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Kein Wettbewerbsnachteil: FC Bayern verabschiedet Müller mit deutlichem Sieg

Von Eric Dobias

Sinsheim – Unbeirrt von der Aufregung rund um ihre Feier auf Ibiza verabschiedeten die Bayern-Meister Thomas Müller mit einem souveränen Erfolg.

Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte sich der FC Bayern München mit 4:0 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim durch, die trotz der Niederlage den Klassenerhalt sicher hat.

Vor 30.150 Zuschauern, darunter auch der langjährige Mäzen der TSG, Dietmar Hopp, trafen Michael Olise (33.), Joshua Kimmich (53.), Serge Gnabry (80.) und der Torschützenkönig Harry Kane (86.) für die Bayern.

An diesem Sonntag werden die Bayern gemeinsam mit den FCB-Damen auf dem Balkon des Münchner Rathauses zur großen Feier erwartet.

Überraschenderweise begann Kane zunächst auf der Bank. „Das ist sein erster Titel. Für ihn war die Woche vielleicht nicht ganz optimal, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber das ist normal“, erklärte Trainer Vincent Kompany vor Anpfiff und spielte damit auf die Müdigkeit des Engländers nach der Ibiza-Party Anfang der Woche an.

Er ergänzte: „Ich möchte, dass wir mit der perfekten Einstellung und Mentalität ins Spiel gehen.“

Der Ausflug der Meistermannschaft auf die spanische Insel hatte für einiges Aufsehen gesorgt. Kompany zeigte sich deshalb erfreut, dass seine Ansprüche erfüllt wurden, obwohl er mit Leon Goretzka und Leroy Sané zwei weitere wichtige Stammspieler schonte.

Dafür erhielt Müller in seinem letzten Bundesliga-Spiel für den FC Bayern einen Platz in der Startelf.

In der ersten Halbzeit dominierte das Spiel klar in Richtung Hoffenheimer Tor, in dem Nationaltorwart Oliver Baumann nach seiner Gehirnerschütterung vor zwei Wochen wieder stand.

Die Gastgeber konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Verteidigung und rückten phasenweise komplett in ihren Strafraum zurück.

Dies führte dazu, dass die Bayern wenig Raum zum Kombinieren hatten. Die ersten Chancen entstanden deshalb vor allem durch Distanzschüsse, die Konrad Laimer und Gnabry jedoch knapp verfehlten. Die verdiente Führung für die Bayern fiel schließlich durch einen Standard.

Olise schlenzte einen direkten Freistoß aus etwa 20 Metern ins untere Toreck. Baumann konnte den Ball zwar mit einer Hand noch berühren, den Einschlag jedoch nicht verhindern.

Erst nach der Pause kam Hoffenheim zu seiner ersten echten Torgelegenheit. Andrej Kramaric vergab jedoch die große Möglichkeit zum Ausgleich. Dies rächte sich kurz darauf, als Kimmich das 2:0 für die Gäste erzielte.

Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde vom Hoffenheimer Abwehrspieler Leo Østigård unglücklich abgefälscht.

Nach einer Stunde wurde Müller ausgewechselt. Der 35-Jährige erhielt stehenden Applaus und Sprechchöre von den Fans beider Lager. Für ihn kam Kane ins Spiel. Außerdem erhielt Sané, der seinen Vertrag bis 2028 bei den Bayern bislang nicht verlängert hat, in den letzten 30 Minuten Einsatzzeit.

Auch in der Schlussphase ließ Bayern nicht nach. Im Gegenteil: Gnabry erzielte mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze das 3:0.

Zuvor hatte Kane noch den Pfosten getroffen. Wenig später setzte der Stürmer mit seinem 26. Saisontor den Schlusspunkt.

Bundesliga, 34. Spieltag

TSG 1899 Hoffenheim – Bayern München 0:4 (0:1)

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Chaves, Østigård, Akpoguma – Kaderabek, Stach (81. F.O. Becker), Geiger (76. Tohumcu), Prass (46. Bülter) – Bischof (67. Touré), Kramaric (82. Bebou) – Hlozek

Bayern München: Neuer – Laimer (67. Boey), Stanisic, Dier (86. Vidovic), Guerreiro (67. Goretzka) – Kimmich, Pavlovic – Olise, Coman (61. Sané) – Müller (61. Kane), Gnabry

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Olise (33.), 0:2 Kimmich (53.), 0:3 Gnabry (80.), 0:4 Kane (86.)

Tabelle der 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) spielt in der Relegation um den Klassenerhalt gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.