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Joker Musiala führt FC Bayern zum 4:2-Erfolg und erweitert Tabellenführung

FC Bayern München überwindet seinen Pokal-Kummer nur mit Anstrengung – und verdankt das einmal mehr Jamal Musiala's herausragender Leistung. Der deutsche Nationalspieler, zunächst 50 Minuten von Trainer Vincent Kompany geschont, erwies sich beim schließlich hektischen 4:2 gegen den 1. FC Heidenheim als Schlüsselfigur.

Gerade mal fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Thomas Müller startete Musiala durch, erzielte mit einem Schuss das Tor und feierte (56.). Der Treffer landete im linken unteren Eck. Kurz vor Spielende erzielte der 21-Jährige erneut (90+).

Leon Goretzka, ebenfalls eingewechselt, traf vor 75.000 Zuschauern zum 3:1 für München (84.). Das 1:0 köpfte Dayot Upamecano nach einer Ecke von Joshua Kimmich (18.).

Die vorwiegend defensiven Heidenheimer konnten durch Treffer von Mathias Honsak (50.) und Niklas Dorsch (85.) jeweils ausgleichen, nachdem die Bayernabwehr Patzer zeigte.

Trotz des Fehlens des verletzten Stürmerstars Harry Kane und Torhüter Manuel Neuer, der mit Rippenproblemen ausfiel, gelang den Bayern dank Musiala ein mühsamer Sieg am Tag vor der anstehenden Mitgliederversammlung.

Kompany setzt auf Rotation und bringt "frische Kräfte"

"Wir sind uns unserer Aufgabe bewusst. Die Mannschaft zeigt auch mental Stärke", äußerte Bayern-Coach Vincent Kompany vor dem Spiel bei Sky. Als Antwort auf die enttäuschende 0:1 Niederlage im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen und der Roten Karte für Neuer, startete er mit fünf neuen Spielern, den "frischen Kräften", wie er sie nannte.

Zu den Rückkehrern in die Startelf zählten Aleksandar Pavlovic im Mittelfeld und Daniel Peretz im Tor, der Neuer wie schon im Pokalspiel vertrat. Der israelische Torwart blieb größtenteils unbeschäftigt, konnte die Gegentore jedoch nicht verhindern.

Das Spiel gestaltete sich größtenteils als Angriffswellen der Bayern gegen einen standhaften Heidenheimer Abwehrblock. Trotz auffälligem Spiel konnte Leroy Sané, der mehrfach zum Abschluss kam, nicht die Effektivität an den Tag legen, die entweder Stürmer Kane oder der später eingewechselte Musiala zeigen.

Ein Bayer bei Heidenheim: Wanner kommt nicht zum Zug

Kompany gewährte dem jungen Musiala zumindest eine teilweise Pause. Nach der anstrengenden Woche mit Spielen gegen Paris Saint-Germain, Dortmund und Leverkusen war der 21-Jährige "sehr müde", so Kompany. Der interessante Vergleich zwischen Musiala und Paul Wanner fand daher zunächst nicht statt, obgleich Musiala diesen für sich entschied.

Der 18-jährige Wanner, von Bayern an Heidenheim ausgeliehen, hätte in der voll besetzten Allianz Arena gern sein Talent unter Beweis gestellt. Dies blieb ihm jedoch verwehrt, da er fast ausschließlich in der Defensive gefordert war.

Nach 64 Minuten wurde Wanner ausgewechselt. Heidenheims Trainer Frank Schmidt hatte im Vorfeld mit ihm über die besondere Situation des Spiels in München gesprochen.

"Paul ist 18. Was auf diesen jungen Spieler einprasselt, ist enorm." Ob Wanner ein Musiala werden kann, bleibt abzuwarten.