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Gewalttätigkeiten, Diebstähle und Ausschreitungen: FCM-Anhänger verursachen Großschäden an einer Tankstelle

Von Christof Rührmair

Schnaittach/Magdeburg – Auf dem Rückweg von einer verlorenen Auswärtspartie in Ulm (Baden-Württemberg) gerieten Fans des 1. FC Magdeburg an einem Rastplatz in Franken in heftige Auseinandersetzungen.

Die Polizei berichtet, dass es in diesem Zusammenhang zu mehreren Ladendiebstählen sowie einer Körperverletzung kam. Mit einem starken Einsatz rückten die Beamten aus, durchkämmten Busse und nahmen die Daten von über 200 Personen auf.

Drei Fußballfanklubs hielten am Samstagabend während der Heimreise aus Ulm an dem Autohof Schnaittach in der Nähe Nürnbergs. Dabei sollen diverse Personen Gegenstände, unter anderem E-Zigaretten, aus dem Inventar der Tankstelle entwendet haben.

Eine Tankstellenangestellte, die versuchte, einzuschreiten und die Nummernschilder der Busse zu erfassen, wurde laut Polizeiaussagen attackiert. Demnach beleidigten mehrere bislang unbekannte Männer die Frau – einer von ihnen spuckte ihr sogar ins Gesicht.

Nach diesem Vorfall alarmierten Zeugen die Polizei, die daraufhin auch die Bereitschaftspolizei einbezog. Noch bevor die Einsatzkräfte eintrafen, reichten die Fans der Tankstellenmitarbeiter einen Beutel, der zahlreiche gestohlene Gegenstände enthielt. Dennoch wurden bei einer späteren Durchsuchung der Busse weitere Diebesbeute entdeckt.

Bei der Überprüfung vor Ort nahmen die Beamten die Daten von 229 Personen auf, während ein Beschuldigter, dem Körperverletzung vorgeworfen wird, einer erkennungsdienstlichen Untersuchung unterzogen wurde.

Zudem wurden Ermittlungen wegen Diebstählen im Gesamtwert von 500 Euro aufgenommen. Aktuell geht die Polizei von rund 20 bisher noch unbekannten Tatverdächtigen aus.

Im Verlauf des Einsatzes trat ein weiterer Notfall ein: Ein Fahrgast erlitt einen Krampfanfall. Ein Rettungshubschrauber brachte einen Notarzt zu dem Ort, während der Mann anschließend mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus transportiert wurde.

Auch bei der Polizei hinterließen die Geschehnisse Spuren, die erst gegen Ende des Einsatzes entdeckt wurden. Unbekannte hatten mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt.

Nach Angaben der Polizei wurden Fahrzeugteile abgebrochen, verkratzt; Reifenventile abgeschraubt sowie Fahrzeuge beschmutzt und sogar beschimpft. Auch diesen Vorfall wird derzeit intensiv untersucht. Eine erste Schätzung des Sachschadens liegt noch nicht vor.

Etwa sechs Stunden nach Beginn der Vorfälle wurden die Maßnahmen am Rastplatz abgeschlossen, die Polizei begleitete die Busse jedoch noch bis zur bayerischen Grenze.