zurück

Bayern als "Europäische Spitzenmannschaft": Nach Unterzahl-Erfolg gegen PSG nun auch Defensive in Bestform

Von Klaus Bergmann

München/Paris – Nach dem beeindruckenden Sieg in Unterzahl gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain konnten die Bayern-Spieler eine weitere Stärke hervorheben – ihre Abwehrleistung, die nun als nahezu unbezwingbar gilt.

Macht dieser 2:1-Erfolg (2:0) und der 16. Sieg im 16. Saisonspiel die Münchner endgültig zu einem der heißesten Titelanwärter – obwohl die Saison gerade erst im Herbst angekommen ist?

„Im November waren schon einige Teams in Topform, aber entscheidend ist, wie man sich in den Monaten März, April und Mai präsentiert. Im Moment können wir uns definitiv zu den europäischen Spitzenmannschaften zählen“, erklärte Joshua Kimmich (30) nach seinem 100. Auftritt in der Champions League.

„Wir haben Paris verdient besiegt und bekommen es jetzt mit Arsenal zu tun. Dort haben wir erneut die Chance, uns zu beweisen.“

Die Londoner „Gunners“ sind ebenfalls mit vier Siegen in die Gruppenphase gestartet und belegen aktuell den zweiten Platz hinter den Bayern, die die Tabellenführung übernommen haben. Trainer Vincent Kompany (39) zeigte sich nach dem Abpfiff voller Euphorie und sprach von einem Abend voller „Arbeit und Emotionen“ im Prinzenpark.

„Der Champions-League-Sieger steht aber noch nicht fest“, betonte der Architekt dieser Münchner Mannschaft, die sich zur regelrechten Sieg-Maschine entwickelt hat – und das mit einer ganz neuen Qualität.

„Das war erneut ein wichtiger Fortschritt für uns. Wir wissen, wie man Fußball spielt und wie man läuft, aber auch wenn es ums Verteidigen geht, sind wir jetzt stark“, erklärte Sportvorstand Max Eberl (52).

Tatsächlich kontrollierte der deutsche Rekordmeister das Spiel in Überzahl gegen PSG und hätte durch die zwei Treffer von Luis Díaz (28) durchaus noch deutlicher führen können.

Nach der roten Karte gegen den Kolumbianer, der bei seinem übermotivierten Einsatz den Gegenspieler Achraf Hakimi an dessen 27. Geburtstag schwer am linken Fuß verletzte, waren in der zweiten Halbzeit andere Qualitäten gefragt.

Es entwickelte sich eine wahre „Abwehrschlacht“, wie Eberl kommentierte. Dabei glänzten besonders die Innenverteidiger Dayot Upamecano (27) und Jonathan Tah (29), während Torwart Manuel Neuer (39) lediglich den Schuss von João Neves (21) zum 1:2 passieren lassen musste.

„Die erste Hälfte war herausragend von uns. Die zweite Hälfte bestand aus gemeinsamem Durchhalten und Verteidigen. Wir haben gezeigt, dass wir auch diese Eigenschaften besitzen und bereit sind, sie einzusetzen“, sagte Tah.

Nach dem Spiel zeigte sich Luis Díaz erleichtert, dessen Abend zwischen Heldentaten und Fehltritt schwankte. „Er war der Erste in der Kabine und hat jeden einzelnen Spieler abgeklatscht“, berichtete Eberl.

„Er weiß, wie dankbar er der Mannschaft ist – und umgekehrt ist das Team ihm ebenso dankbar für seine beiden Tore.“