Herthas Reese provoziert Dynamo-Fans mit Fahnen-Jubel: „Deutliche Worte gefunden“
Berlin – Fabian Reese (27) zeigte beim klaren 2:0-Erfolg von Hertha BSC seine Verbundenheit zur Mannschaft, indem er vor dem Block der Dynamo Dresden-Anhänger seinen Jubel mit der Hertha-Fahne zelebrierte – durchaus mit einem provokanten Unterton.
„Ich finde, zu Hause darf man die Hertha-Fahne ruhig hochhalten“, erklärte der Kapitän seine Jubelgeste nach Spielende in der Mixed Zone. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung der gegnerischen Fans konnte er sich jedoch nicht verkneifen.
„Man muss ehrlich sagen, dass die Gäste vor dem Spiel ziemlich laute Töne gespuckt haben, was alles passieren soll“, spielte er auf einen unschönen Vorfall im Vorfeld an.
„Ich denke, wir haben heute auf dem Platz die passende Antwort gegeben, ein souveränes Spiel gezeigt und den Sieg völlig verdient eingefahren“, betonte der 27-Jährige.
Vor dem Zweitliga-Topspiel herrschte zwischen den rivalisierenden Fangruppen eine gespannte Stimmung. Die Polizei bewertete die Partie als Hochrisikospiel. Letztlich blieb es aber weitgehend friedlich.
Auch auf dem Spielfeld zeigte sich das Duell vor knapp 71.000 Zuschauern im Olympiastadion sehr fair – es gab nicht eine einzige gelbe Karte! Das lag wohl auch daran, dass den Gästen aus Dresden frühzeitig der „Stecker gezogen“ wurde.
Michael Cuisance (26) brachte die Hausherren bereits nach 13 Minuten mit einem sehenswerten Schlenzer in Führung, ehe Reese kurz vor der Halbzeitpause vom Elfmeterpunkt für die (Vor-)Entscheidung sorgte.
Dabei war ihm bis kurz vor dem Schuss selbst noch nicht klar, wo genau er den Ball platzieren würde. „Ich entscheide das eher aus dem Bauch heraus“, verriet er.
Ein gutes Bauchgefühl hat Reese auch hinsichtlich der Entwicklung seines Teams. „Die Richtung stimmt“, stellte der Kapitän zufrieden fest: Aus den letzten acht Spielen verbuchte die Alte Dame bereits sechs Siege.
Als absolute Spitzenmannschaft betrachtet er die Hertha allerdings noch nicht. Dies sei immer nur eine Momentaufnahme. „Wir dürfen jetzt nicht selbstzufrieden sein, denn wir haben erst unseren holprigen Start etwas ausgeglichen.“ Es gelte, in jedem Spiel das Maximum abzurufen, um Punkte zu sammeln, denn die Saison sei noch lang.
Daher „werde ich auch weiterhin nicht auf die Tabelle schauen“. Wichtig sei es, sich eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten, um im kommenden März um den Aufstieg mitkämpfen zu können. „Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, das sollte uns allen Selbstvertrauen geben“, unterstrich Fabian Reese.
2. Bundesliga Tabelle
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse auszuspielen.