FCE-Trainer Härtel nach Lok-Prüfung: "So etwas darf uns am Sonntag nicht passieren"
Aue – Jens Härtel (55) sah trotz der Tatsache, dass seine Veilchen von Lok Leipzig mit vier Gegentoren bestraft wurden, auch einen positiven Aspekt: "Möglicherweise war dieses Aufeinandertreffen eine weitere Mahnung für uns, den Ballbesitz verantwortungsvoll zu führen." Gerade nach dem 4:4 gegen den Regionalligisten sollten die Köpfe vom FC Erzgebirge, vor allem in der Defensive, wieder wachgerüttelt worden sein.
"So etwas darf uns am Sonntag nicht wieder passieren. Vielleicht hat sich das auch als günstig erwiesen, denn Viktoria Köln zählt zu den Teams, die im Umschaltspiel wirklich stark sind", betont der Fußballlehrer, der zudem kritisch anmerkt, dass seine Mannschaft nach einer frühen Führung – drei Treffer in den ersten 13 Minuten – den Überblick verlor.
"Durch eigene Fehler und Ballverluste haben wir dem Gegner unnötig den Wiedereintritt ins Spiel ermöglicht", so Härtel, der in den Anfangsminuten zudem einen kurzen Schreckmoment verkraften musste.
Neo Lima Stacziwa (17) wurde nach einem Zusammenstoß mit Verdacht auf Hirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht.
"Das ist bedauerlich, weil er während des Spiels sehr engagiert agierte", meint Härtel. Ärger empfand er auch bei der teilweise zu lockeren Defensivarbeit: "Wir haben manche Gegentore etwas zu leicht zugelassen – das war recht naiv."
FCE blickt auf die englische Woche gegen Köln, Rostock und Mannheim
Erfreulicherweise kehrte auch Erik Majetschak (25) nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel zurück.
"Es war wichtig für ihn, wieder in den Spielrhythmus zu finden, indem er wenigstens 15 Minuten Einsatzzeit erhält. Jetzt werden wir beobachten, wie es für ihn weitergeht", so Härtel im Hinblick auf die bevorstehende englische Woche mit Pflichtspielen gegen Viktoria Köln, Hansa Rostock und Waldhof Mannheim.
"Unsere Spieler, die gegen Wiesbaden in der Defensive standen, haben solide Leistungen gezeigt", resümiert der Veilchen-Coach, der beim 2:0 in der Brita-Arena auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette setzte.
War diese Maßnahme dazu gedacht, die taktische Formation des Gegners zu spiegeln, oder sollte sie mehr Abwechslung in unsere Spielweise bringen? Letzteres hatte Härtel bei seinem Amtsantritt im Januar ja auch angestrebt.
"Es ging vor allem nicht darum, dem Gegner vorgefertigte Aufgaben aufzubürden, sondern darum, dass wir uns in unserer Formation wohlfühlen. Wenn du hinten letztlich mit einer Fünferkette spielst, hast du ausreichend Absicherung, um auch in Eins-gegen-Eins-Situationen zu bestehen. Dazu hatten wir in der Anlaufphase klare Abläufe etabliert, die es dem Gegner erschwerten, strukturiert aufzubauen", erklärt Härtel.