Verbleibt Reese doch weiterhin bei Hertha? "Man darf immer hoffen"
Berlin – Der heutige Erfolg hat einen ganz besonderen Geschmack, denn Hertha BSC musste Köln in dieser Saison bereits zweimal den Garaus machen. Beim Hinspiel im Olympiastadion feierten 15.000 Kölner ein 1:0, während man im Pokal auf dramatische Weise ausschied. Doch im dritten Anlauf gelang es endlich: Hertha feierte mit einem 1:0 den dritten Sieg in Folge. Als Spielmacher des Abends glänzte wieder einmal Fabian Reese (27)!
Der Starspieler lieferte erneut eine beeindruckende Vorstellung ab. Er erzielte nicht nur das einzige Tor des Spiels – sein sechstes in vier Partien –, sondern schmückte dies auch noch mit einem prachtvollen Treffer. Aus der Distanz zog er mit dem linken Fuß in den Strafraum, täuschte einen Übersteiger an und schoss den Ball mit enormer Geschwindigkeit und Schusskraft in den Winkel.
"Solche Situationen übe ich auch im Training ein", erläuterte der entscheidende Mann des Abends.
Das Spiel unterstrich einmal mehr, welche Schlüsselrolle Reese in der Mannschaft einnimmt. Er ist nicht nur ein Torschütze, sondern auch ein kreativer Vorbereiter und ein charismatischer Anführer – ein Spieler, der Spiele im Alleingang entscheiden kann.
Doch ob er auch über die laufende Saison hinaus weiterhin den Unterschied machen wird, bleibt fraglich. Hertha steht unter Druck, einen Transferüberschuss im zweistelligen Millionenbereich zu erzielen. Jedes seiner Tore könnte seinen Marktwert weiter in die Höhe treiben und den finanziellen Druck erhöhen.
Reese ist schlichtweg zu talentiert für die zweite Liga und hat nie verschleiert, dass seine Ambitionen in der Bundesliga liegen. Mit Hertha wird ihm dieses Ziel daher in dieser Saison kaum gelingen. Zwar verfehlte der Verein das ambitionierte Saisonziel, dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass er auch in der kommenden Saison das blau-weiße Trikot tragen kann.
"Wir haben wirklich überzeugende Argumente. Er weiß, welchen Wert er bei uns hat", betonte Sportdirektor Benjamin Weber. "Man darf immer Hoffnung haben."
Diese Zuversicht beruht wohl vor allem auf immateriellen Faktoren: Die Stadt liegt ihm zu Füßen. In Berlin genießt er den Status eines Superstars, fühlt sich gemeinsam mit seiner Freundin Johanna pudelwohl und verbindet auch eine große persönliche Bedeutung mit Hertha. Möchte er denn tatsächlich auf seine regelmäßige herausragende Leistung für Clubs wie Wolfsburg oder Hoffenheim verzichten?
Hinzu kommt, dass er unter Stefan Leitl (47) in einer neuen Rolle förmlich aufblüht. "Ich habe einen Vertrag bis 2028, fühle mich hier in der Stadt sehr wohl, habe meinen Lieblingscoach an meiner Seite und habe in den letzten sieben Spielen sieben Tore erzielt. Ich kann mich nicht beklagen. Was die Zukunft angeht, können wir nicht in die Kristallkugel blicken", sagte Reese gegenüber Sky. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen …