Union-Berlin-Blog: Espanyol gastiert in unserer Alten Försterei
Berlin – Aus einer einzigartigen Berliner Dreierkombination echter Fußballfans heraus entsteht bei TAG24 der Union-Berlin-Blog.
Die Verfasser:
Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der 1970er-Jahre Union-Fan, beruflich ist er als Betriebswirt im Vertrieb tätig und bringt über 30 Jahre Erfahrung mit. Er ist verheiratet, Vater eines erwachsenen Kindes und lebt heute in Grünheide. Als Gründer des Blogs schreibt er hier regelmäßig.
Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit mehr als 40 Jahren Union-Anhänger. Er arbeitet freiberuflich für Bühne, Funk und Fernsehen und verfasst auch dort Texte.
Beecke (Christian Beeck), ehemaliger Bundesliga-Profi (Hansa Rostock, Energie Cottbus), Ex-Union-Manager und mit 21 Einsätzen für die DDR-Junioren, stammt aus dem eigenen Union-Nachwuchs. Beecke ist Vater von zwei Kindern und steht im Blog als Berater zur Verfügung.
Icke: Am Samstag, den 2. August 2025, ab 15:30 Uhr ist Schluss mit Ausreden. Der erste der zwei harten Prüfsteine steht bevor. Anschließend folgen die Pflichtspiele – zunächst der DFB-Pokal, dann die Bundesliga. Espanyol Barcelona wird uns besuchen, die Mannschaft ist bereits am Donnerstag in Berlin eingetroffen. Es handelt sich um den Klub, an den wir Kral ausgeliehen haben und dessen Kaufoption wir nicht gezogen haben, obwohl er dort Stammspieler war. Espanyol hat einen namhaften Ruf, besitzt aktuell aber keine Spitzenmannschaft. Ihr Marktwert wird auf rund 73,5 Millionen Euro geschätzt, zum Vergleich: Unser Kader wird mit etwa 122 Millionen Euro beziffert.
Dennoch ist Vorsicht geboten. El Hilali beispielsweise zählt zu den besten rechten Verteidigern Spaniens und ist mittlerweile sogar Teil der marokkanischen Nationalmannschaft. Javi Puado ist Kapitän und Linksaußen, zugleich Antreiber mit 16 Torbeteiligungen in der vergangenen Saison. Auch Roberto Fernandez, der nun fest verpflichtet wurde, ist als Mittelstürmer mit zehn Torbeteiligungen 24/25 brandgefährlich. Tyrhys Dolan möchte sich beweisen – der ehemalige englische U20-Nationalspieler stagnierte bei einem Marktwert von sieben Millionen Euro und hofft nun in Barcelona auf den Durchbruch. Weitere wichtige Spieler sind Romero (links), Lozano und Terrats (beide zentral).
Wir gelten zwar auf dem Papier als Favorit, da wir in der Vorbereitung schon weiter sind als unsere spanischen Gäste. Die Niederlagen ohne eigenes Tor gegen zwei unterklassige Gegner gehören der Vergangenheit an. Endlich wollen wir Burke über die rechte Seite flitzen sehen, Ansah über halblinks zaubern und hoffen, dass Ilic in der Mitte seine Torgefahr endlich entfaltet. Auch Jeong soll allen Zweiflern beweisen, dass es keine Fehlentscheidung war, ihn fest zu verpflichten – zwei wunderschöne Torvorlagen oder sogar ein eigener Treffer würden für Ruhe sorgen.
Wir sind gespannt auf ein faires Fußballspiel. Tickets sind wohl noch erhältlich, da keine Meldung über einen Ausverkauf vorliegt. Im Angriff dürften Burke, Ilic und Ansah aktuell am besten in Form sein. Im Tor und der Defensive ist die Besetzung mit Rönnow, Doekhi, Querfeld und Leite gesetzt, ebenso auf den Außen mit Trimmel und Juranovic. Im zentralen Mittelfeld gibt es leichte Unsicherheiten – ich tendiere zu Khedira und Schäfer, aber mal sehen, ob Trainer Steffen Baumgart das genauso sieht. Eisern!
Unionfux: Die positive Nachricht zuerst: Gegen den Drittliga-Aufsteiger Schweinfurt 05 haben wir uns deutlich mehr Chancen erspielt als noch gegen Fürth. Die schlechte Nachricht: Wir verlieren auch diesmal mit 0:1. Zwar durch einen etwas fragwürdigen Elfmeter, aber eine Niederlage bleibt eine Niederlage.
Natürlich war es erneut ein Testspiel, und Schweinfurt als Drittligist startete schon am Sonntag bei Viktoria Köln in die Punktrunde und ist somit weiter in der Vorbereitung. Dennoch sind sie kein leichter Gegner, haben gerade erst den Aufstieg aus der Regionalliga geschafft. Klar können die Schweinfurter Fußball spielen, aber ein gutes Gefühl vermittelt das trotzdem nicht.
