Fünfter Versuch: Könnte Härtel endlich den ersten Sieg feiern? – "Wir tun’s allein, um einen Haken an die Kette zu bekommen"
Aue – Jens Härtel ließ vernehmen: "Es gibt keinen größeren Druck, als den, den man sich selbst aufbürdet", als ihm die Frage gestellt wurde, wie er die Situation beim FC Erzgebirge einschätzt, nachdem im neuen Jahr noch ohne Sieg gestartet wurde. Die Abstiegszone rückt inzwischen unliebsam nahe heran.
Kurz vor der Winterpause lag der Rückstand auf den Relegationsplatz bei drei Zählern, während der Vorsprung zur ersten Abstiegsposition elf Punkte betrug.
Heute stehen es zu Platz drei zehn Zähler, und nach unten ist es nur noch ein Abstand von sieben Zählern.
Auch wenn es bislang noch kein akutes Problem ist, könnte sich die Lage verschärfen, falls Osnabrück und Co. weiterhin konzentriert Punkte sammeln.
Härtel blickt optimistisch auf den kommenden Besuch bei Arminia: "Wir fahren nach Bielefeld und wollen all unsere Kräfte einsetzen."
Der 55-Jährige machte zudem aufmerksam, dass sich der Start der Westfalen im neuen Jahr, der aus einem Sieg und drei Niederlagen besteht, als schwierig gestaltet: "Überall lastet Druck auf uns."
Auf der "Alm" muss die Härtel-Mannschaft liefern
Damit Aue nicht weiter abrutscht, ist es für die Härtel-Elf unerlässlich, auf heimischem Platz Leistungen zu erbringen. "Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich einen Dreier einzufahren – allein, um einen Haken an die Kette zu bekommen", betont der FCE-Coach.
In der kommenden Woche empfängt man bei den Schlusslichtern Unterhaching, wo jeder auf einen Dreier hofft. Um so weiteren Druck zu vermeiden, wäre es ratsam, in Bielefeld zumindest einen Punktgewinn zu erzielen.
Ein Blick in Härtels Trainerkarriere zeigt, dass manchmal Geduld gefragt ist, bis nachhaltig Ergebnisse sichtbar werden. In der Saison 2014/15 führte er Magdeburg als neuer Cheftrainer aus der Regionalliga in die 3. Liga, nachdem in den ersten zehn Ligaspielen fünf Niederlagen eingefahren wurden.
Später gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Jahr 2018/19 übernahm er dann Rostock in der 3. Liga von Pavel Dotchev (59), verlor die ersten beiden Punktspiele, arbeitete sich aber letztlich bis auf Platz sechs vor. Zwei Saisons später sorgte Härtel dafür, dass die Kogge in die 2. Bundesliga aufstieg.
Auch wenn es in der äußerst knappen 3. Liga mitunter einem Vabanquespiel gleicht, kann es sich lohnen, auch mal auf Zeit zu spielen.
Tabelle der 3. Liga
Die Rangliste der 3. Liga funktioniert folgendermaßen: Wer am Saisonende auf dem ersten Platz steht, wird zum Drittliga-Meister gekürt und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich einen direkten Aufstieg. Die Mannschaft auf Platz drei muss um den Verbleib in der Liga kämpfen, da sie in einem Play-off gegen den drittletzten Verein der 2. Bundesliga antritt.