FC St. Pauli: Der Schock um Irvine und seine Auswirkungen
Hamburg – Ein großer Schock für den FC St. Pauli: Am Montag gab der Verein bekannt, dass Kapitän Jackson Irvine (32) operiert werden muss und dem Team mehrere Monate fehlen wird. Für die Kiezkicker hat das weitreichende Konsequenzen.
Bereits nach dem torlosen Remis bei Werder Bremen am Sonntag hatte Trainer Alexander Blessin (51) angedeutet, dass es bei Irvine, ohne ins Detail zu gehen, nicht gut aussieht. Einen Tag später folgte dann die Ernüchterung.
Wegen einer Stressreaktion im linken Fuß muss der Australier sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen und wird auf unbestimmte Zeit ausfallen. Damit verpasst der Kapitän nicht nur den Endspurt der laufenden Saison, sondern höchstwahrscheinlich auch die Vorbereitung sowie den Start der neuen Spielzeit.
Wann er wieder einsatzfähig sein wird, bleibt völlig offen.
Auch für die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele Australiens gegen Japan und Saudi-Arabien im Juni kommt ein Einsatz für ihn nicht infrage – ein harter Rückschlag für Irvine.
Für St. Pauli hat der Ausfall enorme Konsequenzen.
Die Verantwortlichen stehen vor der Aufgabe, das zentrale Mittelfeld für die kommende Saison neu zu planen. Wird auf das bisherige Personal gesetzt, oder ist eine bislang nicht eingeplante Verstärkung notwendig?
Bisher, und das dürfte auch bis zum Saisonende so bleiben, war Carlo Boukhalfa (25) der Ersatzmann für Irvine.
Der 25-Jährige erledigte seine Aufgabe sehr ordentlich. Allerdings läuft sein Vertrag zum Saisonende aus. Mit seinen Leistungen hat Boukhalfa auf sich aufmerksam gemacht.
Selbst hatte er erst vor Kurzem kein Geheimnis daraus gemacht, dass ihn die Zeit auf der Bank frustrierte. Viele Anzeichen deuteten bisher auf einen Abschied hin, doch durch Irvines Verletzung scheint eine Vertragsverlängerung nahezu unumgänglich.
Außerdem ist die Zukunft von Leihspieler James Sands (24) noch offen. Der US-Amerikaner hinterließ nach seiner Ankunft einen guten Eindruck, fiel jedoch anschließend durch eine schwere Verletzung lange aus. Sportchef Andreas Bornemann (53) hatte bereits angedeutet, die Leihe um ein weiteres Jahr verlängern zu wollen.
Die Hoffnung bei den Kiezkickern ist groß, dass Sands in der Vorbereitung wieder fit wird. Der 24-Jährige selbst hatte vor Kurzem erklärt, sich weiterhin vorstellen zu können, für St. Pauli zu spielen. Nun müssen die Vereine eine Einigung erzielen.
Ein Name, der bereits im vergangenen Sommer im Gespräch war, ist Aljoscha Kemlein (20) von Union Berlin. Der junge Mittelfeldspieler hinterließ als Leihspieler in der Meistersaison einen guten Eindruck und galt teilweise schon als Ersatz für Irvine. Allerdings fällt er aktuell ebenfalls seit mehreren Monaten aus. Die Verantwortlichen um Bornemann und Blessin sind gefordert, eine Lösung zu finden.