Ich hatte gehofft, die Mannschaft wolle sich nach der Fürth-Niederlage rehabilitieren, doch der Eindruck täuscht. Die erste Hälfte war ähnlich schwach, einzig Kral hatte eine gute Chance, die er nicht nutzen konnte. Schweinfurt agierte offen, auch wenn wir mehr Ballbesitz hatten. Nach einer Stunde mussten Keeper Yannic Stein und Christopher Trimmel bei einer Doppelchance alles geben, um nicht in Rückstand zu geraten. Zehn Minuten später vergaben wir unsere beste Gelegenheit, da Preu einen völlig freien Ilic übersah und stattdessen den Torwart anschoss. Zehn Minuten vor Schluss verursachte Doekhi ein Foul am Schienbein eines Schweinfurter Stürmers, für mich zu wenig für einen Strafstoß, doch der Schiedsrichter entschied anders, und Thomann verwandelte souverän. Danach gab es noch Chancen für Ilic, Ansah und Doekhi, doch es blieb bei der knappen Niederlage, die nicht unverdient war. Der Schweinfurter Torwart hatte einen guten Tag, doch Wunderdinge musste er nicht vollbringen, weil uns der Punch fehlte – mal wieder.
Was kann man daraus schließen? Alles auf müde Beine schieben? Andere Bundesligisten haben auch schwere Beine und verlieren nicht gegen unterklassige Gegner. Noch müssen keine endgültigen Urteile gefällt werden, aber es gibt viele Fragen. Die wichtigste lautet: Reicht das taktisch und personell für eine entspannte Bundesligasaison?
Wir kennen das Spiel: In der Vorbereitung wird alles niedergeprügelt, es entsteht eine trügerische Sicherheit, die Mannschaft versagt dann in entscheidenden Momenten. Diese trügerische Sicherheit fehlt uns zwar, doch stattdessen herrscht Ratlosigkeit. Spielfreude und individuelle Klasse waren in den letzten drei Spielen kaum zu erkennen. Vielleicht kommt das noch, aber woher so plötzlich?
Bei den beiden Generalproben gegen Espanyol und Olympiakos Piräus sollten wir genau hinschauen, ob die Mannschaft eine Verbesserung zeigt und eine Handschrift des Trainers erkennbar wird. Andernfalls droht erneut eine mühsame Saison, in der wir auf andere hoffen, die noch schlechter sind als wir. Ein wirklicher Plan ist nicht zu erkennen oder wird geschickt verborgen. Zudem ist das Transferkarussell um Leite und Doekhi noch offen, adäquater Ersatz müsste sich zudem erst einspielen – viel Zeit bleibt nicht.
Einzig ist schon klar: Die Viererkette, so wichtig für Baumgart, ist vom Tisch – zumindest offiziell. Und es kommen zwei neue Trikotsätze, einer davon mit den richtigen Farben. Immerhin. Beim Rest bleiben wir auf Hoffnung angewiesen – darin sind wir geübt. Eisern!
Icke: Am Dienstagnachmittag steht der letzte Test gegen einen vermeintlich kleineren Gegner – Schweinfurt – an, bevor am 2. und 9. August die Tests gegen Espanyol Barcelona und Olympiakos Piräus folgen. Der Pflichtspielstart für Union ist dann am 15. August beim FC Gütersloh im DFB-Pokal, am 23. August erfolgt das Heimspiel gegen Stuttgart zum Saisonauftakt der Bundesliga. Es geht Schlag auf Schlag. Zwei Tests gegen namhafte Gegner, danach beginnt die Ernsthaftigkeit der Saison.
Ist das Team schon bereit? Zweifel sind angebracht. Das letzte Testspiel gegen einen unterklassigen Gegner (Fürth) ging verloren. Der Kader ist mit 29 Spielern zu groß, viele Spieler haben keine wirklichen Einsatzchancen. Das Mittelfeld und die Torwartposition sind zu üppig besetzt. Im Tor (Rönnow), in der Abwehr (Doekhi, Querfeld, Leite), auf den Außenbahnen (Trimmel, Juranovic) sowie auf der „9“ (Ilic) und der „6“ (Khedira) sind acht Spieler gesetzt. Für zwei weitere Positionen im Angriff kämpfen Burke, Ansah und Jeong, im zentralen Mittelfeld gibt es mit Schäfer, Haberer, Tousart, Kral und Benes ein enges Rennen. Wenn Kemlein fit ist, erhöht sich diese Zahl sogar auf sechs.
Das zeigt: Zwei bis drei Spieler sind zu viel im Kader. Zudem hat der erst 16-jährige Sliskovic aus der A-Jugend in dieser Position bereits überzeugen können.
Vorne konnten Ljubicic und Preu in der Vorbereitung bisher nicht überzeugen. Es wäre ratsam, Preu noch einmal zu verleihen und für Ljubicic einen Abnehmer zu suchen. Hinter Ilic, Ansah, Jeong und Burke gibt es mit Skarke und Burcu weitere Optionen. Auch der 17-jährige Ali aus der A-Jugend zeigte mit seinem Tempo-Dribbling vielversprechende Ansätze. Sieben Profis plus ein Talent reichen für den Angriff.
Zur Qualität des Kaders: Im Tor und in der Abwehr sind wir in der Stammformation stark besetzt. Auf den Außenpositionen gibt es ebenfalls keine Probleme, mit Spielern wie Skov, Rothe, Nsoki, Preu und dem 19-jährigen Neuzugang Markgraf, der von den Junioren aufstieg. Haberer und Schäfer haben auch schon auf den Außen gespielt. In der A-Jugend wartet mit dem 18-jährigen Prosche ein DFB-Nationalspieler auf der rechten Außenbahn. Unsere Positionen sind mehrfach doppelt besetzt. Ogbemudia ist ein junger Innenverteidiger mit Potenzial, der noch Spielzeit braucht. Nsoki, neu aus Hoffenheim, kämpft um einen Platz in der Defensive. Kral wurde in der Vorbereitung mehrfach als Innenverteidiger getestet, ebenso Rothe.
