Fachleute fordern monatelange Sperre für Rekord-Rot-Sünder: So bestraft ihn der DFB
Mainz – Dominik Kohr (31) kann sich glücklich schätzen! Der Abwehrspieler von Mainz 05 stellte am Freitag einen unerfreulichen Bundesliga-Rekord für die meisten Platzverweise auf – trotz zahlreicher Forderungen nach einer langen Sperre bleibt die Strafe verhältnismäßig mild.
Am Montag verhängte das Sportgericht des DFB nämlich die Mindeststrafe: Für rohes Spiel sind zwei Spiele Sperre vorgeschrieben, da Kohr bereits in der vergangenen Saison eine rote Karte erhielt, wurde eine weitere Spielsperre als Wiederholungstäter angehängt.
Der DFB beließ es somit bei insgesamt drei gesperrten Partien. Außerdem muss der 31-Jährige eine Geldbuße von 15.000 Euro entrichten. Das Urteil ist rechtskräftig, weshalb der Innenverteidiger die Spiele gegen den SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach und Bayern München verpassen wird. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen St. Pauli steht er seinem Team jedoch wieder zur Verfügung.
Kohr hatte seinen Gegenspieler Max Moerstedt (19) kurz vor dem Abpfiff mit offener Sohle am Knöchel getroffen und konnte sich glücklich schätzen, dass der Gegner dabei keine schwerwiegende Verletzung erlitt. Dieser Vorfall ist jedoch nur ein weiteres Kapitel in Kohrs disziplinarischer Bilanz, denn es war bereits die neunte rote Karte in der Karriere des ehemaligen Junioren-Nationalspielers.
Aus diesem Grund forderten zahlreiche Experten eine längere Sperre für den notorischen Rot-Rüpel – Schalke-Ikone Olaf Thon (59) sprach sich sogar für eine zwölfwöchige Sperre aus.
„Ich finde, es ist höchste Zeit, ein Exempel zu statuieren“, schrieb Thon in seiner Kolumne im Kicker. „In diesem außergewöhnlichen Fall halte ich eine Sperre von bis zu zwölf Wochen für den Mainzer Verteidiger für absolut gerechtfertigt.“
Unterstützung erhielt er unter anderem von Stefan Effenberg (57) und Jermaine Jones (44).
„Die Strafe wird hoch ausfallen müssen, und das ist auch richtig so. Es ist nicht das erste Mal, und er zielt bewusst auf das Standbein. Er will den Spieler verletzen, das ist Fakt“, erklärte Effenberg im Doppelpass.
Jones ergänzte: „Er trifft das Standbein und kann sich glücklich schätzen, dass es nicht gebrochen ist. Die höchste Strafe wäre angebracht. Er lernt nichts daraus. Eine längere Sperre würde ihm vielleicht helfen, sein Verhalten zu überdenken.“
Der DFB folgte diesen Empfehlungen jedoch nicht, sodass Kohr noch in diesem Jahr wieder auf dem Platz stehen wird.
1. Bundesliga Tabelle
Die Reihenfolge in der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Teams auf den letzten beiden Plätzen (17 und 18) steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Position 16) kann sich in der sogenannten Relegation gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga den Klassenerhalt sichern.