Aue-Spieler Bär nach schwerer Verletzung weiterhin nicht einsatzfähig: „Wir müssen noch Geduld zeigen“
Aue – Besondere Vorsicht ist beim Erzgebirge Aue geboten, vor allem wenn es um Marcel Bär (33) geht. Sportdirektor Matthias Heidrich (47) hatte vor etwa einem Monat die vorsichtige Hoffnung geäußert, dass der 33-Jährige nach seinem Achillessehnenriss aus dem März möglicherweise bereits in der kommenden Pokalrunde, am Samstag beim Spiel gegen den Siebtligisten SV Panitzsch/Borsdorf, erste Minuten auf dem Feld sammeln könnte. Doch Cheftrainer Jens Härtel (56) sieht dafür keine Möglichkeit.
„Marcel nimmt zwar schon an einzelnen Trainingseinheiten teil, allerdings noch nicht an Zweikämpfen oder intensiven Belastungen. Wir müssen weiterhin geduldig sein und ihm die notwendige Erholungszeit geben. Ob es noch drei oder vier Wochen dauern wird, kann ich nicht genau sagen“, erläutert der Trainer.
Wie schwer es ist, Bär im Angriff zu ersetzen, haben die vergangenen beiden Spielzeiten und besonders die laufende Saison gezeigt. In dieser verpasste Aue zahlreiche Chancen, was nicht nur Fans, sondern auch das Trainerteam frustrierte.
„Mir tat es eher für die Spieler leid, die ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Sie hätten es verdient gehabt, aber machten zu wenig daraus. Es ist schön, Marcel bei uns zu haben. Er hat auch schon Tore erzielt, wenn kaum eine Gelegenheit bestand“, betont der FCE-Coach. Außerdem fügt er hinzu: „Aber auch er hatte Phasen, in denen er drei- oder viermal hintereinander nur das Aluminium traf. Ich hoffe, dass solche Phasen künftig ausbleiben“, kommentiert Härtel gewohnt nüchtern.
Dass bei Bär nichts überstürzt wird und mit Bedacht vorgegangen wird – selbst bei dem Druck, der in der Liga herrscht – ist ein vorausschauender Schritt. Wie schnell es zu Problemen kommen kann, wenn man zu früh zu viel verlangt, zeigte sich am Sonntag im Spiel gegen Essen, als Jamilu Collins (31) in der 45. Minute für den verletzten Anthony Barylla (28) eingewechselt wurde und sich prompt einen Muskelfaserriss zuzog.
Heidrich wies anschließend die Fragen zur Belastungssteuerung zurück, da es in dieser Saison bislang keine Muskelverletzungen gegeben habe und „Collins völlig ausgeruht 45 Minuten gespielt hat.“
Härtel hingegen zeigte sich selbstkritisch: „Ich wusste, dass Jamilu physisch noch nicht ganz soweit ist, um 45 Minuten durchzuspielen. Aber da wir ihn verpflichtet haben, habe ich ihn auch eingesetzt. Das muss ich mir selbst ankreiden. Aber egal wie man es macht, man macht es falsch.“
Tabelle der 3. Liga
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist folgende: Der Tabellenführer am Ende der Saison wird Meister und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte muss in die Relegation mit dem Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder Klassenerhalt zu klären.