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Taktik, Führung, Motivation: Wo liegen die Schwächen bei den Veilchen?

Aue – Sportdirektor Matthias Heidrich (47) ist sich bewusst, dass die Phase von September bis Anfang Oktober mit sechs Spielen innerhalb von zwei englischen Wochen eine entscheidende Rolle für den weiteren Verlauf der Saison spielt. Das bedeutet: In der Länderspielpause muss Erzgebirge Aue eine gründliche Analyse des bisherigen Saisonstarts vornehmen. Was hat funktioniert, was nicht?

Kurze Zusammenfassung

Eine KI-generierte Übersicht des Artikels

Vier Punkte gegen zwei Aufstiegskandidaten (Rostock und Saarbrücken), dazu ein Punkt gegen einen Absteiger (Ulm) und ein Aufsteiger (Havelse) – das Ergebnis wird zwiespältig bewertet. Auf dem Papier ist es eine Ausbeute, die man mitnehmen kann, zumal bei einer besseren Chancenverwertung durchaus auch sieben Punkte möglich gewesen wären.

Allerdings haben Auftritte wie gegen Saarbrücken sowie in den ersten Halbzeiten der Partien in Ulm und teilweise gegen Havelse berechtigte Zweifel geweckt, ob alles so funktioniert, wie es eigentlich sollte.

„Mit einer so hohen Fehlerquote holt man in Saarbrücken keine Punkte“, zeigte sich Heidrich auch Tage nach der Partie im Ludwigsparkstadion noch verärgert.

Er bemängelte unter anderem fehlende Cleverness: „Wenn du dann zusätzlich noch die kleine Chance zum 2:2 nicht nutzt – und die war da –, dann steht es eben 1:2 und nicht anders. Aber doch nicht mit solchen einfachen Ballverlusten.“

Eine Niederlage bleibt eine Niederlage – dennoch sieht ein 1:2 ganz anders aus als ein 1:4, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Tordifferenz.

Fehlt es nicht an einem Spieler, der auf dem Spielfeld Ordnung schafft und klare Vorgaben macht? Anders gesagt: An einer Hierarchie, die sich bei den zahlreichen Neuzugängen erst noch entwickeln muss.

Heidrich dazu: „Wir verfügen über eine Achse mit Martin Männel (37), Ryan Malone (33), Marvin Stefaniak (30) und Julian Günther-Schmidt (30). Aber niemand ist davon ausgeschlossen, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen.“

Die Einstellung der Mannschaft stellt er nicht infrage und glaubt auch nicht, dass die Neuzugänge aus der Regionalliga die höheren Ansprüche der 3. Liga unterschätzt haben. Was die Taktik betrifft, hat der 47-Jährige eine klare Meinung zur Möglichkeit, von der Dreierkette vielleicht wieder auf die in der vergangenen Saison stabilere Viererkette umzuschwenken.

Heidrich erklärt: „Zum Beispiel haben wir in Ulm zur Halbzeit auf eine Viererkette umgestellt, und unser Spiel hat sich danach verbessert. Es ist vorteilhaft, beide Systeme – Dreier- und Viererkette – im Repertoire zu haben, da jede Variante ihre Stärken besitzt. Mit der Viererkette hast du im Zentrum mehr taktische Möglichkeiten.“

Das Testspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Magdeburg (14 Uhr im Erzgebirgsstadion, ohne Zuschauer) könnte zeigen, welche Anpassungen Aue plant.

Tabelle der 3. Liga

Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist wie folgt: Der Mannschaft auf Platz 1 am Saisonende wird der Titel des Drittliga-Meisters verliehen und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte hingegen bestreitet eine Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder Klassenerhalt zu klären.