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Bundesliga-Trainer über die Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren: "Es ist immer eine Herausforderung"

Alexander Blessin (51), der für den Trainerjob beim FC St. Pauli nach Hamburg kam, lässt seine Familie in Stuttgart zurück. Wie er es schafft, diesen Balanceakt zu meistern und ob er schlecht im Verlieren ist, teilte der Kiezcoach in einem Gespräch mit.

"Das Schwierige wird irgendwie einfacher, je mehr du es tust. Man gewöhnt sich an die Distanz", so Blessin im Gespräch mit der Hamburger Morgenpost über die Trennung von seiner Familie in Stuttgart.

Die etwa 700 Kilometer Entfernung zu seiner Frau und seinen drei Töchtern empfindet er besonders nach längeren Fußballpausen als belastend. "Es ist immer hart, sie nach der Weihnachtszeit oder den drei Sommerwochen wieder zu verlassen", gestand der aus Baden-Württemberg stammende Trainer.

Die Unterstützung seiner Frau ist entscheidend dafür, dass er Beruf und Familie vereinbaren kann. "Sie versteht die Anforderungen des Profisports [...] Ohne ihr Verständnis wäre es nicht machbar. Mein Beruf zählt zu den familienunfreundlichsten", erklärte er.

Zu seiner Unterstützung reist seine Familie zu jedem Heimspiel nach Hamburg, und sie haben auch schon zwei Auswärtsspiele besucht.

Ist Alexander Blessin, der Kiezcoach, außerhalb des Platzes ein schlechter Verlierer?

Bei Niederlagen erhält Blessin besonders Zuhause Gegenwind, erzählte er lachend.

"Die Vorstellung, Medien würden Druck ausüben, ist im Vergleich zum Druck von daheim lächerlich. Zuhause ist der Druck viel größer, sollte es eine Niederlage geben!"

Er sieht sich nicht direkt als schlechten Verlierer, hat aber einen starken Ehrgeiz, nicht nur im Fußball. "Mein Ziel in Spielen ist immer zu gewinnen. Und ja, bei Brettspielen mit den Kindern ist diese Einstellung vielleicht nicht immer vorteilhaft."

Die Kinder einfach gewinnen zu lassen, war für den Vater von drei Kindern keine Option. "Ob sie dadurch eine Macke bekommen haben, kann ich nicht sagen (lacht). Aber ich kann sagen, sie mögen es genauso wenig zu verlieren wie ich."