Ein Streit um drei Buchstaben: Erhebliche Auseinandersetzung zwischen Hansa Rostock und Heidenheim
Rostock/Heidenheim – Zwischen dem FC Hansa Rostock und dem 1. FC Heidenheim entbrennt ein intensiver juristischer Konflikt: Die beiden Vereine streiten um die Nutzung der drei prägnanten Buchstaben „FCH“, die als Kürzel für ihre Identität stehen.
Wie ein Bericht der Ostsee-Zeitung enthüllt, beanspruchen beide Clubs das ausschließliche Recht an der Wortmarke „FCH“.
Für Anhänger und Funktionäre gilt diese Abkürzung als vertrautes Kürzel der Vereinsnamen, während sie für die Vereinsverantwortlichen seit Jahren eine juristische Streitfrage darstellt.
Bereits im Jahr 2008 wurde eine erste „Abgrenzungsvereinbarung“ getroffen, bei der sich beide Seiten damals noch einvernehmlich und in partnerschaftlicher Weise einigen konnten.
Im Jahr 2021, als beide Teams noch in der 2. Bundesliga spielten, verpflichtete sich Heidenheim angeblich dazu, im Fernsehen auf die Verwendung des „FCH“-Kürzels zu verzichten und stattdessen „HDH“ zu nutzen.
Hansa Rostock betont, dass diese Abmachung weiterhin gültig sei und wirft Heidenheim vor, wiederholt gegen diese Vereinbarung verstoßen zu haben.
Ein Beispiel hierfür ist die Bezeichnung des „FCH Fanshops“ der Heidenheimer, die betonen, das Kürzel ausschließlich in Verbindung mit dem Vereinsnamen und Logo zu verwenden.
Für die Rostocker stellt dies einen Angriff dar, woraufhin Hansa alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Verwendung des Kürzels einzuschränken.
Der Konflikt eskalierte, als Rostock die bisher partnerschaftlichen Gespräche mit Heidenheim abbrach – der ehemalige Vorstand Jürgen Wehlend (60) wandte sich an das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA).
Die Heidenheimer reagierten darauf und reichten ebenfalls ein Verfahren beim DPMA ein, das nun darüber entscheiden muss, welchem Klub markenrechtlich die drei bedeutenden Buchstaben „FCH“ zustehen.
Schlau: Im Zuge des Streits sicherte sich Heidenheim bereits die Rechte an der Wortmarke „FCH“ im deutschen Markenregister und beansprucht nun weitere Marken, die das Kürzel „FCH“ beinhalten, obwohl diese eigentlich Hansa zugeordnet sind.
Heidenheim begründet dies mit der Gründung des Vereins im Jahr 1846, also mehr als 100 Jahre vor dem 1965 ins Leben gerufenen FC Hansa Rostock.
Allerdings: Zu jener Zeit firmierte der Verein in Baden-Württemberg noch als „Turngemeinde Heidenheim“. Erst 1911 wurde eine Fußballabteilung gegründet, die sich 2007 vom Hauptverein abspaltete und seither als „1. Fußballclub Heidenheim 1846 e. V.“ auftritt.
Der im Jahr 2024 ausgebrochene Rechtsstreit wird mit Bekanntwerden der Öffentlichkeit vermutlich noch heftiger ausgetragen. Ein friedlicher Abschluss des Konflikts scheint derzeit nicht in Sicht.
Heidenheim erklärt zwar: „Im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung sind wir selbstverständlich bereit, das Verfahren zu beenden.“
Doch aktuell wirkt es wenig wahrscheinlich, dass einer der beiden Vereine freiwillig auf die Rechte an seinem Kürzel verzichtet.