zurück

FCM-Anhänger verursachen nach Todesfall in Leipzig Polizeieinsatz: „Information offenbar nicht angekommen“

Leipzig – Der tragische Tod eines Fans des 1. FC Magdeburg überschattete am Dienstagabend das DFB-Pokalspiel zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Magdeburg. Während die Anhänger von RB aus Respekt ihre Unterstützung einstellten und schweigend innehielten, sorgten die Gästefans ununterbrochen für Stimmung – sie sollen sogar einen Polizeieinsatz ausgelöst haben. War ihnen der traurige Vorfall nicht bekannt?

So zumindest äußerte sich Magdeburgs Trainer Petrik Sander (65), als er nach dem Verhalten der Fans gefragt wurde. Auch er selbst habe erst nach dem Spiel vom Todesfall erfahren. „Ich gehe stark davon aus, dass diese Nachricht bei den Fans nicht angekommen ist. Die Mannschaft weiß genau, wie sie sich verhalten muss. Das haben wir bereits beim Spiel in Düsseldorf erlebt.“

Beim vorherigen Auswärtsspiel in Düsseldorf war ein FCM-Anhänger zusammengebrochen und einen Tag später im Krankenhaus verstorben. Die Magdeburger Supporter hatten damals während der Partie ihre Unterstützung eingestellt.

In Leipzig zeigte sich nun ein anderes Bild: Die Gäste-Fans sangen ununterbrochen, zündeten Pyrotechnik und sorgten laut Angaben der „Leipziger Volkszeitung“ nach dem Abpfiff sogar für einen Polizeieinsatz. Demnach mussten Einsatzkräfte einschreiten, nachdem es im Gästeblock zu erheblichen Sachbeschädigungen gekommen war.

Sitze und Trennwände wurden herausgerissen, zudem seien Teile der sanitären Einrichtungen beschädigt worden.

Der Todesfall ereignete sich bereits vor Spielbeginn. Kurz vor Anpfiff informierte RB Leipzig über X (ehemals Twitter), dass ein Anhänger der Blau-Weißen im Stadionumlauf reanimiert und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden sei.

In der zweiten Halbzeit wurde dann per Stadionsprecher der Tod des Mannes bekannt gegeben. Laut „Bild“ handelte es sich um einen älteren Herren.

Der Zeitung zufolge soll RB-Geschäftsführer Johann Plenge (40) in der Pause sogar bei den Verantwortlichen von Magdeburg nachgefragt haben, ob es angemessen sei, dass die Fans trotz des Vorfalls weiter Stimmung machten.

FCM-Sportdirektor Otmar Schork (68) erklärte im Anschluss gegenüber Sky, dass die Fans während des Spiels nicht über die Todesnachricht informiert gewesen seien. Auch die Spieler seien erst nach dem Abpfiff in Kenntnis gesetzt worden.