Fährt Hertha-Star Reese bald wieder über die Außenbahn? Leitl äußert sich klar
Berlin – Ein brisantes Wiedersehen bahnt sich an: Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen trennten sich Hannover 96 und Stefan Leitl (48). Obwohl das Team aus Niedersachsen lediglich zwei Zähler Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz hatte, zweifelte man am Erreichen des Aufstiegs unter Leitl. Neun Monate später führt Hannover die Tabelle als aktuell stärkste Mannschaft an. Hertha BSC dagegen steht nach einem desaströsen Saisonstart als Tabellen-17. unter großem Druck – mit Leitl auf der Trainerbank.
„Diese Situation ärgert mich nicht. Vielmehr stört mich, dass wir nicht die Leistung abrufen, die wir uns vorgenommen haben“, erklärte der Hertha-Coach vor seiner Rückkehr zur alten Wirkungsstätte am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky/RTL).
Als wäre die Begegnung gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter nicht schon Herausforderung genug, reist das Team aus der Hauptstadt zudem mit einer Not-Abwehr an. Linus Gechter (21) steht aufgrund einer Sperre nicht zur Verfügung. Auf Pascal Klemens (20), Niklas Kolbe (27) und Jay Brooks (32) muss Leitl ohnehin noch mehrere Wochen verzichten.
Ob es zu einer Umstellung auf eine Viererkette kommt, ließ er offen: „Wir haben schon Ideen im Kopf. Allerdings sind wir am Freitag erstmals gemeinsam auf dem Trainingsplatz. Dementsprechend werden wir die Mannschaft entsprechend vorbereiten“, so Leitl. „Die Aufstellung hängt zudem davon ab, welche Spieler letztlich einsatzbereit sind.“
Falls Leitl tatsächlich von seinem bevorzugten System mit Dreierkette abweicht, könnte Super-Star Fabian Reese (27) wieder auf die linke Außenbahn zurückkehren. Viele Anhänger fordern dies seit Saisonbeginn, da er dort seine Stärken besser ausspielen kann.
Der Hertha-Trainer stellt allerdings klar: „Damit kann ich nicht viel anfangen, das sage ich ganz offen. Wir reden ständig über Positionen. Noch vor acht oder zehn Wochen haben wir Fabian Reese gefeiert, weil er in elf Spielen zehn Treffer erzielt hat. Jetzt geht es plötzlich nur noch um seine Position.“
In der vergangenen Rückrunde war Reese als Stürmer kaum zu stoppen. In dieser Spielzeit allerdings findet er in der vordersten Reihe kaum statt. „Wir müssen ihn in Situationen bringen, in denen er uns weiterhelfen kann. Das haben wir letztes Jahr in vielen Partien hervorragend umgesetzt, in dieser Saison jedoch nur beim Spiel in Darmstadt. Das ist definitiv zu wenig.“
Egal, ob mit Viererkette und Reese auf dem Flügel – zuversichtlich reisen die Berliner nicht nach Niedersachsen, da sie deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Anders gesagt: Hertha hat nicht nur zu wenige Punkte gesammelt, sondern auch schwach gespielt.
Von seiner Mannschaft verlangt er, „dass wir mit mehr Energie auftreten. Wenn uns das gelingt, sind wir ein starkes Team. Und dann werden wir auch Punkte holen.“ Selbst gegen den Tabellenführer.