Hinter Rönnow kämpfen Raab, Stein und Klaus um die Plätze. Raab, neu vom HSV, will die Nummer 1 werden, Stein und Klaus streben mindestens die Nummer 2 an. Aus dem Nachwuchs gehören Welsand und Wisbereit zu den erweiterten U18-Nationalspielern. Wir verfügen über eine breite Auswahl an guten Spielern und Talenten, dennoch fehlen im Mittelfeld und Angriff Führungsspieler, die das Spiel lenken und für Überraschungen sorgen können, wie einst Andrich, Kruse, Becker oder Aaronson.
Union benötigt dringend einen Spielmacher und einen zweiten Top-Stürmer. Ansah wird als großes Talent gehandelt, ist aber noch nicht ganz ausgereift. Auch Burcu und Ali sind Talente, deren Risiko sich abwägen lässt. Jeong zeigte gute Ansätze, hat aber noch keine Konstanz. Burke ist ebenfalls unberechenbar. Ob die letzten guten Spiele von Burke für Nachhaltigkeit sorgen, ist offen. Ohne weitere qualitative Neuzugänge geht Union ein Risiko ein, das gelingen oder schiefgehen kann. Horst Heldt wird hoffentlich noch seine Trumpfkarten ausspielen. Eisern!
Unionfux: Greuther Fürth ist zwar nicht unser Angstgegner, aber definitiv kein Lieblingsgegner, was beim Testspiel am Samstag sichtbar wurde.
Auch Fürth stand nur eine Woche vor Saisonstart, empfängt am Sonntag den Aufsteiger Dresden. Dennoch war das, was wir in der ersten Hälfte boten, sehr wenig, zumal wir mit einer Startelf aufliefen, in der sich jeder Spieler wohl als Stammkraft sah. Knapp 6.500 Zuschauer sahen das Spiel.
Bereits nach drei Minuten lenkte Rönnow einen Drehschuss von Hrgota an den Pfosten. Danach gab es wenig Höhepunkte, erst kurz vor der Pause hatte Ansah eine Möglichkeit, doch so richtig gefährlich wurde es nicht, sodass der Pausenpfiff fast eine Erlösung war. Kurz nach der Pause zwang Juranovic den Fürther Torwart zu einer Parade, der Nachschuss des eingewechselten Trimmel ging knapp am Tor vorbei.
Die Führung ging dann doch an Fürth: Doekhi klärte einen Freistoß, doch Hrgota nahm den abgewehrten Ball an der Strafraumgrenze direkt und traf mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck – und das mit dem schwächeren Fuß. Erst nach zwanzig Minuten kam wieder eine Chance durch Skarke, aber es blieb beim 0:1. In den letzten 15 Minuten hatte Fürth weitere Möglichkeiten, am ehesten konnten Tousart und Leite eine Großchance durch Sillah kurz vor Schluss vereiteln.
Die Niederlage war verdient. Klar, es war ein Testspiel und Fürth ist schon weiter in der Vorbereitung, doch als Drittligist sind sie keineswegs ein leichter Gegner. Wir zeigten wenig Mut und Ideen in der Offensive. Das Problem der fehlenden Kreativität und Geschwindigkeit im Angriff ist seit zwei Jahren bekannt und besorgniserregend.
Es muss dringend etwas passieren. Die offensive Qualität hinter den Spitzen fehlt offensichtlich. Sonst droht eine schwierige Saison, die mehr Nerven kostet als uns lieb ist. Optimismus allein genügt nicht. Die Konkurrenz wurde nicht schwächer. Noch ist Zeit, doch die Stellschrauben müssen jetzt gedreht werden. Am Dienstag gegen Schweinfurt kann die Mannschaft hoffentlich schon ein Stück weit widerlegen, was zuletzt gezeigt wurde.
Unionfux: Die Mannschaft ist seit gestern im Trainingslager, das diesmal in Herzogenaurach beim Adidas Homeground stattfindet – eine Art Heimspiel bei Freunden, die den Bundesliga- und Nationalmannschaften als Ausrüster dienen.
Zwei Testspiele stehen an: Am Samstag bei Greuther Fürth (die wieder ihren traditionellen Namen ohne Namenszusatz verwenden wollen) und am Dienstag beim Drittligaaufsteiger Schweinfurt.
Nicht dabei ist Livan Burcu, dessen Sprunggelenksverletzung aus dem zweiten Testspiel in Ahrensfelde schlimmer war als zunächst angenommen. Er wurde gestern operiert – wir wünschen gute und schnelle Genesung und hoffen auf ein Comeback noch in dieser Saison.
Dagegen sind die beiden Talente Sliskovic und Ali im Kader, letzterer hatte sich in den letzten Tests hervorgetan und kann jetzt auf hohem Niveau weiterspielen. Vielleicht reicht es bald für die ersten Bundesliga-Minuten? Ali wird erst im Dezember 18 Jahre alt, also alles mit Ruhe, aber träumen ist erlaubt.
