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Oladapo Afolayan legt eine beeindruckende Show hin, doch seine bemerkenswerte Siegesserie endet abrupt

Hamburg – Alles hat ein Ende! Mit seinem späten Treffer, der den 1:1-Ausgleich herbeiführte, sicherte sich Oladapo Afolayan (28) am Sonntag einen überaus verdienten Punktgewinn für den FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach. Doch dadurch endete zugleich seine unglaubliche Siegesserie bei den Kiezkickern.

Am Millerntor hat Afolayan schon auch bessere Zeiten erlebt. In der letzten Meisterschaftssaison zählte er zu den Schlüsselspielern und startete zu Saisonbeginn regelmäßig, aber in den letzten Wochen fand man den Engländer immer häufiger auf der Ersatzbank. Trainer Alexander Blessin (51) wollte ihm einen kleinen Denkanstoß geben, da er mit dessen Defensivleistung unzufrieden war.

Damit blieb ihm nichts anderes übrig, als die Rolle des Joker einzunehmen – eine Aufgabe, die er am Sonntag vorbildlich erfüllte. Fünf Minuten vor Schluss erhielt Afolayan in zentraler Position den Ball, zog ab und erzielte mit nahezu 100 km/h den dringend benötigten Ausgleich.

"Ich freue mich, dass ich für die Mannschaft treffen konnte", sagte er nach dem Spiel. "Die Jungs hatten es nicht verdient, in Rückstand zu geraten. Sie spielten die ganze Zeit sehr gut."

Besonders der Rückstand unmittelbar vor der Pause hätte die Kiezkicker hätten ins Wanken bringen können, doch dem kam es nicht. "Ich muss der Mannschaft meinen Respekt aussprechen – sie hat nicht aufgegeben und sich zahlreiche Chancen erarbeitet", betonte Afolayan, von denen er eine selbst nutzte.

"Es gehört zu Dapos Qualitäten, so einen Distanzschuss zu platzieren", würdigte Johannes Eggestein (26) seinen Mitspieler. Auch Blessin erinnerte sich an zwei Trainingssituationen unter der Woche: "Er hat zweimal von der Mittelfeldposition aus den Innenbereich gesucht und dann den Schuss abgefischt."

Wenig später machte der Trainer erneut klar, warum Afolayan derzeit Schwierigkeiten hat. "Er hatte einen Leistungslows, hat aber im Training gezeigt, dass er Hunger hat. Sein Treffer hat sich gelohnt", erklärte Blessin und fügte hinzu: "Er muss aber weiterhin hart an sich arbeiten. Ich hoffe, dass ihm dieses Tor den nötigen Schub für die letzten Spiele gibt."

Afolayan selbst räumte ein, dass er mit der aktuellen Lage nicht hundertprozentig zufrieden sei: "Natürlich möchte ich regelmäßig spielen, aber die Entscheidung liegt beim Trainer, die ich respektiere. Für mich persönlich war der Moment schön, doch am Ende zählt nur das Team und die Tatsache, dass wir in der Bundesliga bleiben."

Allerdings bedeutete das Unentschieden persönlich auch das Ende einer beeindruckenden Serie. Seit seinem Einstieg im Januar 2023 erzielte er bislang 14 Tore für St. Pauli, und all diese Spiele gingen als Siege einher. Beim 15. Tor am Sonntag traten diese Erfolgssträhnen jedoch nicht fort. Dennoch meldete sich Afolayan mit seinem Treffer zurück und fordert definitiv mehr als nur 15 Minuten Einsatzzeit.