„Eine uneinnehmbare Festung“: Neuzugang Günther-Schmidt vertraut auf Aues Heimvorteil
Bad Gögging – „Wenn man sieht, dass über 1000 Fans mitreisen, bekommt man richtig Lust auf die Heimspiele, weil deutlich wird, wie viel dem Verein die Menschen bedeuten. Das lässt erahnen, dass die Heimpartien großartig werden – vorausgesetzt, man spielt gut“, zeigt sich der Neuzugang Julian Günther-Schmidt (30) von der Nordirland-Tour beeindruckt. Erzgebirge Aue hat damit ein deutliches Zeichen gesetzt.
Nach einer eher enttäuschenden Rückrunde und einem missglückten Sachsenpokal-Finale bietet gerade das Spiel gegen Glenavon die Chance, neuen Schwung in den ganzen Verein zu bringen.
Ein zartes Pflänzchen, das sorgfältig gepflegt werden muss, um daraus eine starke Erfolgsgeschichte zu erwachsen.
Günther-Schmidt zählt zu den neuen Gesichtern einer Mannschaft, deren Umstrukturierung im Sommer umfangreicher ausfiel als ursprünglich erwartet. Vorstand und Sportdirektor Matthias Heidrich (47) hatten dies angesichts der enttäuschenden Rückrunde und der Pokalpleite als notwendig erachtet.
Der 30-Jährige vom 1. FC Saarbrücken wird in Aue als Führungsspieler gesehen, wie Heidrich schon vor einiger Zeit gegenüber TAG24 betonte. Dafür muss Günther-Schmidt an seine früheren Leistungen anknüpfen, denn die vergangene Saison, in der er im zweiten Halbjahr vorwiegend auf der Bank oder der Tribüne Platz nahm, entspricht nicht seinem Niveau. In Aue setzt man große Hoffnungen in ihn.
Gerade weil die Umbruchphase umfangreicher ist und der eigentliche Torjäger Marcel Bär (33) wegen eines Achillessehnenrisses voraussichtlich erst im September zurückkehrt, werden die Karten in Aue neu verteilt.
Die Vorbereitung im Sommer bietet für den gebürtigen Pforzheimer zudem die Gelegenheit, sich weiter einzuspielen – im Sturm fühlt er sich „ein kleines Stück wohler“ als im Mittelfeld.
„Du hast fünf bis sechs Wochen, um die Grundlage an Fitness für die Saison zu legen. Ich habe ausreichend Testspiele, um Spielpraxis zu sammeln, die Abläufe mit den Jungs zu verinnerlichen und den Rhythmus auf dem Platz zu finden“, erklärt Günther-Schmidt.
Am ersten Spieltag steht das Duell gegen Hansa Rostock an. Dort will er nicht nur im Kader, sondern in der Startelf stehen und der Kogge zeigen, was Wismut Aue ausmacht.
Günther-Schmidt: „Rostock und Ulm zu Beginn sind ein harter Brocken. Mit Hansa hast du direkt ein hitziges, emotionales Duell, in dem man viel wieder gutmachen kann. Es geht gleich mit voller Intensität los!“
Das Ziel ist dabei eindeutig. Noch einmal Günther-Schmidt: „Unser Heimstadion soll zu einer wahren Festung werden. Wenn wir unsere Heimspiele gewinnen, legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Saison.“