Außerdem ist Stanley Nsoki, der lange erwartete Neuzugang aus Hoffenheim, eingetroffen, muss aber noch eine Muskelverletzung auskurieren. Der Transfer gilt als überschaubares Risiko, da Nsoki zunächst ausgeliehen ist mit einer Kaufoption über drei Millionen Euro – eine günstige Summe, wenn man bedenkt, dass Hoffenheim für ihn vor drei Jahren zwölf Millionen an Brügge zahlte.
Der erste persönliche Eindruck von Nsoki ist sympathisch, im sportlichen Bereich hoffen wir auf das Beste, da seine Leistungen in den letzten Jahren eher durchwachsen waren. Gelingt es, ihn wieder auf Kurs zu bringen, wäre es ein Schnäppchen. Schließlich wäre er bei voller Entfaltung kaum bezahlbar gewesen – seine Reichweite lag über das, was Union zahlen kann.
Zu Doekhi gibt es weiter nur Gerüchte, etwa über Interesse von Feyenoord Rotterdam, und zu Diogo Leite ist derzeit nichts Neues bekannt. Das erinnert an den letzten Sommer, als ebenfalls viel Interesse bestand, doch beide Spieler letztlich bei uns blieben. Die Situation ist diesmal wegen auslaufender Verträge in einem Jahr etwas angespannter. Vielleicht verlängern sie ja doch.
Auch Aurelio Buta von Eintracht Frankfurt steht auf dem Radar, eventuell als Rechtsverteidiger, falls Juranovic den Verein verlässt. Insgesamt bewegt sich der Transfermarkt eher langsam. Geduld ist gefragt, auch wenn die Saison bald beginnt – mit dem DFB-Pokal-Auswärtsspiel in Gütersloh und dem Bundesligaauftakt gegen Stuttgart.
Unionfux: Nach zwei Siegen gegen unterklassige Gegner wartete am letzten Wochenende ein anderes Kaliber: Der LASK Linz, Vorjahressiebter der österreichischen Bundesliga, empfing uns. Zwei Spieler fielen besonders auf: Florian Flecker, der in unserer ersten Bundesliga-Saison zum Kader gehörte, aber keine Spielminute bekam, und Jerome Boateng, Deutschlands Fußballer des Jahres 2016.
Vor gut 6.500 Zuschauern gewannen wir 2:0 durch Treffer von Tousart, der eine Ecke von Juranovic vor der Pause einnickte, und Ansah, der nach einer Stunde den gegnerischen Torwart unter Druck setzte und den Ball ins Tor abfälschte. Es war ein typischer Sommerkick bei hohen Temperaturen, relativ effektiv. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die Österreicher bereits eine Woche später starten, während unsere Mannschaft erst seit zwei Wochen trainiert.
Das Beste: Robert Skov stand nach fünf Monaten Verletzungspause wieder auf dem Platz. Zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber mit ihm kann gerechnet werden – eine sehr erfreuliche Nachricht.
Am nächsten Tag waren wir zu Gast bei Rapid Wien. Für Christopher Trimmel und Leo Querfeld ein besonderes Spiel, da beide bei diesem österreichischen Rekordmeister erfolgreich spielten. Zusammen mit dem Torwart Hedl standen sie als einzige 90 Minuten auf dem Platz.
Vor etwa 20.000 Zuschauern, darunter rund 1.500 Union-Fans, gingen wir kurz vor der Pause durch ein Tor von Skarke nach Vorlage von Ilic in Führung. In der zweiten Hälfte überließen wir dem Gastgeber weitgehend das Spiel, nur selten gab es Höhepunkte, etwa einen Lupfer von Ansah auf Ali, den der Wiener Torwart parierte. Rapid erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich und setzte uns mit viel Ballbesitz unter Druck, ohne jedoch noch ein Tor zu erzielen.
Insgesamt waren die beiden Auswärtsspiele solide, wenn auch nicht sensationell. Interessant war der Einsatz von Tom Rothe in der Innenverteidigung. Nur Yannic Stein bekam keine Spielzeit, was auf eine bevorstehende erneute Leihe hindeuten könnte. Außerdem zeigte sich, dass unser Mittelfeld dringend mehr Kreativität benötigt – eine altbekannte Baustelle.
Derweil steht die mögliche Verpflichtung von Stanley Nsoki kurz bevor. Der 23-jährige Innenverteidiger aus Hoffenheim wird zunächst ausgeliehen, mit Kaufoption. Die letzten Jahre waren von Verletzungen und schwachen Leistungen geprägt, doch wir hoffen, ihn wieder auf Kurs zu bringen. Das wäre ein echtes Schnäppchen.
Icke: Mit dem Wiederaufstieg von Hamburger SV und 1. FC Köln kehren zwei Traditionsvereine zurück in die Bundesliga. Das macht die Liga spannender, attraktiver und wird mehr Zuschauer anziehen – bei beiden Vereinen sind die Stadien meist ausverkauft. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass der Konkurrenzkampf, insbesondere im Mittelfeld und unteren Tabellenbereich, noch härter wird.
