Drama in der Nachspielzeit, Rote Karte und Baumanns Fehler: Ex-Union-Spieler schockt die Eisernen
Berlin – Verrückte Geschehnisse kurz vor der Pause: Union Berlin verlor das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 2:4 (0:2), nachdem die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit zwei schnellen Treffern das Spiel komplett drehten. Ausgerechnet der ehemalige Union-Spieler Fisnik Asllani sorgte für die erste Niederlage der Eisernen in dieser Saison.
Für den 23-Jährigen hätte die Rückkehr zu seinem früheren Verein kaum erfolgreicher verlaufen können. Der Stürmer war kurz vor und nach dem Seitenwechsel zur Stelle und traf zweimal.
Die Rollenverteilung auf dem Platz war schnell erkennbar. Hoffenheim dominierte den Ballbesitz, während Union durch schnelles Umschalten zu Chancen kam. Nach 19 Minuten schien Steffen Baumgarts Spielplan aufzugehen.
Ein langer Pass auf Oliver Burke löste plötzlich Alarm aus. Der Schotte entwischte seinen Gegnern, umkurvte den weit aus seinem Kasten geeilten Oliver Baumann, doch auf der Torlinie konnte Bernardo noch klären.
Hoffenheim hatte bereits nach fünf Minuten durch Asllani eine gute Möglichkeit zur Führung, danach fielen die Gäste vor allem durch Ballverluste auf. Die Eisernen hatten leichtes Spiel und eine Führung schien überfällig.
Doch eine doppelte Unachtsamkeit drehte den Spielverlauf komplett um. Erst verlor Christopher Trimmel den Ball, dann agierte Leopold Querfeld im Strafraum viel zu ungestüm und traf Touré mit dem Arm im Gesicht. Schiedsrichter Tobias Welz zögerte nicht lange und zeigte auf den Punkt. Den folgenden Elfmeter verwandelte Andrej Kramaric gewohnt souverän.
Kurios: Frederik Rönnow deutete vor dem Schuss noch an, wohin der Ball kommen würde und war in der richtigen Ecke, konnte den Strafstoß aber dennoch nicht halten. Ein äußerst bitterer Moment, der noch schlimmer wurde.
Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff nickte Asllani per Kopf zum 0:2 ein. Innerhalb von nur zwei Minuten lag Union überraschend zurück, ohne dass jemand den plötzlichen Umschwung erklären konnte.
Die Eisernen zeigten sich jedoch schnell zurück im Spiel – dank Ilyas Ansah. Der U21-Nationalstürmer störte Oliver Baumann leicht, der den Ball fallen ließ und ihn auch beim Nachfassen nicht richtig festhalten konnte. Ansah nutzte die Chance und traf zum Anschluss.
Doch die Freude währte nur kurz. Asllani stellte in seinem zweiten Treffer innerhalb von zwei Minuten den alten Abstand wieder her.
Aufgeben kam für die Eisernen jedoch nicht in Frage. Tom Rothe verkürzte erneut, geriet dann aber wieder in den Mittelpunkt des Geschehens.
Der umfunktionierte Verteidiger foulte den frei zum Schuss kommenden Tim Lemperle – die Konsequenz: Rote Karte und Elfmeter. Union bescherte sich so erneut einen Gegentreffer, nachdem Khedira bereits beim 1:3 nicht gut aussah. Lemperle verwandelte den Strafstoß und setzte den Schlusspunkt.
1. FC Union Berlin – TSG 1899 Hoffenheim 2:4 (0:2)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Rothe – Trimmel, Khedira (73. Kemlein), Haberer (68. Kral), Skov (86. Köhn) – Burke (74. Skarke), Ilic, Ansah (73. Jeong)
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranac, Hajdari (78. Chaves), Bernardo – Burger, Avdullahu, Kramaric (65. Prömel), Touré (78. Prass) – Lemperle (86. Damar), Asllani (66. Moerstedt)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden) – Zuschauer: 21.732
Tore: 0:1 Kramaric (45.+1, Foulelfmeter), 0:2 Asllani (45.+3), 1:2 Ansah (49.), 1:3 Asllani (51.), 2:3 Rothe (71.), 2:4 Lemperle (83., Foulelfmeter)
Rote Karten: Rothe (82., Notbremse) / –