Härtel hat Schwachstellen aufgedeckt: Kann Aue die Unruhe bei Saarbrücken ausnutzen?
Aue – Die Unruhe beim 1. FC Saarbrücken ist auch im Lößnitztal nicht unbemerkt geblieben. Der heutige Gegner, der im letzten Jahr in der Relegation stand, kämpft bislang mit einem enttäuschenden Saisonstart. Die am Donnerstag vorgestellten Pläne zur Ausgliederung der Profiabteilung sorgten rund um das Ludwigsparkstadion für zusätzlichen Wirbel, wie aus den sozialen Netzwerken hervorgeht. Für FCS-Trainer Alois Schwartz (58) ist das alles „nicht förderlich“, wie er vor dem Spiel am Samstag erklärte.
Gerade diese schwierige Situation beim Gegner könnte dem FC Erzgebirge Aue zugutekommen, um endlich wieder einen Auswärtssieg im Saarland einzufahren. Der letzte Erfolg auf fremdem Platz gelang Aue in der Saison 2011/12, damals in der ersten Runde des DFB-Pokals.
„Sie sind zweifellos unzufrieden, aber solche Frustration kann auch Wut freisetzen, die in zusätzliche Energie umgewandelt werden kann. Wir müssen darauf reagieren, unsere Leistung abrufen, dagegenhalten und gerade in den intensiven Zweikämpfen Präsenz zeigen“, erwartet Jens Härtel (56) ein sehr engagiertes Spiel.
Diese Einschätzung teilt auch sein Gegenüber Schwartz, der seine Mannschaft einschwor: „Wir müssen mit einem anderen Auftreten reagieren. Ich habe mit den Spielern darüber gesprochen, dass wir mehr investieren, mehr Laufbereitschaft zeigen und mehr Zweikämpfe gewinnen müssen. Das ist absolut grundlegend.“
Aue müsse unterdessen „körperlich mindestens das Niveau abrufen, das wir gegen Havelse gezeigt haben“, fordert Härtel. Dabei sei es wichtig, weiterhin Geduld und Ruhe zu bewahren.
Der Druck liegt bei Saarbrücken, weshalb die Veilchen klug agieren müssen. Aus diesem Grund ist nicht damit zu rechnen, dass Härtel im Vergleich zum letzten Sonntag viele Veränderungen in der Startformation vornehmen wird – abgesehen von Jonah Fabisch (24), der wegen Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung ausfällt.
Die Mannschaft von letzter Woche bewahrte die Ruhe und ließ sich von einem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Dies unterschied sich deutlich von dem Testspiel gegen Chemie Leipzig während der DFB-Pokal-Pause.
Härtel vor der Partie in Saarbrücken: „Wir haben die Schwachstellen aufgezeigt, die es zu nutzen gilt. Allerdings müssen diese auch auf dem Spielfeld erkannt werden. Dafür brauchen die Jungs einen klaren Kopf und das Selbstvertrauen, das wir uns gegen Havelse erarbeitet haben. Diesen Schwung gilt es mitzunehmen und in Saarbrücken umzusetzen.“
3. Liga – Tabelle und Bedeutung
In der 3. Liga ist Folgendes entscheidend: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt unmittelbar auf. Der Drittplatzierte muss in einer Relegation gegen den drittletzten der 2. Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder Verbleib in der Liga auszuspielen.