Der HSV baut gerade eine starke Mannschaft auf, holte Spieler wie Philippe und Remberg, die eigentlich auch bei uns auf der Wunschliste standen. Dazu kommen der ehemalige Berliner Torunarigha und Poulsen sowie der Argentinier Capaldo – allesamt hervorragende Transfers.
Auch Köln verstärkte sich mit Ache, den wir ebenfalls im Blick hatten, dem Torjäger Johannesson sowie den Leihspielern Kaminski (Wolfsburg) und Krauß (Mainz). Sebulonsen vom FC Bröndby, ein Zweikampfmonster, wurde ebenfalls verpflichtet – auch er stand auf unserer Liste. Mit Zieler kam zudem ein erfahrener Torwart mit Länderspielerfahrung.
Neben Köln und dem HSV werden wir uns vor allem mit Bremen, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und Augsburg messen. Heidenheim und St. Pauli, die geringsten Marktwerte haben, gelten als die gefährdetsten Absteiger. Insgesamt sind das zehn Klubs, die primär den Klassenerhalt als Ziel haben, auch wenn das nicht jeder offen zugibt.
Bremen holte den österreichischen Nationalspieler Wöber, Augsburg investierte bereits 14,7 Millionen Euro in Transfers. Mainz, mit einer prall gefüllten Kriegskasse durch den Burkardt-Transfer für 21 Millionen, konnte uns Hollerbach für zehn Millionen abluchsen. Gladbach verpflichtete das Mega-Talent Castrop aus Nürnberg und Rechtsverteidiger Diks aus Kopenhagen. Hoffenheim hat weiterhin keine finanziellen Sorgen, Milliardär Hopp investierte zuletzt 80 Millionen Euro, wovon bereits fast 14 Millionen für Avdullahu, Machida und Zeitler ausgegeben wurden. Außerdem verpflichteten sie Bernardo und mit Lemperle einen Aufstiegsgaranten von Köln.
St. Pauli und Heidenheim bleiben bisher ihren sparsamen Transfergewohnheiten treu.
Wir ordnen uns im Mittelfeld dieses Feldes ganz ordentlich ein. Für Ilic, Jeong, Raab und Ansah gaben wir bereits 14,4 Millionen Euro aus. Burke kam ablösefrei von Bremen. Trotzdem haben wir mit knapp 120 Millionen Euro den geringsten Kaderwert der Liga, wenn man Heidenheim, St. Pauli sowie die Aufsteiger Köln und HSV ausklammert. Die Frage dabei: Haben wir uns wirklich in der Spitze verbessert oder nur in der Breite? Ilic darf man vertrauen, auch Ansah ist ein großes Talent, das sich noch steigern muss. Burke hat gute Spiele gezeigt, aber kann er die Form halten? Auch bei Jeong fehlen noch die konstanten Leistungen. Hoffen wir auf eine Stabilisierung. Die Verpflichtungen der zweiten Tabellenhälfte sind insgesamt eher zurückhaltend, ähnlich wie in der Wirtschaft.
Frank Schmidt bei Heidenheim setzt vor allem auf Spieler ohne großen Namen und Talente aus der eigenen Jugend, was bereits letztes Jahr den Klassenerhalt sichern konnte. Bis zum Saisonstart wird noch einiges passieren, aber bisher halten viele Vereine ihr Geld zusammen. Dies liegt auch an den zähen Poker-Spielen auf dem Transfermarkt. Horst Heldt kann man kaum einen Vorwurf machen, dass er einige Spieler nicht verkaufen kann, wenn die Interessenten nicht investieren. Eisern!
Icke: Leite und Doekhi sind weiterhin bei uns und zählen zu den wertvollsten Spielern des 1. FC Union. Beide sollen nur noch Verträge bis 2026 haben, mindestens einer verfügt zusätzlich über eine Ausstiegsklausel. Gerüchteweise stehen etwa ein Dutzend europäische Vereine, darunter auch Top-Clubs, hinter den beiden. Das jährliche Theater um diese Spieler belastet die Fans zunehmend.
Nach der Vertragsverlängerung von Doekhi 2024 hoffte man auf Ruhe, doch ein Jahr später beginnt das Pokerspiel von Neuem, vermutlich weil Doekhi nur einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb.
Meine Devise: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich möchte von beiden Spielern klare Aussagen hören, wohin sie wollen. Die interessierten Klubs sollten zeitnah entscheiden, ob sie eine faire Ablöse zahlen. Dieses ständige Hickhack nervt und ist unwürdig. Wenn sie echte Union-Idole werden wollen, sollten sie langfristig unterschreiben – gern mit Ausstiegsklauseln über 20 Millionen Euro – oder jetzt Farbe bekennen.
Gleichzeitig glaube ich, dass unser Verein zu sehr auf weitere Millionen in diesem Poker setzt, die nur wir glauben, noch rausholen zu können. Ein oder zwei Abgänge dieser Qualität könnten uns schwer treffen, insbesondere da eine bundesligataugliche Abwehr, die zudem nie zusammengespielt hat, kaum zu ersetzen ist. Die besten Verteidiger sind längst vom Markt, sie warten nicht auf unser Pokerspiel. Lieber Verein, liebe Spieler – jetzt muss Klartext gesprochen werden!
