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Pleiten, Pech und Pannen! FC St. Pauli spielt sich selbst gegen RB Leipzig aus

Leipzig – Offensiv war St. Pauli zu unscheinbar, defensiv zu verwundbar! Trotz eines an sich soliden Auswärtsspiels gegen RB Leipzig musste der FC St. Pauli am Sonntag ein 0:2 hinnehmen. Die Ursachen für die Niederlage waren vielfältig.

Bereits vor Spielbeginn sorgte Trainer Alexander Blessin (51) für eine kleine Überraschung in der Aufstellung. Zwar war der Einsatz von Siebe Van der Heyden (26) auf der linken Außenverteidiger-Position absehbar, doch stattdessen wurde Carlo Boukhalfa (25) auf der rechten Angriffsseite aufgestellt. "Carlo ist ein wenig ein Unsicherheitsfaktor. Er soll sich im freien Raum bewegen, ständig präsent sein und gute Tiefenläufe fahren. Seine Laufwege wirken nicht nur gegen den Ball überzeugend", erläuterte Blessin seine Entscheidung.

Der Plan funktionierte jedoch nur teilweise. Zwar kamen die Kiezkicker gut ins Spiel, doch in der 16. Minute, einem Wendepunkt des Spiels, lenkte Castello Lukeba (22) eine Eggestein-Flanke an den Pfosten, während Benjamin Sesko (21) im Anschluss zur Führung für Leipzig traf.

"Das ist ein blödes 0:1", ärgerte sich Blessin, insbesondere wegen David Nemeth (24). Wäre der Österreicher stehengeblieben, wäre Sesko im Abseits gestanden, stattdessen rutschte er mit einer Grätsche ins Leere. "In solchen Situationen müssen wir konzentriert bleiben, um nicht hineinzufallen. Schließlich haben wir einen Torhüter, der aus dem Winkel agiert. So bleibt ihm natürlich Raum und Zeit, um sich richtig einzustellen", führte der 51-Jährige weiter aus.

Gut 20 Minuten später ertönte erneut der Schlusspfiff der Gegner – diesmal traf Xavi Simons (21) nach einem recht unkomplizierten Angriff. "Diese beiden Gegentore kassieren wir viel zu leicht", brachte auch Hauke Wahl (30) seine Kritik zum Ausdruck. Unmittelbar vor der Halbzeitpause ergab sich jedoch noch einmal die Gelegenheit zum Anschlusstreffer, doch Noah Weißhaupt (23) schoss lediglich die Latte – der entscheidende Unterschied!

FC St. Pauli zeigt Kampfgeist

In der zweiten Halbzeit umfassten die Kiezkicker alles, was sie hatten, doch erst der Wechsel von Elias Saad (25) brachte richtig frischen Wind ins Spiel. "Wir hatten nochmals einige Chancen, um zurückzukommen", räumte Blessin ein.

Zwar reichten die sich bietenden Gelegenheiten letztlich nicht aus, um Leipzig noch einmal ernsthaft zu gefährden. Die Offensive blieb – selbst nach der roten Karte gegen RB-Kapitän Willi Orban (32) – zu unscheinbar. Leipzig überzeugte zwar nicht immer, konnte aber zweimal treffen. "Wir waren in Zweikämpfen und im fußballerischen Handwerk nicht schlechter, aber Leipzig hat die Tore erzielt und uns nicht", fasste Wahl die Situation zusammen.

Dennoch zeigte sich erneut, dass St. Pauli auch gegen einen Teilnehmer der Champions League mithalten kann. "Wir hatten viel mehr im Spiel", ärgerte sich der Abwehrspieler, der selbst mit einem Distanzschuss kurz vor Schluss vergeblich sein Glück versuchen konnte.

So blieb es letztlich bei der unglücklichen 0:2-Niederlage. "Mit etwas Glück wäre bestimmt mehr möglich gewesen", meinte Blessin optimistisch und richtete seinen Blick bereits in die Zukunft. "Die Punkte holen wir dann eben woanders – am besten bereits am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg."