Großer Umbruch beim FC St. Pauli! Diese Positionen müssen noch verstärkt werden
Hamburg – Wie wird die Zukunft aussehen? Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt steht der FC St. Pauli in diesem Sommer vor einer grundlegenden Veränderung. Elf Spieler haben den Verein bereits verlassen, und weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen, während bislang erst drei Neuzugänge vorgestellt wurden.
Auf den ersten Blick wirken elf Abgänge sehr umfangreich, doch bei genauerer Analyse zeigt sich, dass sportlich gesehen lediglich einer davon wirklich schmerzt – nämlich der Verlust des Top-Torjägers Morgan Guilavogui (27).
Die Kiezkicker hätten den Stürmer nach seiner gelungenen Leihe gerne dauerhaft verpflichtet, doch sein Stammverein RC Lens zog die Rückkaufoption. Eine Rückkehr von Guilavogui scheint nur mit viel Glück und Fantasie realistisch.
Im Vordergrund steht für Sportchef Andreas Bornemann (53), die entstandene Lücke im Angriff zu schließen. Mit Ricky-Jade Jones (22) wurde zumindest ein kleiner Fortschritt erzielt. Allerdings wird noch ein weiterer Stürmer mit Erfahrung in der ersten oder zumindest zweiten Liga benötigt.
Da auch Johannes Eggestein (27) und Noah Weißhaupt (23), zwei weitere offensive Leistungsträger, die man gerne behalten hätte, den Verein verlassen haben, entsteht hier ein zusätzlicher Bedarf. Sollte zudem Oladapo Afolayan (27) noch folgen, wäre der Handlungsdruck im Offensivbereich noch höher.
Ein sportlicher Einbuße stellt ebenfalls der Weggang des Leihspielers Siebe Van der Heyden (27) dar. Auf der linken Verteidigerposition hoffen die Verantwortlichen jedoch, zum einen auf die Rückkehr von Karol Mets (32) und zum anderen auf die Weiterentwicklung des Neuzugangs Jannik Robatsch (20).
Auch Carlo Boukhalfa (26) trug als zuverlässiger Backup zum Klassenerhalt bei, sein Abschied ist, ähnlich wie der von Eggestein, verschmerzbar.
Abseits des Spielfelds nahm Andreas Albers (35) eine wichtige Rolle ein. Der Däne kümmerte sich hauptsächlich um die Spieler, die nicht zum Stammpersonal gehörten, und hatte stets ein offenes Ohr für sie.
Zum positiven Mannschaftsklima trug auch das Torwart-Trio mit Eric Oelschlägel (29), Sascha Burchert (35) und Sören Ahlers (27) bei. Unklar ist noch, ob die Nummer drei von einem externen Neuzugang oder vom Eigengewächs Kevin Jendrzej (20) gestellt wird. Simon Zoller (34) und Robert Wagner (21) spielten sportlich nur eine untergeordnete Rolle.
Neben den bereits vollzogenen Abgängen droht der Verlust weiterer Schlüsselspieler, insbesondere von Philipp Treu (24). Der SC Freiburg zeigt großes Interesse an dem ehemaligen Spieler. Ob die geforderte Ablösesumme von rund sieben Millionen Euro gezahlt wird, bleibt abzuwarten.
Als erster Neuzugang wurde Arkadiusz Pyrka (22) verpflichtet, der die rechte Verteidigerposition besetzen kann. Allerdings hat der Pole in den letzten sechs Monaten kein Spiel für den Verein absolviert, sondern nur in der U21-Nationalmannschaft gespielt.
Wie in den Jahren zuvor ist auch in diesem Sommer erneut Sportchef Bornemann gefordert. Bereits im vergangenen Jahr musste er den Abgang von Fabian Hürzeler (32) und Marcel Hartel (29) verkraften, konnte diese Verluste durch kluge Transfers jedoch ausgleichen – ein Ziel, das er auch dieses Mal verfolgt.