Härtel ohne Sieg – jetzt muss Aue bei Haching punkten: „Das ist fast schon ein Skandal“
Aue – Fünf Partien und noch immer kein Triumph: Jens Härtel (55) als neuer Cheftrainer des FC Erzgebirge startete holprig, zumindest was die Ergebnisse betrifft.
Torjäger Marcel Bär (32) brachte es nach dem 1:2 (0:0) beim Spiel in Bielefeld treffend auf den Punkt: „Wir befinden uns in einer Krise der Resultate, nicht der Leistung.“ Dabei bleibt es jedoch Fakt, dass Fußball ein Sport der Endresultate ist.
Mit lediglich zwei von 15 möglichen Treffern entwickelt sich in der Tabelle ein stetiger Abstiegstrend. Da auch die gegnerischen Mannschaften am Wochenende wieder erfolgreich Punkte sammelten, schrumpfte der Vorsprung zu den Abstiegszonen mittlerweile auf nur fünf Zähler zusammen.
Am kommenden Spieltag gilt es, im heimischen Duell gegen den Tabellenletzten SpVgg Unterhaching zu überzeugen – ein Sechs-Punkte-Spiel, das für Härtel fast als Pflichtsieg gilt, auch wenn man nicht vergessen darf, dass vermeintlich schwache Gegner oft das größte Überraschungspotenzial haben.
„Wir verfügen über mehrere Spitzenkräfte, aber in den vergangenen Wochen scheint der Ball einfach nicht ins Netz zu wollen – und bei einem Patzer unsererseits geraten wir zurück ins Abseits“, resümierte Bär den Abend in Bielefeld.
Am Ende blieb Härtels Elf gegen Armenia ohne Treffer
Mit zehn Toren und fünf Vorlagen ist Bär an 42,9 Prozent der gesamten 35 Auer Tore beteiligt – eine Quote, die locker noch höher ausfallen könnte, wenn man bedenkt, dass einer seiner vier (!) sogenannten „Alu-Treffer“ in den vorangegangenen Partien praktisch als Glückstreffer gewertet werden müsste. Wenn es bei Bär hakt, hakt es eben auch beim FCE!
Sein Schuss am Pfosten in der ersten Halbzeit war zwar die beste, aber keineswegs die einzige Chance. Auch Marvin Stefaniak (30) erzielte per Freistoß eine überzeugende Abschlussaktion, die jedoch im Arminia-Dress den Bemühungen von Jonas Kersken keine Abhilfe schaffte. Zudem fielen die Tore in der Defensive zu unbedacht zu leicht zu.
Gegen die disziplinierten Arminen wurde durch ein Missverständnis zwischen Mika Clausen (22) und Steffen Nkansah (28) – das zudem für Niko Vukancic (23), der sich in der Mitte der zweiten Hälfte verletzte, suboptimal verlief – der Weg zur Führung für Mael Corboz (30, 82.) geebnet.
Als beim zweiten Treffer von Julian Kania (85.) der Ball ausgerechnet an der Latte abprallte und – im Gegensatz zu Bärs verdutzendem Versuch – letztlich im Netz landete, wirkte das fast schon wie eine absurde Komik. Trotz des Anschlusstreffers von Maxim Burghardt (20, 90.) stand Härtels Mannschaft am Ende erneut ohne Tor, was der Trainer der Veilchen als „fast ein Skandal“ empfand, besonders vor dem Hintergrund der starken ersten Halbzeit.
Coach Härtel ist überzeugt, dass harte Arbeit letztlich belohnt wird
Er schließt daraus, dass die zugrunde liegenden Abläufe allmählich Wirkung zeigen. Im ersten Durchgang agierte das Team noch sehr variabel und zeigte nach der 0:2-Rücklage Moral.
Härtel erläuterte: „Wenn es uns gelingt, Tore zu erzielen, werden letztlich auch die Ergebnisse folgen. Ich bin fest davon überzeugt, dass harte Arbeit und diese Art von Leistung früher oder später seinen Lohn finden.“
Dieses „früher oder später“ sollte nur nicht allzu lange auf sich warten lassen. Timo Rost (46) wurde bereits in der Saison 2022/23 nach neun Sieglosen in der 3. Liga entlassen, während Aleksey Shpilevski (36) bereits sieben sieglose Partien in der 2. Bundesliga nicht mehr nutzen konnte.
Tabelle der 3. Liga
Die Rangliste der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte muss sich hingegen mit dem drittletzten Team der 2. Bundesliga messen, um den Aufstieg oder den Verbleib in der aktuellen Liga zu sichern.