Nach tödlichem Zwischenfall: FC St. Pauli reagiert auf feindselige Angriffe
Hamburg – Im Anschluss an das Bundesligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Borussia Dortmund kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der ein Anhänger von BVB sein Leben verlor. Der Kiezklub sieht sich daraufhin mit Angriffen konfrontiert.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
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Der tragische Vorfall ereignete sich am späten Samstagabend vor dem Millerntorstadion. Ein 39-jähriger Mann stürzte nach einem Stoß und verstarb einen Tag später im Krankenhaus.
Bundesweit berichteten zahlreiche Medien über den Fall und teilten ihre Beiträge in sozialen Netzwerken. Unter den Beiträgen häuften sich schnell Kommentare, die weit über kritische Äußerungen gegenüber dem FC St. Pauli hinausgehen.
In einer Erklärung an die Presse informierte der Kiezklub über die Anfeindungen und sprach von „sehr gravierenden Beleidigungen gegen den FC St. Pauli und seine Anhänger“. Teilweise würden die Spieler und Fans sogar als Täter beschimpft und bedroht.
Der Verein stellte klar, dass der 22-jährige Tatverdächtige kein Anhänger von St. Pauli sei. Laut einem Bericht der ZEIT befand sich der Mann zuvor auf dem Hamburger Dom.
Diese Informationen bestätigte die Staatsanwaltschaft Hamburg auf Nachfrage von TAG24. Eine Sprecherin erklärte, es lägen keinerlei Hinweise vor, dass der 22-Jährige Fußballfan sei.
Auch den vorausgegangenen Besuch auf dem Hamburger Dom bestätigte die Sprecherin. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe der 39-Jährige mehrmals versucht, Mitglieder der Gruppe zu umarmen. Daraufhin habe ein 22-Jähriger den BVB-Anhänger zu Boden gestoßen.
Bei dem Vorfall erlitt der Mann eine schwere Kopfverletzung, an deren Folgen er am Sonntagnachmittag verstarb.
Noch am gleichen Tag brachte der Hamburger Klub sein Beileid zum Ausdruck.
„Wir möchten den Hinterbliebenen des Verstorbenen sowie Borussia Dortmund unser tief empfundenes Mitgefühl aussprechen. Unser Dank gilt den Rettungskräften und allen, die vor Ort Erste Hilfe geleistet haben“, heißt es auf der offiziellen Webseite.
Der FC St. Pauli hob hervor, dass es Fans der Kiezkicker gewesen seien, die Erste Hilfe leisteten und die Rettungskräfte alarmierten. Vereinspräsident Oke Göttlich (49) wollte sich gegenüber der ZEIT nicht zu den Beleidigungen äußern.
„Für uns steht jetzt das Mitgefühl im Vordergrund und nicht die Bewertung von Vorverurteilungen unseres Klubs“, so Göttlich.