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Es wird klar: Gräfe übt scharfe Kritik an den Pokal-Schiedsrichtern

Berlin - Nach der zweiten Runde im DFB-Pokal, die erneut für Kontroversen sorgte, kritisierte der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe (51) vor allem die Leistungen der Unparteiischen. Ohne die Möglichkeit der Videobeweis-Unterstützung blieben fehlerhafte Entscheidungen unkorrigiert. Gräfe äußerte sich enttäuscht über die zahlreichen Fehlentscheidungen.

In dieser Runde stand Jamal Musiala von Bayern München bei seinem Tor gegen Mainz im Abseits, ein Elfmeter wurde für Kaiserslautern gegen Stuttgart ausgesprochen, obgleich das Foul außerhalb des Strafraums begangen wurde, und ein Treffer von Heidenheim gegen Hertha BSC wurde in der Nachspielzeit aufgrund eines angeblichen Fouls nicht anerkannt - um nur einige Beispiele der Fehlentscheidungen zu nennen.

"Die fehlende Qualität der Schiedsrichterleistungen wird ohne VAR noch offensichtlicher: Sie ist einfach nicht mehr vorhanden - leider!", kommentierte Manuel Gräfe auf X.

Er beklagte strukturelle sowie personelle Defizite im Schiedsrichterwesen, die nicht adressiert würden. Stattdessen würde Kritik und Hilfsangebote ignoriert und kritische Stimmen, wie die seine, würden marginalisiert.

Er berührte damit einen sensiblen Punkt seiner kontinuierlichen Kritik: Dass er mit 47 Jahren gegen seinen Willen in den Ruhestand versetzt wurde, was ihn zu einer dieser marginalisierten Stimmen macht.

Manuel Gräfe glaubt: Als aktiver Schiedsrichter könnte er Unterstützung bieten

"Wie kann es unter diesen Bedingungen zu Verbesserungen kommen? Es schmerzt, das zu beobachten", sagte Gräfe. Er ist überzeugt, dass er als aktiver Schiedsrichter einen positiven Beitrag leisten könnte. Doch gleichzeitig gibt er zu, dass das Leben ohne den Schiedsrichterberuf deutlich entspannter ist.

Dennoch betont er, dass ohne die von ihm geforderten Änderungen, die Chancengleichheit auf dem Spielfeld oft vom Spielglück abhängig ist, was zu Kontroversen führen kann.

Letztendlich waren weder das Abseitstor von Musiala noch der Elfmeter gegen Stuttgart entscheidend für das Spiel - im Gegensatz zu Heidenheim, das nach dem Spielende über die verwehrte Verlängerungsmöglichkeit erbost war, ein Umstand, der den Bundesligisten hätte weiterkommen lassen können.