Haben wir überhaupt passende und bezahlbare Alternativen? Das wird sehr schwierig, da Spieler mit vergleichbarem Marktwert (zwischen 13 und 17 Millionen) für uns kaum erschwinglich sind – weder in Deutschland noch im Ausland. Routiniert wäre der Weg, erfahrene Spieler wie Kevin Schlotterbeck (als Ersatz für Leite) zu holen. Für Doekhi kämen Pieper und Marvin Friedrich in Frage, die beide unzufrieden in ihren Vereinen sind und nur noch ein Jahr Vertrag haben. Wahrscheinlich würde es Sinn machen, alle drei zu holen. Zusammen mit Querfeld hätten wir dann vier solide Innenverteidiger plus ein Talent (Ogbemudia). Rothe könnte auch noch als „Umschüler“ dienen. Hoffentlich gibt es bald Klarheit. Eisern!
Icke: Mit einem 9:1-Erfolg startete Union am Samstag sein Testspielprogramm beim Brandenburger SC 05 – ein erwartungsgemäßer Sieg. Dennoch lassen sich aus dem Spiel Erkenntnisse ziehen.
Union begann im 3-4-3-System mit Rönnow im Tor. Die Dreier-Abwehr bestand aus Ogbemudia, Kral und Rothe. Baumgart versucht offenbar weiterhin, Rothe zum linken Innenverteidiger umschulen zu lassen, ebenso soll Juranovic links auf der Außenbahn bleiben, da Trimmel auf rechts zu stark für die Bank ist.
Im zentralen Mittelfeld starteten Khedira (6) und Schäfer (8), in der zweiten Hälfte spielten dort Tousart und Sliskovic (aus der A-Jugend). Im Sturm begannen Burke, Ilic und Ali. Burke fiel wenig auf, während der junge palästinensische Linksaußen Ali ein starkes Debüt gab. Im zweiten Durchgang kamen Ansah, Ljubicic und Burcu. Den stärksten Eindruck hinterließ Illic mit vier Treffern, der seine Torjägerqualitäten wieder einmal unter Beweis stellte.
Am darauffolgenden Sonntag testeten wir gegen Grün-Weiss Ahrensfelde (Sechstligist). Raab war im Tor, davor wieder die Dreierkette Ogbemudia, Querfeld und Leite. Trimmel agierte rechts, Preu links, Sliskovic auf der „6“, Burcu und Benes als Achter und Ilic und Ljubicic als Stürmer. Das Spiel endete 5:0.
Im Vergleich zu den ersten beiden Testspielen bleibt Baumgart also bei der Dreierkette hinten, setzt zwei Außenbahnen klar fest und experimentiert im Mittelfeld, meist mit einer „6“ und einer „8“. Das stärkt die Zentrale und ermöglicht auch eine Variante mit einer „8“ und drei Spitzen, was das Flügelspiel verbessern könnte.
Bisher läuft alles ordentlich, doch große Veränderungen im Kader oder taktische Innovationen bleiben aus. Auffällig ist Baumgarts Umschulung von Rothe zum linken Innenverteidiger in der Dreierkette. Skarke ist für die rechte Außenbahn vorgesehen, während Juranovic links bleibt. Die Sturm-Neuzugänge Burke und Ansah haben noch Anpassungsprobleme, Ilic und Ljubicic hingegen nicht.
Mit Sliskovic aus der A-Jugend wächst ein ernsthafter Konkurrent für Kemlein heran. Eisern!
Unionfux: Auch wenn es nur das sogenannte „Dritte“ Trikot ist, in himmelblau/hellblau, gab es das schon kurz zwischen 2006 und 2008 – wenn auch nicht sehr präsent. Insgesamt wirkt es ungewohnt, aber nicht unattraktiv, besonders angesichts der kuriosen Farbvarianten der letzten Jahre, wie etwa das beigen Trikot, das nur zweimal getragen wurde und danach aufgrund des schlechten Omins (zwei hohe Auswärtsniederlagen) nicht mehr.
Wichtig ist aber, wer darin spielt und warum: Wir haben einen neuen Hauptsponsor! Im Vorfeld gab es kaum Leaks, nur kurzzeitig wurden Namen wie Zalando oder WISAG genannt – oder gar die Hoffnung, dass home to go weitermacht.
Am Samstagmorgen kam die überraschende Bekanntgabe: Unser neuer Partner heißt Raisin, ein Berliner Fintech-Unternehmen und Spar- und Anlageplattform, bekannt unter dem alten Namen „Weltsparen“. Zukünftig wird Raisin als Trikotsponsor sowohl die Männer- als auch die Frauenmannschaft unterstützen – zwei Fliegen mit einer Klappe.
Details zu Vertragslaufzeit und finanziellen Konditionen wurden nicht bekannt, wie üblich hält sich der Verein bedeckt. Die Partnerschaft ist zunächst einmal auf unbestimmte Zeit angelegt, die letzten Sponsoren waren meist nur für ein Jahr oder weniger engagiert. Schätzungen gehen von Einnahmen zwischen drei und sechs Millionen Euro aus, was für uns branchenüblich und typisch für einen eher kleineren Bundesligisten ist.
Beide Seiten betonen ihre Freude und die gemeinsame Passung, wenngleich das übliche Werbegeplänkel ist. Interessanter ist, wie es zu der Partnerschaft kam – Präsident Dirk Zingler betont sonst seine selektive Auswahl bei Sponsoren. Es herrscht wohl eher Erleichterung als überschwängliche Begeisterung. Hoffen wir auf eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit und dass die anderen Trikots wieder etwas „gewöhnlicher“ ausfallen.
