Mitglied löst Aufsehen aus: Pfiffe und Buhrufe bei der FC-Bayern-Jahreshauptversammlung
München – Ein kritischer Beitrag eines Vereinsmitglieds sorgte am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern für erhebliche Unruhe.
Mit Pfiffen und Buhrufen wurde Michael Ott beim Betreten des Rednerpults im BMW Park empfangen. Das Mitglied ist unter den Fans kein Unbekannter. Bereits zuvor hatte Ott die Sponsoring-Partnerschaften des Clubs mit Katar und Ruanda scharf kritisiert.
Bei der JHV 2022 hatte Uli Hoeneß (73) auf Otts Rede mit deutlicher Verärgerung reagiert. „Ihr Auftritt war peinlich! Das hier ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International!“, entgegnete der Ehrenpräsident dem Mitglied damals scharf.
Auch am Sonntag nutzte Ott seine Redezeit, um die Kooperation des FC Bayern mit der Fluggesellschaft Emirates zu hinterfragen. Er warf dem Unternehmen vor, indirekt Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen.
Als Begründung führte Ott an, dass die Vereinigten Arabischen Emirate Milizen der RSF im Sudan fördern, welche dort schwere Verbrechen begehen sollen. Seine Vorwürfe stützte das Mitglied auf Berichte US-amerikanischer Geheimdienste sowie auf Recherchen des Wall Street Journal. Die Emirate wiesen zuletzt jedwede Einmischung in den Konflikt im Sudan jedoch zurück.
Nach Otts Beitrag ertönten erneut Pfiffe im BMW Park.
Der FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer (71) verwies für eine Stellungnahme auf den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen (58), da die Verträge von der FC Bayern AG und nicht von dem von ihm geführten Verein abgeschlossen werden.
Dreesen erklärte, dass jeder Sponsor vor einer Partnerschaft sorgfältig geprüft werde. Politische oder geopolitische Fragen ließen sich jedoch nicht beantworten, da dies Aufgabe der Politik sei. Er ergänzte:
„Letztendlich hängt der Sport davon ab, dass wir ihn finanzieren können.“ Die Fluggesellschaft Emirates sei seit Jahren ein geschätzter Sponsor im Sportbereich und unterstütze auch andere Top-Clubs wie Real Madrid.