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Aue-Torwart Männel verärgert die Verler: Nur das Einlaufkind darf jubeln

Verl – „Vielleicht wäre es zu viel des Guten gewesen, doch das war mir völlig egal. Ich hätte das 2:1 gerne gesehen, wenn 'Haui' getroffen hätte und wir mit drei Punkten nach Hause gefahren wären“, erklärte ein sichtlich erleichterter Jens Härtel (56) nach dem 1:1 (0:1) beim SC Verl. Selbst ohne den späten Glückstreffer von Erik Weinhauer (90.+5.) fühlte sich das Unentschieden für Erzgebirge Aue wie ein Sieg an, denn lange Zeit schien ein Punkt so unerreichbar wie der Mond.

Dass die Mannschaft am Ende nicht leer ausging, verdankt sie vor allem dem herausragenden Martin Männel (37). Seine Torwarthandschuhe waren nach dem Spiel heiß begehrt: Einen gab er ins Publikum, mit dem anderen erfüllte er den Wunsch eines Einlaufkindes.

„Das Einlaufkind hat ganz höflich gefragt. Wer heute noch in diesem Alter freundlich 'Bitte' und 'Danke' sagen kann, hat sich auch einen Handschuh verdient“, erläuterte der erfahrene Keeper später bei „MagentaSport“.

Dieses Geschenk blieb das Einzige, das Männel verteilte – denn ohne seine starke Leistung hätte Aue keinen Punkt mitnehmen können. Verl zeigte genau das erwartete Bild, übernahm das Spielgeschehen und dominierte die Gäste mit bis zu 70 Prozent Ballbesitz. Phasenweise erinnerte das Spiel an Handball, so präzise und schnell spielte der Gastgeber die Bälle um den Strafraum herum.

Apropos Handball: Gleich zwei Handspiele im eigenen Strafraum von Marvin Stefaniak (30) und Ryan Malone (33) blieben ungeahndet, sodass sich die während der Spiele in Cottbus und Osnabrück verteilten Elfmeter mittlerweile die Waage halten.

Aue lief ständig hinterher und musste zudem feststellen, dass die Hausherren in den Zweikämpfen überlegen waren und präzise Pässe spielten. Ein sicherer Rückhalt war Kapitän Männel, der abgesehen vom Gegentor durch Alessio Besio (27.) kaum etwas zuließ.

„Wenn man die erste Halbzeit betrachtet, in der Verl klar dominierte, hätte das Ergebnis durchaus höher ausfallen können“, zog FCE-Coach Härtel sein Fazit. Zur Pause nahm er Umstellungen vor, brachte Luan Simnica (21) für den enttäuschenden Stürmer Ricky Bornschein (26) und veränderte die Taktik. Zwar hatte Verl weiterhin das Sagen, agierte aber zunehmend ungenau im Abschluss und konnte nicht mehr so frei in der Mitte agieren wie in der ersten Halbzeit.

Es gelang Aue nun auch, sich in der gegnerischen Hälfte zu zeigen – etwas, das vor der Pause kaum stattfand. Der Lohn folgte prompt: Nach einer Ecke von Julian Guttau (26) köpfte Jonas Arweiler (28) unglücklich ins eigene Tor zum 1:1-Ausgleich.

Härtel kommentierte: „Mit etwas mehr Mut in der zweiten Halbzeit war erkennbar, dass wir ihnen gefährlich werden können. Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass es nur ein Tor Rückstand ist. Wichtig war, dran zu bleiben. Die Umstellung mit Simnica und die Umstellung auf eine Fünferkette haben uns deutlich stabiler gemacht.“

3. Liga – Tabelle und Bedeutung

Die Tabelle der 3. Liga erklärt Folgendes: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister der Drittklassigkeit und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte hingegen muss in einer Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder Verbleib in der jeweiligen Liga zu klären.