Besonders erfreulich ist, dass an diesem Wochenende wieder gespielt wird: Am Samstag treten wir beim Brandenburger SC Süd 05 an, am Sonntag bei Grün-Weiss Ahrensfelde – beides Sechstligisten, weswegen wir favorisiert sind. Gut, dass der Ball wieder rollt, diesmal in himmelblau mit neuem Trikotsponsor.
Icke: Wir beschäftigen uns mit dem neuen Adidas-Schuh für 120 Euro, überlegen, wer zu welchem Testspiel geht, und verfolgen die Entwicklungen beim Stadionumbau. Steffen Baumgart kündigte an, man solle sich von seiner (neuen?) Taktik überraschen lassen und zeigte sich genervt von den Diskussionen darüber. Spannend, aber beim Kern – dem Kader – tut sich kaum etwas.
Aktuell starten wir mit 28 Spielern in die Saisonvorbereitung. Gerüchte verdichten sich, dass bald ein vierter Torwart kommt – Matheo Raab, 26 Jahre alt, 1,86 m groß, kein Riese für einen Keeper, aber wohl ein Wunsch von Baumgart. Warum sonst hätten wir dann vier Profitorhüter plus einen DFB-U18-Torwart in unseren Reihen? Vertrauen in unsere Talente (Stein, Wisbereit) sieht anders aus.
Plötzlich wird auch wieder über Ljubicic gesprochen, der bei Baumgart kaum Minuten bekam, jetzt aber wieder eine Option sein soll. Wahrscheinlich suchen wir in der Stürmerposition ohne Erfolg nach Qualität. Unser Wunsch-Center Asllani hat langfristig in Hoffenheim verlängert, offenbar geht das Geld vor Heimatliebe, falls es die überhaupt gab.
Wir werden wohl bald 29 Spieler im Kader haben, aber keiner will den Verein verlassen, auch nicht diejenigen mit kaum Chancen auf Einsätze. Vermutlich liegt das an gut dotierten Verträgen. Normalerweise wollen Fußballer spielen. Neun Spieler haben kaum Chancen: Klaus, Jaeckel, Tousart, Kral, Skarke, Ljubicic, Preu, Ogbemudia und Markgraf. Besonders junge Spieler sind so gefährdet, sich nicht weiterzuentwickeln. Bei Paul Jaeckel scheint sich eine Leihe nach Braunschweig abzuzeichnen. Der Verein möchte ihn nicht verschenken, aber sein Jahresgehalt von 700.000 Euro ist zu hoch für Braunschweig, sodass wir möglicherweise keine Ablöse erhalten und noch eine Abfindung zahlen müssen – ähnlich wie bei Vogt.
Das System so weiterzuführen, macht keinen Sinn, vor allem bei Kral und Tousart. Unser Gehaltsgefüge wirkt von außen betrachtet dysfunktional: In der Breite zu viel bezahlt, in der Spitze zu wenig. Das betrifft auch die fehlenden Transfers. Mal sehen, was passiert, ich erwarte wenig – außer Raab. Eisern.
Unionfux: Nachdem Yannic Stein, eigentlich bis 2026 an Babelsberg verliehen, vorzeitig zurückgerufen wurde, wurde spekuliert, dass er die Rolle als Nummer 2 hinter Freddy Rönnow übernehmen soll, während Carl Klaus weiterhin die Nummer 3 bildet.
Überraschend verpflichteten wir nun Matheo Raab vom HSV für rund 400.000 Euro. Seine Karriere ist bislang nicht spektakulär verlaufen: Mit 26 Jahren hat er lediglich 18 Spiele in Liga 2 und 38 Spiele in Liga 3. Zum Vergleich: Schwolow kam mit ähnlicher Zweit- und Drittliga-Erfahrung und fast 200 Bundesligaspielen zu uns. Warum also Raab?
Vermutlich traut man Stein noch nicht viel zu. Zudem kennt und schätzt Baumgart Raab aus seiner HSV-Zeit und hätte ihn sonst kaum auf dem Zettel gehabt. Ich glaube nicht, dass Freddy Rönnow den Stammplatz verlieren wird, solange er fit ist. Wahrscheinlich wird Stein erneut verliehen – hoffentlich in eine höhere Liga als die Regionalliga, um seine Entwicklung zu fördern.
Vielleicht ist Raab ein Talent, das Pech hatte und beim Wechsel zu uns einen Neuanfang sucht. Als Nummer 2 hätte er auch Bundesliga-Luft beim HSV schnuppern können. Die Gründe für seinen Wechsel sind unklar, eventuell ist es der Wunsch nach einem Tapetenwechsel.
Die ersten fünf Bundesliga-Spieltage stehen fest. Wir haben gleich dreimal Sonntags-Spiele, was für Auswärtsfahrer ungünstig ist. Auch das Heimspiel gegen den HSV am Sonntagabend ist für viele Fans mit längerer Anfahrt schwierig. Die DFL zeigt wenig Verständnis und richtet die Termine vor allem nach den Bedürfnissen von Sky und DAZN aus – ärgerlich, aber leider unvermeidlich.
