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St. Pauli dank Glückstreffer: Eigentor macht kurzfristig Holstein Kiel das Leben schwer

Kiel – Was für ein dramatischer Abend! Der FC St. Pauli konnte sich mit einem 2:1 (1:1) gegenüber Holstein Kiel einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg sichern. Den ausschlaggebenden Treffer erzielte man in der Nachspielzeit.

Von Anfang an war St. Pauli die aktivere Mannschaft, die Kiel in dessen eigene Hälfte drängte. Trotz zahlreicher Angriffsversuche strahlte die Mannschaft um Alexander Blessin kaum echte Torgefahr aus. Lediglich ein Schuss von Philipp Treu, der in der 16. Minute abgegeben wurde, sorgte kurzzeitig für Aufsehen.

Die Kiezkicker, die durch den erstmaligen Einsatz von Adam Dzwigala und Oladapo Afolayan in der Startelf zusätzlich an Dynamik gewannen, hatten das Spiel weitgehend im Griff – bis Kiel unerwartet den Anschlag machte. Die Störche nutzten eine seltene Lücke in der Defensive und Alexander Bernhardsson verwandelte aus 16 Metern in der 21. Minute zum Führungstreffer für Kiel.

Nach diesem Treffer fand zunächst eine Art Ausgeglichenheit statt, bis KSV-Keeper Thomas Dähne einen folgenschweren Fehler beging. Im Luftzweikampf mit Afolayan ließ er den Ball erneut fallen, wodurch Danel Sinani im artistischen Seitfallzieher den Ausgleich erzielte.

Die Störche ließen sich davon jedoch nicht beirren: Nicolai Remberg verfehlte nur knapp mit einem Schuss, der lediglich die Latte streifte (38.) und Magnus Knudsen sorgte in der 44. Minute ebenfalls für eine große Chance aus der Distanz.

Auch die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. St. Pauli verließ entschlossen den Umkleideraum und setzte Kiel frühzeitig unter Druck, konnte aber immer noch nicht konstant für Torgefahr sorgen.

Auf der Gegenseite wirkten die Störche eher zurückhaltend, obwohl es in diesem Nord-Duell ohnehin um nahezu alles ging. Die Mannschaft von Marcel Rapp ging lange Zeit kein ernsthaftes Risiko ein, erhöhte aber mit fortschreitender Spielzeit nach und nach den Druck – nur blieben auch sie letztendlich gefährlich wenig.

In der 82. Minute ereignete sich dann eine Premiere: Hauke Wahl sah im 28. Einsatz seine erste gelbe Karte der Saison und schien dabei selbst schmunzeln zu müssen.

Nachdem sich vieles im Spiel auf ein 1:1 zubewegte, schlug St. Pauli noch einmal eiskalt zu. Der eingewechselte Noah Weißhaupt scheiterte zwar zunächst an Dähne, doch Max Geschwill brachte beim zweiten Anlauf das Eigentor über die Linie. Das entscheidende Tor war gefallen.

Mit diesem Glückstreffer baute die Kiezmannschaft ihren Vorsprung gegenüber dem 1. FC Heidenheim weiter aus – der am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt antreten muss – und erhöhte den Vorsprung auf sieben Punkte. Holstein Kiel wiederum liegt mit vier Zählern Rückstand hinter dem FCH-Zweiten.

1. Bundesliga, 29. Spieltag

Holstein Kiel – FC St. Pauli 1:2 (1:1)

Aufstellung Holstein Kiel: Dähne – T. Becker (46. Porath), Ivezic, Komenda (68. Geschwill) – Rosenboom, Gigovic (83. Skrzybski), Remberg, Tolkin, Bernhardsson, Knudsen (75. Schulz) – Machino (68. Harres)

Aufstellung St. Pauli: Vasilj – Nemeth, Wahl, Dzwigala (63. Van der Heyden) – Saliakas, Irvine, Smith, Treu, Sinani (87. Metcalfe) – Afolayan (60. Weißhaupt), Saad (46. Guilavogui)

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)

Zuschauer: 15.034 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Bernhardsson (21.), 1:1 Sinani (34.), 1:2 Geschwill (90.+1/Eigentor)

Gelbe Karten: Ivezic (4), Harres (3), Schulz (3) / Nemeth (3), Afolayan (3), Wahl (1), Guilavogui (7)

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der erstplatzierte Klub wird am Saisonende Deutscher Meister, die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Verein (Platz 16) nimmt an der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt teil, wobei der Gegner der Drittplatzierte der 2. Bundesliga ist.