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Fan-Boykott beim Rheinderby: Hat sich ein Anhänger des 1. FC Köln seine Hose eigenhändig ausgezogen?

Von Jana Glose

Leverkusen – Im Anschluss an den Fan-Boykott beim Rheinderby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln hat die Polizei Köln den Ablauf der Kontrollen aus ihrer Perspektive näher erläutert.

Ein Polizeisprecher erklärte dabei, dass ein kontrollierter Mann seine Hose eigenständig ausgezogen habe. Am Samstag hatte die Polizei auf Anfrage der dpa klargestellt, dass es – entgegen anderslautender Berichte aus Fan-Kreisen – keine „Nacktkontrollen“ gegeben habe.

Die Fanhilfe Köln hatte am Samstag auf X gepostet: „Nachdem Nacktkontrollen durchgeführt wurden, entschied sich die aktive Fanszene, das Stadion geschlossen zu verlassen.“ Eine weitere Stellungnahme der Fanhilfe steht noch aus.

In einer Erklärung der Polizei vom Sonntag wurde berichtet, dass ein 24-jähriger Mann im Gästebereich wegen des versuchten Zutritts ohne gültige Eintrittskarte kontrolliert wurde. Bei einer oberflächlichen Durchsuchung nach Ausweispapieren wurden in der Hosentasche verdächtige Gegenstände ertastet.

Auf Aufforderung, diese hervorzuholen, zog der Mann seine Hose aus und übergab den Beamten einen Zahnschutz sowie zwei Bandagen, die er unter der Hose getragen hatte.

Auch eine weitere Person wurde vom Ordnungsdienst von Bayer Leverkusen, der für die Einlasskontrollen verantwortlich ist, wegen eines ähnlichen Versuchs an die Polizei übergeben.

Diese Person wurde ebenfalls oberflächlich durchsucht, wobei eine Sturmhaube gefunden wurde. Gegen beide wurden Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen erstattet.

Als Reaktion auf die Polizeimaßnahmen verließen etwa 500 Anhänger der aktiven Kölner Fanszene vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie am Samstagabend geschlossen das Stadion. In der ersten Halbzeit verließen zudem die Ultras von Bayer Leverkusen die Arena.

Nach Angaben des Gastgebers verliefen die regulären Einlasskontrollen im Gästebereich „ruhig und ohne Zwischenfälle“.

Bundesliga-Tabelle

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Deutscher Meister. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Rang 16) hat die Möglichkeit, in der sogenannten Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Dabei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.