Interimscoach Sander vom FCM: „Allein schaffen wir das nicht“
Von Frank Kastner
Magdeburg – Nach sechs Pleiten in Folge sieht der Interimscoach Petrik Sander (64) beim Tabellenletzten 1. FC Magdeburg dringenden Handlungsbedarf.
„Die bevorstehende Aufgabe wird alles andere als einfach. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir die Wende einleiten können. Allein schaffen wir das jedoch nicht – nur durch Abwarten gibt es keine Chance. Wir müssen mehrere Personen ins Boot holen, allen voran die Mannschaft“, erklärte Sander im Gespräch mit dem TV-Sender Sky.
Er wolle „nicht alles komplett umkrempeln, denn es war nicht alles schlecht. Allerdings gibt es definitiv Bereiche, in denen wir uns klar verbessern müssen. Das bedeutet konkret: besser verteidigen und mehrere Lösungsansätze im Angriff parat haben, um Treffer zu erzielen“, ergänzte der Nachfolger von Markus Fiedler (39), der am Sonntagabend freigestellt wurde. Gemeinsam mit Pascal Ibold, dem Trainer der U23, bereitet Sander den Zweitligisten auf das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) in Darmstadt vor.
Der 64-jährige Sander verfügt über umfassende Erfahrung im ostdeutschen Fußball. Im Mai 2006 führte er Energie Cottbus zurück in die Bundesliga und sicherte den Klassenerhalt drei Spieltage vor Saisonende.
Später war er von 2011 bis 2013 Cheftrainer beim FC Carl Zeiss Jena, bevor er nach Koblenz wechselte und 2019 noch Budissa Bautzen betreute. Seit 2020 ist der gebürtige Quedlinburger beim FCM im Nachwuchsbereich tätig, wo er zuletzt mit der U23 den Aufstieg in die Regionalliga Nordost erreichte.
Seit 2005 leidet Sander unter einem Hörschaden am rechten Ohr, verursacht durch die Explosion einer Knallrakete, die während eines Spiels in Aue außerhalb des Stadions neben ihm detonierte.
Magdeburg hatte sich am vergangenen Sonntag von Cheftrainer Markus Fiedler getrennt. Obwohl Sportchef Otmar Schork (68) nach der 0:4-Niederlage gegen Elversberg noch fest hinter dem neu verpflichteten Trainer stand, wurde nach dem 0:6 im Testspiel gegen den ebenfalls schwächelnden Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig deutlich, dass zwischen Trainer und Mannschaft keine Einigkeit mehr bestand.
„Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass das Vertrauen der Mannschaft in Markus und die Hoffnung auf eine Trendwende nicht mehr vorhanden sind“, gab der Geschäftsführer Sport anschließend bekannt.