Weder zufriedenstellend noch überzeugend: Beim FCE steht nun eine kritische Selbstreflexion an!
Aue – Am Samstag um 19.15 Uhr wurde Jens Härtel (55) klar: Der Sachsenpokal hat die Saison des Veilchen-Coaches nicht, wie er gehofft hatte, verbessert, sondern sie im Gegenteil noch verschlechtert.
Kurz zusammengefasst
KI-basierte Zusammenfassung des Artikels
Erzgebirge Aue fand während der gesamten 120 Minuten keine Lösung, um ein Tor zu erzielen. Abgesehen vom Gästeblock fehlten Leidenschaft und Einsatz, und auch im Elfmeterschießen gelang kein erlösender Treffer. Diese Spielzeit war schlichtweg enttäuschend!
Im Lößnitztal liegt das nun schwarz auf weiß vor. Als Drittligist kann man gegen den Regionalliga-Meister Lok Leipzig verlieren – man sollte es zwar vermeiden, doch ein Ausscheiden im Elfmeterschießen ist kein Weltuntergang.
Besonders Tim Hoffmann (20), der mit dem letzten, entscheidenden Elfmeter an Niclas Müller (23) scheiterte, trug die Hauptschuld am 5:6-Aus. Vielleicht ist genau dieser Rückschlag notwendig, um während der gesamten Sommerpause als Mahnung zu wirken.
Es gilt nicht, die Situation schönzureden, sondern intern zu hinterfragen, ob wirklich alle Entscheidungen über die Saison hinweg richtig getroffen wurden. Das betrifft nicht nur den sportlichen Bereich, sondern ebenso die Vereinsführung, die nach den ersten vier gewonnenen Spielen die sportliche Leistung ungefragt als Bestätigung der eigenen Arbeit betrachtete, sich im Abstiegskampf jedoch nicht zu Wort meldete.
Im Schacht muss jetzt intensiv über Lösungen nachgedacht werden, um Verbesserungen zu erzielen. Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Abgang von Ex-Boss Helge Leonhardt und Geschäftsführer Michael Voigt bringt die Karte "Aufarbeitung" nichts mehr.
Es wäre ratsam, offen und ehrlich die Karten auf den Tisch zu legen. Die 3. Liga ist eben die neue Champions League – große Fortschritte sind nur durch finanzielle Sondermaßnahmen realistisch.
Am Samstag wurde das Potenzial von über 200.000 Euro an sicheren Einnahmen aus der ersten DFB-Pokalrunde verspielt.
"Mit diesem Geld hätten wir viele Dinge bei der Kaderplanung deutlich leichter umsetzen können. Heute geht es aber nicht darum, dass die Niederlage ökonomisch schmerzt, sondern darum, dass wir den Pokal gewinnen wollten. Das tut wirklich weh", erklärte der sichtlich mitgenommene Sportdirektor Matthias Heidrich (47).
Sein Auftreten vor dem Mannschaftstrakt im Bruno-Plache-Stadion an diesem Samstagabend war ungewöhnlich – so nachdenklich und betroffen hat man Heidrich in seinen über zweieinhalb Jahren beim Erzgebirge selten, wenn überhaupt, erlebt.
Er schien tief in Gedanken versunken. Erik Majetschak (25) sprach nach dem Spiel von einer Leere und einer großen Enttäuschung, da das Ziel gewesen sei, den Pokal unbedingt nach Aue zu holen.
"Es ist uns nicht gelungen, die Saison versöhnlich zu beenden", resümierte Majetschak.
So bleibt der letzte Eindruck zurück, der Matthias Heidrich sehr nachdenklich stimmt: "Das können wir erst mit der Vorbereitung oder beim ersten Spieltag wieder geradebiegen."