Ehemaliger Dynamo-Spieler verletzt Cottbus kurz, doch Cigerci bleibt so cool wie Bayerns Kane
Ulm – Was für ein dramatisches Ende und welche Ruhe bewies Energie Cottbus: Das Team von Pele Wollitz setzte sich beim SSV Ulm mit 2:1 (0:0) durch, dank dem eiskalten Vollstrecker Tolcay Cigerci vom Elfmeterpunkt und dem entscheidenden Tor von Erik Engelhardt.
Vor der Begegnung hatte Ulm-Trainer Moritz Glasbrenner "Kompaktheit im Mittelfeld" angekündigt und seine Mannschaft mit drei defensiv ausgerichteten Mittelfeldspielern aufgestellt, die Cottbus' Kreativspieler Cigerci und seine Mitspieler effektiv neutralisierten.
Entsprechend dominierten Zweikämpfe, taktische Disziplin und Ballkontrolle das Geschehen, während sich im ersten Durchgang nur zwei nennenswerte Chancen boten:
Ulms Röser verfehlte das Tor per Kopf knapp (9. Minute), Cottbus' Campulka zielte knapp über das Gehäuse (25.).
Auch eine Vielzahl von Freistößen, Eckbällen und Einwürfen brachte keine klaren Torchancen hervor. Ulm hatte zwar mehr Ballbesitz, doch ohne Treffer ging es in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit zeigte Cottbus mehr Engagement, auch wenn Engelhardts Versuch noch knapp am langen Pfosten vorbeizog (50.).
Kurz darauf reklamierte Thiele nach einem Foul im Strafraum einen Elfmeter (55.).
Jetzt war Cottbus präsent, und plötzlich stand Cigerci frei vor dem Tor, verzögerte jedoch zu lange bei der Ballannahme (63.). Doch der Aufwand wurde belohnt: Nach einem Freistoß schubste Westermeier Engelhardt ungeschickt zu Boden – Strafstoß!
Cigerci trat an und verwandelte souverän zum 1:0 – sein fünfter Elfmeter in dieser Saison! Nur Bayerns Harry Kane war vom Punkt mit sechs Treffern noch erfolgreicher.
Ulm-Coach Glasbrenner reagierte und wechselte gleich vier Spieler aus, während Wollitz Moustfa und Butler für Hannemann sowie Thiele brachte. Energie blieb weiterhin druckvoll, doch Ulms Torwart Ortag verhinderte mit einer starken Parade gegen Cigerci die vorzeitige Entscheidung (83.).
Die Gastgeber gaben jedoch nicht auf, und der gebürtige Meißner Max Scholze zeigte Courage:
Vor dem Strafraum täuschte der ehemalige Dynamo-Nachwuchsspieler mit einer Zidane-Rolle einen Cottbuser aus und hämmerte den Ball aus 20 Metern ins Netz – ein bitterer Treffer für Cottbus, die Scholze vor der Saison verpflichten wollten.
Das Spiel war nun völlig offen, beide Mannschaften drängten auf den Sieg. Rorig setzte einen Freistoß knapp über das Tor (90.+2). Doch das letzte Wort hatte Cottbus:
Erik Engelhardt stand nach einer präzisen Flanke von Rorig perfekt und köpfte zum Auswärtssieg für Cottbus und dem vierten Erfolg in Folge ein (90.+4)!
SSV Ulm – Energie Cottbus 1:2 (0:0)
Aufstellung SSV Ulm: Ortag – Scholze, Seegert, David, Kölle – Westermeier (72. Löder), Dresse, Brandt – Chessa (72. Besong), Röser (72. Becker), Dajaku (72. Brown). Trainer: Glasbrenner
Aufstellung Energie Cottbus: Funk – Rorig, Manu, Campulka, Lucoqui (78. Guwara) – Pelivan – Cigerci (90.+7 Tattermusch), Hannemann (71. Moustfa), Borgmann – Thiele (72. Butler), Engelhardt. Trainer: Wollitz
Tore: 0:1 Cigerci (67.), 1:1 Scholze (84.), 1:2 Engelhardt (90.+4)
Schiedsrichter: Bacher (Rosenheim)
Gelbe Karten: Dajaku, Röser, Besong / Hannemann, Lucoqui, Funk, Pelivan, Engelhardt
Zuschauer: 10.124
Tabelle der 3. Liga
In der 3. Liga bedeutet die Tabellenkonstellation Folgendes: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt ohne Umwege auf. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder Verbleib in der Liga auszuspielen.