Droht ein turbulentes Wochenende? Fan-Protest zieht nach Leipzig
Leipzig – Am kommenden Sonntag könnte es in Leipzig zu erheblichen Unruhen kommen. Die Fangruppen aus ganz Deutschland haben unter dem Motto „Fußball bleibt sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ zu einer Demonstration aufgerufen. Der Auftakt ist um 11:30 Uhr in der Goethestraße geplant.
Die Kundgebung stellt einen weiteren Ausdruck des Widerstands gegen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen in Fußballstadien dar. Die Fanszene befürchtet, dass auf der Innenministerkonferenz (IMK), die Anfang Dezember stattfindet, weitreichende Vorschriften beschlossen werden könnten, die laut Ultras „die Existenz der deutschen Fankultur ernsthaft gefährden“.
Schon an den vergangenen Bundesliga-Wochenenden waren zahlreiche Spruchbänder mit diesem Thema in mehreren Stadien zu sehen.
So war beim Spiel Union Berlin gegen SC Freiburg beispielsweise folgende Botschaft zu lesen: „Populistische Forderungen und ein unbegründetes Sicherheitsproblem. Am 3. Dezember öffnet sich auf der Innenministerkonferenz das Tor zur Katastrophe.“
Interessant ist, dass bislang noch unklar ist, welche konkreten Entscheidungen auf der Konferenz getroffen werden sollen. Gerüchten zufolge stehen unter anderem personalisierte Tickets sowie eine generelle Verschärfung der Stadionverbotsregelungen zur Debatte.
Als besonders umstritten gilt das Verbot von Pyrotechnik. Bei Zuwiderhandlung sollen offenbar konsequent Spielabbrüche durchgesetzt werden.
Wie sich die Situation am Sonntag in Leipzig letztlich entwickeln wird, bleibt offen. Die „Ultras Dynamo“ teilten zum Beispiel mit, dass „auf Gruppen- und Szenekleidung verzichtet“ wird und jeder seine Vereinsfarben tragen soll.
Die Botschaft lautet: „Lasst uns gemeinsam allen politischen Entscheidungsträgern sowie den Verbänden zeigen, dass wir Fußballfans trotz Rivalitäten zusammenstehen, um das wertvollste Gut des deutschen Fußballs zu bewahren!“
Warum genau ausgerechnet in der Messestadt demonstriert wird, ist nicht eindeutig nachvollziehbar.
Ein möglicher Grund könnte das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Herren-Nationalmannschaft gegen die Slowakei am Montagabend sein.