1. FC Magdeburg in der Krise: Trainer bleiben, Probleme bestehen weiterhin
Von Malte Zander
Magdeburg – Nun trifft es auch die Interims-Coaches. Trotz eines Rückfalls in alte Verhaltensmuster dürfen Petrik Sander (64) und Pascal Ibold (35) nach der 0:2-Niederlage in Bochum weiterhin beim Club an der Elbe bleiben.
Obwohl Sportdirektor Otmar Schork (68) sich bei seinen öffentlichen Auftritten vor Kameras oft ausweichend zeigt und sich somit alle Möglichkeiten offenhalten möchte, verkündete der Verein im Anschluss, dass es „die konsequente Entscheidung ist, den gemeinsamen Weg fortzusetzen, um auch in der kommenden Saison in der zweiten Liga vertreten zu sein“, so Schork.
Das Trainerduo konnte in den letzten drei Ligaspielen vier Punkte sammeln und sorgte laut Schork vor allem dafür, dass „die Spielermentalität wieder intakt ist“.
Dennoch offenbarte die Vorstellung auch eine Rückkehr zu alten Fehlern.
Die Gegentore resultierten aus individuellen Fehlern sowie einer schlecht verteidigten Ecke, während nach vorne zahlreiche gute Chancen vergeben wurden – darunter auch ein Strafstoß, der an die Latte geschossen wurde.
Die Probleme beim FCM scheinen jedoch tiefer zu liegen, als die Verantwortlichen vor der Partie in Bochum angenommen hatten. Einerseits ist es verwunderlich, dass Schork betont, die Spieler würden „mitziehen“ – schließlich sollte dies die Grundvoraussetzung für Profis sein.
Andererseits gerät die zuletzt stabile Defensive durch zahlreiche Ausfälle wieder stark ins Wanken. Jean Hugonet steht womöglich bis Januar nicht zur Verfügung, zudem musste Tobias Müller gegen Bochum wegen einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden – ein entscheidender Wendepunkt in der Begegnung, wie Sander im Pressegespräch hervorhob.
Immerhin konnte der Trainer festhalten: „Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und weiter versucht, offensive Chancen zu kreieren. Am Ende war der Sieg für Bochum verdient, da wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben.“
Die anhaltende Torflaute beim FCM bleibt ein großes Problem – und auch Sportdirektor Schork muss sich diesbezüglich Kritik gefallen lassen.
Dass der Top-Scorer Martijn Kaars (26) den Verein verlassen würde, sollte für einen erfahrenen Manager keine Überraschung sein. Dass in dieser Situation nicht frühzeitig gehandelt wurde, belastet den FCM weiterhin.
Ausgerechnet im kommenden Spiel gegen Tabellenführer SC Paderborn steht Magdeburg unter Druck, um den nächsten Sieg einzufahren.
Und das ohne den besten Stürmer sowie ohne Baris Atik (30), der wegen einer Gelbsperre nicht mitwirken kann.