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Woltemade sorgt für Überraschung: FC St. Pauli verliert unglücklich gegen den VfB Stuttgart

Hamburg – Ein bitterer Rückschlag für den FC St. Pauli: Der Klub unterlag am Samstag trotz großer Einsatzbereitschaft in Überzahl knapp mit 0:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart und konnte die Relegation damit noch nicht vermeiden.

Bereits vor dem Anpfiff gab es für St. Pauli einen herben Rückschlag, als sich Elias Saad beim Aufwärmen verletzte und durch Noah Weißhaupt ersetzt werden musste. Die Leihgabe aus Freiburg hatte gleich nach 36 Sekunden die erste Gelegenheit, doch VfB-Torwart Alexander Nübel parierte sicher.

Von Beginn an zeigten beide Mannschaften vollen Einsatz, sodass die Anfangsphase am ausverkauften Millerntor intensiv und sehenswert war. Danel Sinani verpasste mit einem Fernschuss knapp die Führung.

Auch der VfB kam zu Chancen, wobei insbesondere Nick Woltemade überzeugte, der jedoch an St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj scheiterte (18.).

Im weiteren Verlauf übernahmen die Schwaben das Kommando und erhöhten den Druck, während von St. Pauli nicht mehr viel kam. Dennoch hielten sie stand und gingen mit einem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel setzte der Pokalfinalist aus Stuttgart die starke Leistung nahtlos fort. DFB-Angreifer Deniz Undav vergab gleich die erste Möglichkeit knapp (47.).

Für die Hamburger wurde es dann doppelt bitter: Nach einem feinen Spielzug kam Woltemade zum Schuss, doch Van der Heyden blockte den Ball mit der Hand ab. Nach Überprüfung durch den VAR entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter und zeigte dem Belgier die Ampelkarte (54.).

Die Ausführung verzögerte sich um mehrere Minuten – Zeit, in der Woltemade wohl viel durch den Kopf ging. Am Ende scheiterte er am glänzend reagierenden Vasilj, ebenso wie Atakan Karazor beim Nachschuss (59.). Die Stimmung im Millerntor kochte.

Getragen von den Fans kämpften sich die Kiezkicker in jeden Zweikampf und jeden Ball. Gefahr entstand nur noch selten, und Vasilj bewies auch gegen Chris Führich (69.) seine Klasse und schien unüberwindbar – bis zur 88. Minute, als Woltemade im richtigen Moment stand und aus kurzer Distanz das Siegtor für den VfB erzielte.

Besonders bitter war die Nachspielzeit: Vasilj ärgerte sich so sehr über das Zeitspiel der Stuttgarter, dass er zunächst Gelb und Sekunden später die Ampelkarte erhielt.

Mit dem 0:1 machte der VfB dem FC St. Pauli einen Strich durch die Rechnung. Dennoch müssten bei fünf Punkten Rückstand und einem Tordifferenzminus von 17 Toren gegenüber dem Tabellenführer 1. FC Heidenheim schon mehrere Dinge schiefgehen, damit die Hamburger noch in die Relegation müssten.

Bundesliga, 32. Spieltag

FC St. Pauli - VfB Stuttgart 0:1 (0:0)

FC St. Pauli Aufstellung: Vasilj – Nemeth, Wahl, Van der Heyden – Saliakas, Boukhalfa (78. Wagner), Smith, Treu – Sinani (90.+4 voll) – Guilavogui, Weißhaupt (63. Afolayan)

VfB Stuttgart Aufstellung: Nübel – Stenzel (65. Vagnoman), Jeltsch, Chabot (65. Jaquez), Mittelstädt (90. Hendrix) – Karazor, Stiller – Leweling (73. Bruun Larsen), Woltemade, Führich (73. Demirovic) – Undav

Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Woltemade (88.)

Besondere Ereignisse: Vasilj pariert Handelfmeter von Woltemade (59.)

Gelbe Karten: Van der Heyden (3), Boukhalfa (2), Sinani (3) / Chabot (9), Stiller (8), Undav (4)

Gelb-rote Karten: Van der Heyden (56.), Vasilj (90.+3) / –

Beste Spieler: Vasilj, Treu / Stiller