Erneut avancierte Ann-Katrin Berger (34) zur Elfmeter-Retterin – doch nach dem Triumph zeigte sich die Torhüterin überraschend zurückhaltend.
Das Wichtigste in Kürze
KI-basierte Zusammenfassung des Berichts
„Stolz auf mich selbst bin ich nicht so sehr, vielmehr auf die gesamte Mannschaft“, erklärte die deutsche Torhüterin, nachdem sie gleich zwei Strafstöße parierte, einen selbst verwandelte und ihre Teamkolleginnen während der Partie mehrfach vor Gegentoren bewahrte.
Dennoch relativierte Berger ihre Leistung: „Ich war ehrlich gesagt etwas unzufrieden mit mir, weil ich gelegentlich zu früh gesprungen bin“, gab die 34-Jährige mit einem leichten Lächeln zu – am Ende hat es jedoch funktioniert.
Auf ihren kleinen Spicker, der auf einer Trinkflasche befestigt war und vom TV-Regisseur mehrfach ins Bild gerückt wurde, war sie dabei gar nicht angewiesen.
„Ich habe tatsächlich keinen einzigen Blick darauf geworfen“, berichtete die in den USA beim Gotham FC spielende Keeperin. „Ich handele meistens aus dem Bauch heraus und beobachte die Schützen genau.“
Und das mit großem Erfolg – bereits zum zweiten Mal, nach dem Olympia-Viertelfinale gegen Kanada im vergangenen Sommer, wurde Berger zur „Elfmeter-Killerin“.
Den Fokus wollte sie dennoch nicht auf sich lenken, schließlich hatten ihre Vorderfrauen nach der frühen Roten Karte für Kathy Hendrich (33) in der 13. Minute inklusive Nachspielzeit fast zwei Stunden in Unterzahl gespielt und dabei einen Rückstand gedreht.
„Ich habe riesigen Respekt vor meinem Team“, betonte Berger. „Ich trage meinen Teil bei, das sage ich immer, aber die Mannschaft leistet die ganze Arbeit. Deshalb finde ich es schade, wenn ich als Torhüterin allein gefeiert werde.“
Neben ihren sportlichen Leistungen war Berger auch mental eine wichtige Stütze für ihre Mitspielerinnen.
„Ich habe einfach nicht zugelassen, dass wir uns unterkriegen lassen“, verriet die 34-Jährige. Vor den Elfmetern suchte sie noch einmal jede Spielerin auf und vermittelte ihnen ihre absolute Zuversicht. „Ihr könnt mich im Training schlagen – also könnt Ihr auch gegen mich im Spiel gewinnen“, gab sie den Schützinnen mit auf den Weg.
Diese Entschlossenheit wird auch am Mittwoch nötig sein – im EM-Halbfinale erwarten die Deutschen der amtierende Weltmeister und Topfavorit Spanien.