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FCA reagiert heftig nach Platzverweis: „VAR abschaffen“

Von Klaus Bergmann

Augsburg – Eine Gelb-Rote Karte sorgt in Augsburg für Empörung, denn sie fiel während der ersten Rückrunden-Niederlage gegen den FC Bayern.

Sportdirektor Marinko Jurendic (47) kritisierte am Freitagabend nach der 1:3-Niederlage – und erst eine Woche nach einem umstrittenen Handelfmeter, der beim 1:1 in Hoffenheim den Ausgleich und den Punkteverlust besiegelte – den Einsatz des Videobeweises im Profi-Fußball und forderte im gleichen Atemzug gleich dessen Abschaffung.

„Dann können wir den VAR auch gleich abschaffen“, bemerkte Jurendic sichtlich verärgert in Bezug auf die spielflussbeeinflussende Gelb-Rote Karte, die FCA-Verteidiger Cédric Zesiger (26) knapp eine Stunde ins Spiel schickte, als noch 1:1 stand.

Mit einem Mann mehr erzielte Harry Kane (31) unmittelbar nach dem Platzverweis das nächste Tor, und in der Nachspielzeit erhöhte Leroy Sané (29) den Vorsprung für den FC Bayern München.

„Bereits beim Ballbesitz lag kein Foul vor, es gab auch kein Foulspiel, das eine Gelbe Karte rechtfertigte“, fügte Jurendic hinzu – eine Meinung, die auch die weiteren Beteiligten des FC Augsburg teilten, nachdem Zesiger bei einem Zweikampf mit Kane zuerst richtig in den Ball eingriff und anschließend den Münchner Stürmer heftig am Knöchel traf.

Nachdem das Spiel beendet war, zeigte Kane mit einem dicken Eis-Pack am Fuß, dass ihm das Foul von hinten erheblichen Schaden zugefügt habe. Der Engländer betonte, dass ein solches Tackling von hinten gefährlich sei.

Jurendic kritisierte zudem die aktuelle Regelung, die dem Video-Assistenten nur bei einer Roten Karte ein Eingreifen erlaubt. In der fraglichen Situation sah der bereits verwarnten Zesiger sein Foul als zweite Gelbe an. Für Jurendic ist es höchste Zeit, den VAR-Einsatz zu überdenken und anzupassen – andernfalls erscheine sein Nutzen zweifelhaft.

Der Platzverweis führte unmittelbar zu einem radikal veränderten Spielverlauf, den Jurendic sogar als „Filmriss“ bezeichnete. Kurz darauf fiel dann auch das entscheidende Tor zum 1:2.

Trainer Jess Thorup (55) versuchte, seinen Ärger über die erste Rückrunden-Niederlage im Zaum zu halten. „Ich muss jetzt vorsichtig sein“, erklärte der Däne. „Letzte Woche habe ich noch den Schiedsrichter kritisiert. Ich will nicht ständig über den Schiedsrichter reden.“

Auch für Thorup stand einiges außer Zweifel: „Er trifft den Ball hundertprozentig vorher, daher sehe ich keine Gelbe Karte und somit auch keine Gelb-Rote für Zesiger.“

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat große Bedeutung: Das Team, das am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Den drittletzten Platz, Position 16, besetzt Teams, die in der sogenannten Relegation um den Erhalt der Liga spielen. Dabei treffen sie auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.