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FC St. Pauli: Sportdirektor Bornemann geht gegen "Kritiker" Afolayan vor

Hamburg – Klare Worte von Sportchef Andreas Bornemann! Nach der öffentlichen Kritik des St.-Pauli-Profis Oladapo Afolayan (27) an Trainer Alexander Blessin (51) sowie dessen Spielstil hat Bornemann (53) deutlich Stellung bezogen.

Nach der 0:2-Niederlage gegen den VfL Bochum am vergangenen Spieltag äußerte Afolayan seinen Unmut über seine Einsatzzeiten und sprach von „beschissenen sechs Monaten“. Eine daraufhin veröffentlichte Entschuldigung auf Instagram wurde kurze Zeit später wieder gelöscht.

Die Äußerungen des Engländers sorgten auch im Nachgang für Aufsehen, da sich der Verein über Werte wie Zusammenhalt, Teamgeist und Geschlossenheit definiert. In diese Philosophie passten die Kommentare jedoch nicht wirklich.

„Das kann ich ganz klar verneinen. Und ich gehe davon aus, dass ich ihm das auch so mitgeteilt habe“, stellte Bornemann unmissverständlich klar und betonte, dass Afolayan sich glaubhaft entschuldigt habe.

Im Gespräch machte der Sportdirektor dem Flügelspieler jedoch deutlich: „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, sondern besser bei der Mannschaft, dem Trainerteam und allen Beteiligten – wenn die Zusammenarbeit ab Juni, Juli auf einer guten Basis weitergehen soll.“

Für den 53-Jährigen war das Verhalten des Profis nicht wirklich nachvollziehbar. „Er hat in der Bundesliga bereits 32 Partien gespielt. Für jemanden, der vor zweieinhalb Jahren noch in der dritten englischen Liga kickte, ist das schon beachtlich“, setzte Bornemann einen kleinen Seitenhieb.

Zudem zeigte sich Bornemann wenig verständnisvoll für die Kritik an der defensiven Spielweise („Wir müssen versuchen, Spiele zu gewinnen, nicht nur zu verhindern, dass wir verlieren“). „Ich war bei jeder Besprechung vor den Spielen dabei und habe Blessin nie sagen hören: Jungs, spielt nur darauf, nicht zu verlieren“, erklärte er.

Von Beginn an war klar, dass der Klassenerhalt nur über eine stabile Defensive möglich ist – und daran müsse sich Afolayan anpassen. „Wenn er spielen möchte, muss er sich daran orientieren“, machte Bornemann deutlich.

Auch Präsident Oke Göttlich (49) hob hervor: „Das sind die Worte eines ehrgeizigen Spielers, der mehr Einsätze möchte. Er hat täglich die Möglichkeit, seinen Beitrag zu leisten und ist dazu herzlich eingeladen.“

Eine Strafe in Form einer Geldbuße hat der Verein bewusst vermieden. Bornemann stellte jedoch klar: „Findest du so ein Verhalten gut? Nein! Darf es nochmal vorkommen? Nein!“

Fest steht, dass Afolayan, der für seine direkten Äußerungen sowohl in der Mixed-Zone als auch auf dem Platz bekannt ist, künftig Zurückhaltung üben muss, wenn er am Millerntor eine langfristige Perspektive haben will.