Zum Thema Trikotsponsor gibt es noch keine Neuigkeiten. Beim öffentlichen Training am Mittwoch war die Trikotbrust leer. Dafür wurde bekannt, dass Neuzugang Ilyas Ansah die Nummer 10 tragen wird, während Livan Burcu, der auch seinen Vertrag verlängerte, künftig die 9 erhält. Kevin Vogt und Lennart Grill sind nicht mehr dabei – Grill wechselt nach Dresden, nicht als Leihe, sondern fest. Vogt geht nach Bochum. Ob das sportlich die richtige Entscheidung war, wird sich nach Abschluss der Transferperiode oder den ersten zehn Spieltagen zeigen. Die Kehrseite ist, dass unser Kader, einer der ältesten der Liga, dadurch jünger wird. Vier Abgänge waren über 30, der älteste Neuzugang ist 28.
Unionfux: Am 9. Juli um 11 Uhr lädt der Verein zum ersten öffentlichen Training der Saison 2025/26 ein. Die Haupttribüne wird geöffnet sein, sodass unsere Jungs im Stadion trainieren. Die Saison startet endlich richtig. Neu im Trainerteam ist Co-Trainer Danilo de Souza, der von Leeds United kommt und bereits vier Jahre mit Steffen Baumgart in Paderborn zusammenarbeitete. Außerdem sammelte er unter Daniel Farke bei Leeds wertvolle Erfahrungen. Willkommen, Danilo, viel Erfolg!
Unser Kader ist noch nicht komplett, was wenig überrascht. Das Transferfenster hat erst seit kurzem geöffnet und dauert bis zum 1. September. Die Klub-WM verzögert das übliche Karussell. Der englische Markt löst meist Dominoeffekte aus, doch bislang ist wenig Bewegung. Viele Spieler könnten im Laufe der Trainingswochen spüren, nicht mehr zu den Top 15 zu gehören, sodass in den nächsten Wochen noch Transfers folgen dürften.
Es ist fast utopisch zu glauben, den Kader zum Trainingsstart vollständig zu haben. Wahrscheinlich wird sich bis zum 1. September noch einiges tun. Die Frage ist, wie viel Geld für Ablösen zur Verfügung steht. Besonders beunruhigend sind die hohen Summen, die in Premier League und La Liga inzwischen Standard sind. 80 bis 100 Millionen Ablösesummen scheinen dort Normalität zu sein.
So wird zum Beispiel Nick Woltemade vom VfB Stuttgart mit einer Ablöse von bis zu 80 Millionen gehandelt, obwohl er vor einem Jahr ablösefrei von Werder kam. Auch Paul Nebel von Mainz wird mit einer ähnlichen Summe kolportiert. Im Vergleich zu Florian Wirtz, für den Liverpool kürzlich 140 Millionen plus Boni zahlte, sind das Schnäppchen.
Die Transfersummen explodieren, auch für Talente, die nur etwas über dem Durchschnitt sind. Für uns sind solche Summen derzeit unerreichbar – zum Glück. Allerdings wirkt sich diese Entwicklung auch auf die unteren Ligen aus, wenn auch weniger stark. Wir hoffen, trotzdem vom Hype zu profitieren. Für Lennart Grill, der wohl zum Zweitligaaufsteiger Dresden wechselt, ist eine Ablöse fraglich. Nach mehrfachen Leihen könnte das Kapitel für ihn geschlossen sein.
Icke: Die Mannschaft testete gegen Espanyol Barcelona – ein Verein, den wir kennen, da wir Kral an sie ausgeliehen haben, dessen Kaufoption sie trotz Stammplatz nicht zogen. Espanyol besitzt einen großen Namen, doch aktuell keine Top-Mannschaft mit einem Marktwert von 73,5 Millionen Euro, während wir auf 122 Millionen geschätzt werden. Trotzdem sollte man vorsichtig sein.
Spieler wie El Hilali, einer der besten rechten Verteidiger Spaniens und marokkanischer Nationalspieler, machen Espanyol gefährlich. Javi Puado, Kapitän und Linksaußen, ist Antreiber mit 16 Torbeteiligungen. Auch der Mittelstürmer Roberto Fernandez hat 10 Torbeteiligungen und kann für Wirbel sorgen. Tyrhys Dolan, ehemaliger englischer U20-Nationalspieler, möchte in Barcelona den Durchbruch schaffen. Weitere wichtige Akteure sind Romero (LV), Lozano und Terrats (ZM).
Wir sind nominell Favorit, auch weil wir im Training weiter sind. Niederlagen gegen unterklassige Teams ohne eigenen Torerfolg sollten der Vergangenheit angehören. Wir wollen endlich Burke über rechts, Ansah über halblinks und Ilic in der Mitte mit Toren sehen. Jeong soll den Kritikern mit guten Leistungen den Wind aus den Segeln nehmen.
Tickets sind noch erhältlich, Burke, Ilic und Ansah sind die offensiven Favoriten. Im Tor und in der Defensive sind Rönnow, Doekhi, Querfeld und Leite gesetzt, ebenso auf den Außen Trimmel und Juranovic. Im zentralen Mittelfeld favorisiere ich Khedira und Schäfer, mal sehen, ob Baumgart das genauso sieht. Eisern.